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Mein Corona-Blog seit 2020

Inzwischen schon Geschichte:

 

Der Corona-Blog von Stephan Heinrich Nolte aus „Pädinform“, dem Intranet der Pädiater im BVKJ

 

Sarieren und Fakten

 

Die jeweiligen Antworten und Kommentare dieses geschlossenen Forums sind aus Datenschutzgründen nicht wiedergegeben.

 

Stand 24.9.2020

 

18.2.2020

 

Was im Namen von Gesundheit und Medizin wieder für ein irrer ökologischer Unfug betrieben wird, treibt mir die Tränen in die Augen. Tausende Tonnen Wegwerfmaterialien, lauter Blödsinn, jetzt las ich, dass chinesische Ärzte Windeln anziehen, weil sie die Schutzkleidung nicht wechseln wollen - es gibt nämlich keinen Ersatz mehr.... Die Hektoliter Desinfektionsmittel, die Tausende von Masken, Schutzkittel und Kram - alles Sondermüll, dreifach verpackt zu entsorgen.

Und das Ende der Fahnenstange ist noch nicht in Sicht. Die Pharmahaie lauern: Forscher berichten über eine antivirale Therapie mit Remdesivir, die gegen das MERS-Coronavirus (MERS-CoV) bei Affen wirksam ist. Nur: Man muss es VORHER, vor der Ansteckung einnehmen. Das wird ausgehen wie mit Oseltamivir: Tausende Tonnen werden eingelagert - und nach Jahren wegen Unwirksamkeit entsorgt. Die WHO hat Tamiflu von der Liste der essential drugs gestrichen. 

Der weltweite medizinisch-industrielle Komplex hat wieder auf der ganzen Linie gesiegt.

Tief betroffen, Stephan N.

 

22.2.2020

 

Es zeigt sich doch immer mehr, dass der ganze Affentanz nichts nützt, wir werden damit leben müssen und uns darauf einstellen, wie auf andere Influenzawellen auch. im Verkehr sterben viel mehr Menschen, da müssen drastischere Maßnahmen her, aber hier kriegt man nicht mal Tempo 130 durch.
Gesendet aus dem KV Notdienst voller Pillepalle.

 

5.3.2020

 

“Pressemitteilung”

 

In diesen Wochen wurde im Freizeitpark Deutschland ein neuer Themenbereich eingerichtet, der auf den schönen Namen "Corona" lautet. Zu deutsch "Krone" bekrönt und ersetzt er den nun schon jahrelang unter anderen Namen bekannten Themenpark, und klingt einladender als "Schweinebucht" oder "Tamiflu Nadu".

 

Insbesondere die Gesundheitsindustrie freut sich über den beträchtlichen damit verbundenen Investitionsschub, dagegen wissen die Entsorgungsunternehmen nicht, wie sie der Flut an nicht recycelfähig Einmalartikeln Herr werden wollen. Das Duale System Deutschland hat bereits begonnen, spezielle Unterdruck-Mülltonnen für diese Zwecke zu entwickeln.

 

Bereits jetzt erfreut sich der neue Themenpark so großen Zuspruchs, dass andere Großveranstaltungen des Freizeitpark Deutschlands, etwa die Internationale Tourismusbörse, mangels Besuchern abgesagt werden mussten. Auch die Kreuzfahrtindustrie vermeldet Einbußen.

 

Der Erfolg des neuen Themenparks ist garantiert, schon jetzt haben die Aktien einiger Mitinvestoren große Sprünge gemacht, etwa die des Hoffnungsträgers Gilead Sciences Inc.. Das Modell ist so erfolgreich, dass die amerikanische Regierung heute beschlossen hat, einer vergleichbaren Institution in den Vereinigten Staaten eine Anschubfinanzierung von 8 Mrd. US$ zu gewähren.

 

Völlig unerklärlich ist dagegen, dass der DAX in den Keller geht - offensichtlich ist der Frühling noch nicht so weit und er geht nochmal in den Winterschlaf.

 

Von unserem Korrespondenten in Mittelhessen, Stephan Heinrich NOLTE

 

Liebe Leute, wir haben doch ganz andere Probleme! Schaut doch mal auf die Lage in Syrien, in Afghanistan, in den Lagern in Griechenland. Wir haben vielleicht Sorgen!  

 

 

8.3.2020

 

Corona-Sklerose – eine spezifische Phobie

 

Eine schwere Form zentralnervöser Störungen ist derzeit in der Welt ausgebrochen: die Corona-Sklerose. Es scheint sich um eine besondere Form der Phobie mit Progredienz zur Demenz zu handeln, die durch die Verselbständigung ohnehin weit verbreiteter spezifischer phobischer Störungen entstanden ist und umschriebene kognitive Funktionen des Großhirns ausschaltet. Diese Erkrankung ist hochinfektiös, wird ausschließlich aerogen durch Medien und direkte Kommunikation übermittelt und ist derzeit unbehandelbar. Derzeit gibt es noch keine korrekte Kodierung nach ICD 10. Vorgeschlagen wird eine Einordnung unter die Phobien unter F40.9, beidseits, gesichert.

 

Phobien sind definiert als Störungen, bei der Angst ausschließlich oder überwiegend durch eindeutig definierte, eigentlich ungefährliche Situationen hervorgerufen wird. In der Folge werden diese Situationen typischerweise vermieden oder mit Furcht ertragen. Die Befürchtungen des Patienten können sich auf Einzelsymptome wie Herzklopfen oder Schwächegefühl beziehen, häufig gemeinsam mit sekundären Ängsten vor dem Sterben, Kontrollverlust oder dem Gefühl, wahnsinnig zu werden. Allein die Vorstellung, dass die phobische Situation eintreten könnte, erzeugt meist schon Erwartungsangst.

 

Wichtig ist für Prognose und Therapie, dass phobische Angst häufig mit Depression vergesellschaftet ist. So ist nicht ausgeschlossen, dass eine der Ursachen für die derzeit weltweite Verbreitung dieser Phobie die depressive Reaktion auf die ökologische, politische, ökonomische und emotionale Gesamtsituation unseres Planeten ist. Da Psychiater und Psychotherapeuten ebenso wie die Infektologen diesem Phänomen hilflos gegenüber stehen, sind die Medizintheoretiker gefragt: Von den Spezialisten im Bereich des Faches Ethik und Theorie der Medizin wird, da jegliches unmittelbares infektiologisches Geschehen zur Weiterverbreitung der Corona-Sklerose auszuschließen ist, die Ansteckung einer geistartigen Wirkung zugesprochen, die direkt die Lebenskraft angreift und somit Prinzipien aufgreift, die eigentlich seit dem kollektiven Bashing der Homöopathie nicht mehr salonfähig sind, sich aber nunmehr als gültig und wahr erweisen.

 

Einen sicheren Schutz vor Weiterverbreitung bietet nur die völlige Abschottung von jeglicher Kommunikation – so auch die Verabschiedung aus diesem Forum. Tschüss

 

12.3.2020

 

An den Präsidenten unseres Berufsverbandes, der um eine Unterschrift einer Aktion zur finanziellen Unterstützung für die Global Action for Vaccination und Immunization (GAVI) bat:

Lieber Herr Fischbach,

Ich bin ganz dagegen und ermutige alle, NICHT zu unterschreiben.

Warum? GAVI ist eine Allianz zum Impfen und Immunisieren, nicht eine Allianz für Kindeswohl!

Sie wird u.a. von Melinda und Bill Gates unterstützt. Die WHO ist inzwischen hoffnungslos unterfinanziert und von Geldgebern abhängig.

Es ist zum Beispiel sehr viel besser und billiger, Orale Rehydratation zu lehren und für gescheite Wasserversorgung zu sorgen, als für teuer Geld und mit riesigem Aufwand „von oben“ Rotavirus-Impfungen zu organisieren – und man behandelt alle anderen Durchfallursachen gleich mit. Die Impfung gegen Rotavirus ist, wie man weiß, in armen Ländern noch unwirksamer als bei uns. Basale Gesundheitsvorsorge und die Ausbildung lokaler Fachkräfte (die nicht abwandern!) ist ein viel wichtigeres Ziel, dazu gehören AUCH, aber eben nicht nur Impfungen.

Ich werde das auch in Pädinform posten.  Wir dürfen uns nicht funktionalisieren lassen.

Mit freundlichen Grüßen

Stephan Heinrich NOLTE

 

PS. Über 100 Fachkräfte von Impfteams sind ermordet worden, u.a. weil die USA auf der Suche nach Osama bin Laden als Impfteam getarnte Spione genutzt hat.

 

14.3.2020

 

„Pressemitteilung“

 

Die Einrichtung des neuen Themenparks „Corona“ im Freizeitpark Europapark hat wie erwartet viel Zulauf gefunden. Die Begeisterung ist so groß, dass fast alle Länder beschlossen haben, Schulen, Kindergärten und öffentliche Einrichtungen zu schließen, damit möglichst viele Menschen in den Genuss der Attraktionen dieses neuen Themenparks kommen.

Dass dadurch das öffentliche Leben fast zum Erliegen kommt, ist eine Nebenwirkung, die man in diesem Umfang und all ihren Konsequenzen nicht erwartet hätte.

Bedauerlich ist, dass eine andere und viel drängender Thematik diese Auswirkungen nicht gezeigt hätte: aus Gründen des Umweltschutzes und der Sparsamkeit etwa auf Flugreisen zu verzichten. Oder man stelle sich vor, dass wegen der Verkehrsopferzahlen der Verkehr eingestellt worden wäre, oder über die Zahl der Suizide eine Live-Ticker liefe: „Oh mein Gott, s´ist schon wieder einer tot“.

 

In Deutschland sterben jeden Tag 2.626 Menschen (2018: 954.874), 2017 starben in Deutschland insgesamt 9.235 Personen durch Suizid, mehr als 25 Personen pro Tag. Wo bleibt da der Aufschrei? 387.067 Unfälle mit Personenschaden, davon 3059 Verkehrstote 2019 – das sind pro Tag 8,4 Tote und 1.060 Verletzte. Wird deswegen der Verkehr abgestellt? Das ist der Blutzoll, den wir aufgrund unserer Bequemlichkeit und unserer Lebensart tolerieren.

 

Es wäre doch toll, wenn aus ökologischen Gründen mal so gedacht würde, wie wir es jetzt aus epidemiologischen Gründen tun! Im Augenblick ist es nur das genaue Gegenteil: im Namen von Hygiene und Medizin wird letztlich nur eine riesige Menge Müll produziert, und die "Kriegsgewinnler" lauern auf allen Seiten – sie stehen schon fest, egal wie es ausgeht: der ganze medizinisch-industrielle Komplex (der bislang kurativ nichts, aber auch gar nichts beigetragen hat). Seuchenphobien werden weiter geschürt und zunehmen, seuchenpolizeiliche Maßnahmen werden unsere Freiheiten einschränken, und wir werden als eine Schafherde blökender Konsumenten in immer engere Pferche gesperrt.

 

Die Energiekrise 1973 war für mich eine große Sache: Endlich schien man sich der Begrenztheit der Ressourcen, der Grenzen des Wachstums bewusst. Durch die Flugzeugentführungen und -sprengungen schien es, dass der ausufernde Flugverkehr zum Erliegen kommen würde. Was ist passiert: Nach dem alten Prinzip „Mehr desselben“ ist es zum genauen Gegenteil gekommen: Immer mehr Kontrollen an Flughäfen, immer mehr Energieverbrauch, kein Wille zur Selbstbeschränkung, Bescheidenheit und Einsicht darin, dass wir die Erde nur von unseren Kindern geliehen haben. Was wir ihnen hinterlassen, ist eine Kulturwüste, Abraumhalden und eine überdimensionierte Infrastruktur, die wir schon jetzt nicht mehr annähernd unterhalten können. Als Pädiater sollte uns doch an der Zukunft unserer Kinder gelegen sein! Und sie sind durch Corona am wenigsten gefährdet, aber letztlich am meisten betroffen.

 

SH Nolte (in Erwartung des nächsten Bashings - dazu sei gesagt, dass ich auf meine private Mailbox ganz andere Rückmeldungen bekomme als hier im Forum. Das ist schon lange so, und macht mir Mut, Unbequemes auszusprechen.)

 

14.3.2020

 

Leserbrief zu „Klimaschutz im Krankenhaus“ DÄ 117, A544-547. Aktion „Weg mit den Handschuhen“

 

Dieser Leserbrief wurde von der Redaktion zunächst angenommen, dann doch nicht veröffentlicht – passt gerade nicht….

 

Es ist außerordentlich zu begrüßen, dass auch Krankenhäuser, die ja Gesundheit fördern wollen, umweltfreundlich denken sollen. Es ist (insbesondere im Zeitalter von Corona) dringend notwendig, auch Maßnahmen, die für Hygiene und Gesundheit stehen, kritisch zu überprüfen und unter umweltökologischen Aspekten zu betrachten.

 

Dabei ist der Energieverbrauch und Wasserhaushalt nicht alles. Vor allem, und da wird in dem Artikel zu wenig darauf eingegangen, muss es auch darum gehen, die riesigen Mengen an Verbrauchsmaterialien zu reduzieren. Wenn man sieht, was eine Intensivstation heute an Müll produziert und wie wir auch in den Praxen aus vorgeblich hygienischen Gründen immer mehr Einmalmaterial verwenden müssen, wie kopflos eine Verpackung nach der nächsten aufgerissen und anschließend entsorgt werden, wie teuerste und hochwertigste Verbundkunststoffe (etwa Dialysatoren) nach einmaligem Gebrauch weggeworfen werden müssen, kann man am Verstand zweifeln.

 

Eine interessante Kampagne wurde jetzt am Great Ormond Street Krankenhaus (GOSH), Englands renommiertester Kinderklinik, ins Leben gerufen: Weg mit den Handschuhen! https://www.gosh.nhs.uk/news/gloves-are-off. In Großbritannien werden jährlich im gesamten National Health Service 1,4 Milliarden nicht-sterile Handschuhe verwendet. Dabei ist der Einsatz in vielen Fällen unnötig. Saubere Hände sind besser für Patienten und Mitarbeiter. Allenfalls wenn man mit Körperflüssigkeiten oder nicht intakter Haut oder Schleimhaut zu tun hat, kommen Handschuhe infrage. Pro Woche wurden aber allein im GHOS rund 200.000 Paar Handschuhe verbraucht. Hautprobleme und Kontaktdermatitiden sind sehr häufig. Aber nicht nur Handschuhe, auch andere Verbrauchsmittel wurden kritisch hinterfragt. Bereits nach einem Jahr konnten etwa 21 Tonnen Kunststoff eingespart werden. Die Hände der Mitarbeiter wurden gesünder, wie viele Mitarbeiter durch Fotos vorher – nachher zeigen konnten. Insgesamt eine außerordentlich erfolgreiche und nachahmenswerte Aktion. Der zwischenmenschliche Aspekt ist auch nicht zu vernachlässigen: wer möchte schon gerne mit Plastikhandschuhen angefasst werden? Wir sollen doch behandeln, also Hand anlegen – aber bitte ohne Handschuhe!

 

Lit: Sixty seconds on . . . gloves off BMJ 2019; 366 doi: https://doi.org/10.1136/bmj.l4498

 

18.3.20

 

Wenn jetzt mehr getestet wird (in unserer Gegend hat das Testen erst vorgestern überhaupt ANGEFANGEN!) wird es auch sprunghaft mehr Patienten geben. Dann ist es richtig angekommen - obwohl sich gar nichts geändert hat. Wer nur die Toten testet, hat 100% Letalität, wer nur gesunde testet, 0%. Das ist doch logisch, oder?

https://www.psiram.com/de/index.php/Wolfgang_Wodarg

Zum Thema Coronavirus SARS-CoV-2:„Dem Corona-Hype liegt keine außergewöhnliche medizinische Gefahr zugrunde. Er verursacht aber eine erhebliche Schädigung unserer Freiheits- und Persönlichkeitsrechte durch leichtfertige und unberechtigte Quarantänemaßnahmen und Verbotsregeln.“

"Die farbigen Landkarten, die uns jetzt auf Papier oder Bildschirmen gezeigt werden, sind eindrucksvoll, haben aber mit Krankheit zumeist weniger zu tun als mit der Aktivität von tüchtigen Virologen und Scharen von sensationslüsternen Berichterstattern."

 

18.3.2020

 

Wieweit soll oder darf denn die Zwangsbeglückung mit medizinischen Maßnahmen gehen? Sind wir uns denn so sicher, dass wir das Richtige tun und das wir es richtig machen? Ein bißchen Bescheidenheit stände uns gut. Gesundheitspolizei haben wir in diesen Tagen mehr als genug. Mit den verpflichtenden Vorsorgen hat es angefangen, dann die Masernimpfpflicht - hat denn keiner Angst, dass uns das mal entgleitet? Mehr Respekt wünscht SH Nolte

Gesundheit ist nicht teuer, das Gesundheitswesen ist teuer (V.Penzer, Arzt, Auschwitz-Überlebender und Bürgerrechtler)

 

18.3.2020

 

Auch zu bedenken: Die Kollateralschäden in Dtl. sind jetzt schon groß: Alte sterben einsam ohne Angehörigenbesuch im Heim, das Personal hat auch keine Zeit, Kranke im Krhs. können nicht besucht (und vielleicht auch nicht gepflegt) werden.... Heute kam die Nachricht des Altersheims meiner Schwiegermutter, dass jeder Besuch untersagt ist, zum Schutz der Bewohner und des Personals.

Man bedenke, dass auch normalerweise jeden Tag in Deutschland 2.700 Menschen sterben.

Ebola hat gezeigt, dass mehr Menschen wegen als an Ebola sterben: das Gesundheitssystem ist überlastet, selbst ausgedünnt, wird gemieden aus Angst vor Ansteckung etc.. Das ist amtlich, kein Fake.

 

19.3.2020

 

Der Vergleich mit Ebola hinkt, weil Covid 19 eben nicht so gefährlich ist; das allerschlimmste, was passieren kann (aber nicht passieren wird), ist ein gewisser Verjüngungseffekt der Gesellschaft. Ich habe ja gestern die Zahlen aus Italien gepostet: Sterblichkeit unter 30 = 0. Und genau darum geht es: Die Kollateralschäden, die wir an einer Bevölkerungsgruppe anrichten, die gar nicht betroffen ist und die uns als Pädiater besonders am Herzen liegen sollte. Es ist ja nicht nur Bildung und Ausbildung. Sollte es zu einem gewissen Verjüngungseffekt kommen, was ich nicht glaube, weil die ganz schweren Ausbrüche offensichtlich von lokalen Faktoren abhängen und auch relativ schnell abgeklungen sind (trotz oder wegen der seuchenhygienischen Maßnahmen? – auch hier verweise ich auf die gestern geschickten Daten aus Italien) käme vielleicht eine Generation zu Wort, die merkt, was wir an ihnen verbrochen haben, was den Umgang mit Ressourcen und Umwelt angeht. Sie kann dann eine andere Welt gestalten und muss sich nicht von uns alten Säcken, die wir sie schon quantitativ dominieren, vorschreiben lassen, was sie zu tun hat. Ich habe deshalb immer wieder vom Freizeitpark Corona gesprochen, weil es doch um Kreuzfahrten, Hurghada und unsere Urlaubspläne geht – und nicht um die Zukunft der uns anvertrauten Generation. Das will ich mal in aller Deutlichkeit sagen. Aber es wird genau andersherum ausgehen: Mehr desselben, ein Mantra, was nun schon seit Jahrzehnten wiederholt wird, das Wachstumsmantra. Wir wissen aber, dass Wachsen ein Prozess ist, der irgendwann mal aufhört und zu einem steady state führt, um dann im Alter zu regredieren. Das ist der Lauf der Dinge. Ich bin 65 und habe meine Schuldigkeit getan, werde trotzdem nicht an Corona eingehen und meine Arbeit so gut wie möglich weitermachen: die Kinder zu schützen, auch vor uns. SHN

 

20.3.2020

 

Fiebersenkung AN SICH verschlechtert den Verlauf vieler Erkrankungen, wie schon lange bekannt und vielfach publiziert ist. Sogar den Impferfolg bei der Grundimmunisierung von Säuglingen! Dabei ist es doch egal, ob pct oder ibu. Komischerweise wird in den klinischen Corona-Berichten das Fieber als prognostisches Kriterium überhaupt nicht einmal erwähnt.

Kinder können besser fiebern als Erwachsene- ist nicht deshalb die Prognose ungleich besser?

Ich verstehe die Diskussion nicht, handelt es sich doch um eine altbekannte und unstrittige Tatsache.

Der Nobelpreis an Wagner-Jauregg 1927 wurde wegen seiner Bemühungen, Fieber zur Therapie zu verwenden, vergeben.

 

21.3.2020

 

Da hat uns die Zeit wieder eingeholt: Durch online-Schule und Ausgangssperre boomt die Mediennutzung - auch das ein Kollateralschaden, der bleiben wird - wie so vieles, etwa die ganze Gesundheitspolizei. Wer Langeweile hat, dem empfehle ich Julia Zeh: Corpus Delicti behandelt die Problematik einer Gesundheitsdiktatur in naher Zukunft am Beispiel einer Herrschaftsform, die einen Unfehlbarkeitsanspruch erhebt. Juli Zeh greift Entwicklungen der heutigen Zeit auf, führt sie weiter und nimmt sie als Grundlage eines Staates, den sie METHODE nennt. Der Roman warnt den Leser vor kritische Entwicklungen der heutigen Gesellschaft und appelliert an seine Mündigkeit und Eigenverantwortung (wikipedia). SHN

 

Für mich nichts Neues und Grund für meine Haltung, nun wissenschaftlich.

http://infekt.ch/2020/03/neues-verstaendnis-der-covid-19-epidemie/

 

22.3.2020

 

Vielleicht 90% von Coronainfektionen unbemerkt!

 

Zitat: „Zurzeit sind wir maximal beschäftigt mit der Bewältigung unserer Aktivitäten zur Vorbereitung der noch kommenden Ausbreitung von COVID in der Schweiz. Die politischen Entscheidungen der letzten Wochen waren teilweise überstürzt. Das war auch notwendig, denn in solchen Situationen dürfen wir keine Zeit verpassen. Doch es lohnt sich auch, von Zeit zu Zeit das, was wir gerade tun – und oft tun wir es alleine deshalb, weil es die anderen vorgemacht haben – zu reflektieren.

Follow the Science!

Mit diesem Zitat hat Barack Obama in seiner Präsidialzeit ein klares Zeichen gesetzt: Er hat klar gemacht, dass politische Entscheidungen immer auf Evidenz abgestützt sein müssen. Und er hat seine besten Wissenschaftler immer wieder zu Beratungen zugezogen. Eine Haltung, welche im Moment in den USA sträflich vernachlässigt wird. Aber nicht nur in den USA. Auch wir sind in einem Zustand, in dem der Einbezug von Fachkompetenz in den politischen Entscheidungen rund um Corona kaum noch Platz hat.

 

Das Tagesgeschäft lässt Reflexion fast nicht mehr zu.

 

Bahnbrechende Arbeiten werden von den Medien kaum beachtet. So wundert es nicht, dass die Publikation von Li et al. fast unbemerkt an uns vorbei ging. Doch die im hoch dotierten „Science“ publizierte Arbeit hat es in sich. Die Epidemiologen haben die Ausbreitung von COVID-19 in China untersucht und sind der Frage nachgegangen, wie oft denn die neuen Infektionen überhaupt entdeckt wurden. Die Methodik ist ausgeklügelt, sie basiert auf Berechnungen von Kontaktwahrscheinlichkeiten und bezieht auch die Mobilitätsdaten und weitere komplexe Informationen ein.

Das Resultat ist jedoch recht einfach erzählt: Rund 85% (82-90%) aller Infektionen sind erfolgt, ohne dass jemand die Infektion bemerkt hat. Etwa 55% der unbemerkt infizierten haben weitere Personen angesteckt. Eigentlich vermuten wir dies schon lange. Anders wäre es gar nicht erklärbar gewesen, dass die Infektionszahlen in China nach einigen Wochen gegen Null gesunken sind. Denn mit einer Immunitätsrate von weniger als 1% der Bevölkerung kann man das nicht erklären (weniger als 100’000 Personen in Wuhan von rund 10 Mio. Menschen erkrankt). Es würde nicht mal verwundern, wenn weitere Untersuchungen die Rate von stummen Infektionen noch höher beziffern werden.

 

Konsequenzen für Epidemiologie, Fallmanagement und Politik

 

Diese neue und nicht überraschende Erkenntnis muss rasch zu einer evidenzbasierten Korrektur unserer Massnahmen führen. Stoppt wilde Testaktivität. Subito! Zunächst einmal ist klar, dass wir aufhören müssen, COVID-19 Tests zu machen. Diese Tests nützen niemandem etwas, weil sie nur den kleinsten Teil der Ansteckenden entdecken. Dazu sind die Kosten sind mit 200.- Fr. pro Test prohibitiv hoch. Das ist ineffizient. Tests helfen uns im Spital Patienten mit schweren Infektionen zu behandeln. Dort wollen wir wissen, wer infiziert wird. Doch um die Ausbreitung zu stoppen, das hat die Arbeit von Li et al. gezeigt, bringt es nichts.

 

Lobend möchte ich hier das BAG hervorheben, das schon lange gesagt hat, dass man nicht mehr alle Verdachtspersonen testen soll. Doch die Botschaft ist noch nicht angekommen.

 

Informiert endlich die Bevölkerung und redet Klartext!

 

Diese Infektion ist für junge Menschen mild. Angst ist kein guter Ratgeber. Die meisten Menschen sehen eine schreckliche gefährliche Krankheit vor sich. Ja, es ist wahr. In Italien stirbt etwa eine von zehn diagnostizierten Personen. Doch wie wir jetzt nach dieser Science Arbeit wissen, dürfte das eher eine von 1000 angesteckten Personen sein. Und was wir auch aus Italien und China wissen: Rund 50% der Verstorbenen Patienten sind über 80 Jahre alt, fast 90% sind über 70-Jahre. Das heißt nicht, dass hinter diesen Zahlen nicht auch tragische Einzelschicksale stecken. Doch oft trifft es – ähnlich wie wir das von der Grippesaison kennen – Personen, die am Ende ihres Lebens stehen. An einem Punkt, an dem sie sich vielleicht selbst sogar auf den Tod vorbereiten oder aufgrund ihres Zustands immer damit rechnen, dass es passieren könnte. Das Leben ist endlich. Auch das müssen wir den Menschen wieder in Erinnerung rufen.

 

Überlegt die nächsten Schritte!

 

Ich habe schon erwähnt: Sofortmaßnahmen müssen sofort sein. Das liegt in derer Natur. Doch dann braucht es wieder Phasen der Besonnenheit und des Nachdenkens. Wir müssen die nächsten Schritte vertieft überlegen. Aber wir müssen aufgrund der neuen Erkenntnis auch einsehen, dass viele der Maßnahmen, die wir heute so massiv umgesetzt haben, vielleicht sogar kontraproduktiv sind. Nicht dass ich jetzt schon behaupte, ich wüsste die Lösung. Aber mindestens müssen wir die Frage stellen, ob unser Vorgehen korrekt ist.

 

Ein Beispiel: Wir sind überzeugt, dass das Schließen der Schulen ein wichtiger Schritt war. Korrekt, wir wissen das aus der Erfahrungen von der Spanischen Grippe. Doch ich habe beim Bund nachgefragt: Niemand hatte für diese Entscheidung eine wissenschaftliche Basis. Man hat es eingeführt, weil die anderen Länder es auch eingeführt hatten. Aber wenn wir jetzt davon ausgehen, dass vielleicht ein großer Teil der Kinder rasch angesteckt wird (und das lassen uns die epidemiologischen Zahlen annehmen) so könnte es mindestens theoretisch sein, dass es am besten wäre, wenn unsere Kinder möglichst rasch immun werden. Denn zwei Dinge wissen wir bestimmt: Wenn viele Kinder immun werden, wird sich die Krankheit viel langsamer ausbreiten. Genau das, was wir wollen. Und was wir auch wissen: Kinder werden nicht schwer krank und sterben nie an der Krankheit.

Aber auch alle anderen Maßnahmen zur Einschränkung der Ausbreitung müssen wir überlegen. Vielleicht wäre es mindestens zu überlegen, ob man Isolationsmaßnahmen vor allem auf gefährdeten Personen beschränkt und den, jungen, nicht gefährdeten Menschen wieder einen Zugang Erholung der Wirtschaft ermöglicht. Nicht dass ich jetzt das Ende aller Maßnahmen gefordert habe. Aber lasst uns darüber nachdenken. Jetzt.“

 

22.3.2020

 

Das ist nun wirklich hilfreich und nicht überraschend, und wir wissen es auch längst, ist ja auch eine Illusion, zu glauben, dass die Spitze des Eisbergs alles ist. Erklärt aber nicht wirklich, was in Italien los ist. Gibt es da noch andere Faktoren? Die Kollateralschäden häufen sich, so starb heute der Vater einer Freundin (87) nach Schenkelhalsbruch und Intensivstation, trotz inständiger Bitte durfte keiner kommen zum Abschiednehmen, erst als er schon bewusstlos war, durften 4 Personen nacheinander kommen….. Das ist der 2. Fall; der erste war ähnlich gestrickt in Hamburg.   

Einen schönen sonnigen Sonntag wünscht SHN

 

PS Ich habe noch nie in meinem Leben in so einem Konflikt gestanden, mich der öffentlichen Meinung anzuschließen (was ich berufsmäßig in der Praxis ja in Rat und Tat muss) und meinen eigenen Stil zu fahren. Habe wegen des inneren Drucks sogar mal Blutdruck gemessen – war aber noch normal.

 

22.3.2020

 

Solange wir überhaupt nicht wissen, wie viele Menschen infiziert sind und waren (also schon durch sind) können wir überhaupt keine validen Aussagen treffen. Ich habe bei der Schweinegrippe genauso wie jetzt sehr frühzeitig meine dezidierte Meinung vertreten und hatte absolut recht in meinen Einschätzungen - mit dem Unterschied, dass damals eine Impfung gehypt und durchgesetzt wurde, und daher von anderer Seite ein wirtschaftlicher Druck bestand. Vergessen wir auch den Tamiflu-Skandal doch bitte nicht. Wir sollten diesmal doch weiß Gott schlauer sein.

 

Was wir der jungen Generation antun, vom Zwang in die virtuelle Welt bis hin zum Nehmen von Zukunftschancen ist unverantwortlich. Und für die sind wir als Pädiater besonders verantwortlich - und die sind ja gar nicht betroffen - eben nur durch die Kollateralschäden. Ich sehe mit großer Sorge die Zwangsmedikalisierung unseres Lebens, meine Lieblingslektüre in diesen Tagen ist das Theaterstück von Jules Romains: Knock ou le triomphe de la Medicine (gibts auch in der Originalverfilmung mit Jouvet bei youtube).

Außerdem glaube ich sehr wohl, dass viele Menschen nicht trotz, sondern an der Therapie sterben. Das fängt mit Analgetika an und hört mit Cortison nicht auf. Wir müssen endlich mal die medizinische Selbstherrlichkeit ablegen und uns schicksalhaft mit so manchen Dingen auseinandersetzen, die über uns hinweggehen und den Blick auf das eigentlich Wesentliche verstellen, z.B. die verheerende Umweltzerstörung. 

Die kollektiven Angststörungen, die ohnehin unseren medizinischen Alltag prägen, werden heute potenziert - und völlig falsch kanalisiert. Mehr desselben, mehr mehr mehr..... lautet die Devise.

Wir sprechen uns in ein paar Monaten wieder!

 

Die Sicht des Falschfahrers zu den Entgegenkommenden: Einer? nein Viele!

 

22.3.2020

 

Der Mangel an professioneller Selbstkritik macht mich sprachlos.

Ich habe 2 1/2 Jahre eine Intensivstation geleitet und weiß, wovon ich spreche: iatrogene Schäden sind nun mal sehr häufig, vor allem, wenn man versucht, eine Pneumonie zu beatmen. Haben Sie das überhaupt schon mal gemacht? Dann wüssten Sie, wovon ich spreche. Abgesehen von dem, was im Vorfeld passiert: wir laufen auf der Intensivstation doch geradezu iatrogenen Schäden hinterher, sei es das "vergammelte Neugeborene" mit PFC oder das ARDS durch kopfloses Bebeuteln etc.. 

Ich weiß, wovon ich spreche, und habe mich jahrelang wissenschaftlich mit lungenschonender Beatmung beschäftigt, habe sogar ein Patent auf extracorporale CO2 Entfernung mit apnoischer Oxigenierung und habe mich auf CO2-zentierte Beatmung mit permissiver Hyperkapnie schon in den 80ern eingeschossen, als es noch ein „no go“ war, und heute machen es alle. Habe ich auch Recht gehabt.

 

PS habe damals, 1985, in Washington mit Antonio Pesenti aus Mailand zusammengearbeitet, der jetzt dauernd in den Medien zu sehen ist, ein Freund von mir, hat mich mal eine Woche nach Mailand eingeladen, wo ich einen Vortrag und ein Seminar gehalten habe. Ganz so unerträglich kann ich wohl nicht sein.  

 

22.3.2020

 

Angesichts eines Durchschnittalters von 79,5 bei den italienischen Verstorbenen müssen wir als Pädiater wohl passen....  Deshalb maße ich mir das nicht an, zu beurteilen. Nur ob es sinnvoll ist, in diesem Alter bei Multimorbidität zu intubieren und zu beatmen und mit frustranem Ausgang so lange so wichtige Kapazitäten zu binden - darüber nachzudenken muss ja wohl erlaubt sein. Wie viele haben wohl eine Patientenverfügung gehabt? Was stand darin? Ich bin nur vorsichtig in der Beurteilung solcher Zahlenberge und versuche, zu relativieren, und natürlich den Advocatus diaboli zu spielen - so einfach und linear ist das nun mal alles nicht. Dafür halte ich auch ein bisschen "bashing" aus. Wer austeilt, muss auch einstecken können.

Ich habe hier heute mal bei unserem PaedBD reingeschaut: ca. 1/3 des normalen Geschäftes. Eine Meningitis wäre fast nicht gekommen - aus Angst vor der Klinik. Auch das sind, wie wir von Ebola wissen, erhebliche Kollateralschäden. Nicht an, sondern wegen Coronavirus zu sterben. Es werden nicht Einzelfälle bleiben!   SHN

 

Eine Nachricht vom 18. Januar 2020 Meningitis-Notfall, 34.000 Menschen zwischen Brescia und Bergamo geimpft (Übersetzung von SHN)

 

Fast 34.000 Menschen wurden in wenigen Wochen gegen Meningokokken C geimpft, mit Spitzenwerten von 70% des erwarteten Ziels. Daher kann die erste Phase des regionalen Aktionsplans enden.

Der Wohlfahrtsrat der Region Lombardei, Giulio Gallera, kommentierte die Ergebnisse des ersten Schritts eines Sicherheitsgürtels von Impfungen, den die Region Lombardei zusammen mit dem ATS von Bergamo und Brescia und dem Referenz-ASST im Gebiet Basso Sebino aktiviert habe und Grumello, wo im letzten Monat 5 Fälle von Sepsis bei C-Meningokokken aufgetreten sind, von denen zwei tödlich waren. "Wir werden unsere Wachsamkeit nicht aufgeben - fuhr der Stadtrat fort - und ab Montag, dem 20. Januar, wird es weiterhin möglich sein, sich kostenlos von Hausärzten und frei wählbaren Kinderärzten in ihren Praxen impfen zu lassen. Darüber hinaus werden geplante Impfungen in Schulen und den Unternehmen fortgesetzt, die sich bereit erklärt haben, sie innerhalb des festgelegten Zeitrahmens einzuplanen. Die Spezialambulanz in Villongo bleibt geöffnet und die üblichen Aktivitäten der Impfzentren in Sarnico, Grumello del Monte und Iseo werden fortgesetzt“.

In den vom Notfallplan betroffenen Gemeinden der Provinz Bergamo und in Gallera - wurden 21.331 Bürger geimpft, davon 1680 Schüler direkt in Schulen und 2414 Arbeitnehmer in ihren Unternehmen. Bis zu 40 Allgemeinmediziner in der Region haben sich dieser beispiellosen Aktion durch proaktive Anrufe ihrer Patienten angeschlossen. In der Region Brescia wurden 9200 Menschen im Rahmen außerordentlicher Aktionen geimpft, zusätzlich 1700 Menschen von Hausärzten und frei gewählten Kinderärzten, 1000 Studenten und 300 Arbeitern im Unternehmen, was insgesamt 12.200 Bürgern entspricht.

 

Diese außergewöhnliche Sicherheitsmaßnahme wurde von der Region Lombardei ab dem 24. Dezember mit dem kostenlosen Impfangebot gestartet. Es handelte sich um ansässige Bürger und festangestellte Arbeitnehmer in den Gebieten Basso Sebino und Grumello im Alter zwischen 18 und 60 Jahren sowie um Jugendliche bis zu 18 Jahren.

 

Es kann natürlich keinen Zusammenhang damit und der derzeitigen schlimmen Covid 19 Ausbreitung in genau dieser Region geben – oder vielleicht doch?   SHN

 

22.3.2020

 

https://www.bsnews.it/2020/03/22/coronavirus-che-fine-hanno-fatto-i-novax-la-cazzata-legame-con-meningite/?refresh_ce

Aus der gleichen Quelle wird ganz aktuell von heute ein Zusammenhang zwischen der Impfung und den schweren Corona-Fällen verneint: Für Brescia beispielsweise war das Gebiet an der Grenze zu Bergamo das am stärksten von Meningitis-Fällen betroffene Gebiet (das einzige betroffene Gebiet). Ein Gebiet, das heute zu den am wenigsten vom Coronavirus geplagten Gebieten gehört, da - wie bekannt - in unserer Provinz das Epizentrum in der Bassa an der Grenze zu Cremona liegt, wo heute zu den am wenigsten vom Coronavirus geplagten G keine Impfstoffe gegen Meningitis hergestellt wurden. Und das ist noch nicht alles. Die Epidemie begann in China, aber massive Impfkampagnen gegen Meningitis oder Grippe wurden dort nie durchgeführt.

Aber gut zu wissen, was da so überall diskutiert wird! Seid wachsam und bleibt gesund....  SHN

 

24.3.2020

 

Wenn es auch sinnlos ist, noch was Vernünftiges zu posten, weil alle der Coronoia verfallen sind, versuche ich es dennoch:

Peter C. Gøtzsche ist, nehme ich an, hinreichend bekannt

https://www.deadlymedicines.dk/corona-an-epidemic-of-mass-panic/

 

24.3.2020

Dafür hats die Kanzlerin jetzt mit Quarantäne erwischt....... wegen der Pneumokokkenimpfung.

Heilige Simplicitas!

Pneumokokkenimpfung als Schutz bei COVID-19?

 

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt derzeit nachdrücklich allen Personen mit erhöhtem Risiko für Pneumokokkenerkrankungen die Immunisierung mit dem Pneumokokkenimpfstoff. Vorrangig sollen unter anderem Personen ab 70 Jahren und Patienten mit Immundefizienz oder chronischen Atemwegserkrankungen geimpft werden. Zwar schützt die Impfung nicht vor einer Infektion mit SARS-CoV-2. Die STIKO erhofft sich jedoch von der Immunisierung eine Entlastung des Gesundheitssystems, indem Pneumokokkeninfektionen mit schwerer Lungenentzündung und Sepsis vermieden werden. Es erscheint der Kommission zudem plausibel, dass die Impfung eine bakterielle Superinfektion durch Pneumokokken bei Patienten mit COVID-19 verhindern kann. Bei Influenzaerkrankungen sind solche bakteriellen Superinfektionen eine bekannte Komplikation. Wie häufig sie bei COVID-19 vorkommen, ist allerdings auch nach Einschätzung der STIKO derzeit nicht hinreichend beurteilbar.1 Wir haben bislang wegen der unzureichenden Nutzenbelege eine Massenimpfung Älterer mit dem Pneumokokkensaccharid-Impfstoff PNEUMOVAX nicht befürwortet, sondern eine Indikation nur bei hohem Sterberisiko aufgrund von Pneumokokkenerkrankungen gesehen, z.B. wegen Asplenie (a-t 2007; 38: 116-7 und e a-t 5/2011b). Die Datenlage dazu hat sich seitdem nicht wesentlich verändert.  (aus dem Arzneimittel-Telegramm)

 

24.3.2020

 

Es wäre doch eines offiziellen Appells des BVKJ wert, auf die unglückseligen Spielplatzschließungen bundesweit zu verzichten.

Es ist ein Unding, dass Kinder nicht mehr wissen, wo sie hingehen dürfen. In den wenigen Hochhaussilos hier in MR werden Eltern, die mit den Kindern versuchen, aus dem Haus zu gehen, beschimpft und gebasht. So hocken die in den vier Wänden. Habe ich wiederholt von Eltern gehört, und in den Großstädten ist das sicher noch viel schlimmer als hier auf der Insel der Glückseligen, wo man hinter dem Haus in den Wald laufen kann.  SHN

 

24.3.2020

 

https://www.telegraph.co.uk/global-health/science-and-disease/have-many-coronavirus-patients-died-italy/ Why have so many coronavirus patients died in Italy?

 

The country's high death toll is due to an ageing population, overstretched health system and the way fatalities are reported: “On re-evaluation by the National Institute of Health, only 12 per cent of death certificates have shown a direct causality from coronavirus, while 88 per cent of patients who have died have at least one pre-morbidity - many had two or three,” he says. 

This does not mean that Covid-19 did not contribute to a patient's death, rather it demonstrates that Italy's fatality toll has surged as a large proportion of patients have underlying health conditions. Experts have also warned against making direct comparisons between countries due to discrepancies in testing.

Martin McKee, professor of European public health at the London School of Hygiene and Tropical Medicine, says that countries do not yet have a good indication of how many mild infections they have.

If further testing finds more asymptomatic cases spreading undetected, the mortality rate will drop. 

 

That is for shure! Stephan N.

 

24.3.2020:

 

Mein Brief an das Gesundheitsamt Marburg-BID:

Im Namen der Kinder- und Jugendärzte und als Bezirksobmann der Kinder- und Jugendärzte im BVKJ bitte ich dringend zu überdenken, das Spielplatzverbot für Kinder zu lockern.

Es macht keinen Sinn, dass die Kinder bei dem Wetter im Haus aufbewahrt werden.

Mehrere Mütter vom Richtsberg berichteten mir heute, dass sie von Hausbewohnern und auf der Straße angemacht worden, weil sie mit den Kindern draußen waren. Parks, Spielplätze und Schulhöfe können doch mit entsprechendem Abstand genutzt werden. Es geht doch nicht an, dass die Kinder nicht raus dürfen, vor allem in den weniger privilegierten Stadtteilen ohne Garten. Das Ganze ist doch absurd! Siehe auch den Artikel von Prof. Wagner vom heutigen Tag in der OP und den folgenden Link:

https://m.tagesspiegel.de/politik/epidemiologe-warnt-vor-noch-schaerferen-massnahmen-gibt-keinen-grund-das-ganze-land-in-haeusliche-quarantaene-zu-schicken/25672822.html

Das Ganze wird länger gehen und soll nicht an den Kindern ausgehen, die ja gar nicht bedroht und betroffen sind.

Die Kollateralschäden sind schon jetzt gewaltig.

Mit freundlichen Grüßen

Stephan N.

PS: Gesundheitsängste stehen ja schon lange in der Hierarchie der vielfältigen Angststörungen an oberster Stelle und werden jetzt in hohem Maße befördert.

 

25.3.2020

 

Dear God, could you please uninstall 2020 and re-install it? It has a virus!

 

25.3.2020

 

https://www.eurosurveillance.org/content/10.2807/1560-7917.ES.2020.25.10.2000153

Interim 2019/20 influenza vaccine effectiveness: six European studies, September 2019 to January 2020

Viel, viel Text und Zahlen, durch die man sich mühsam durchbeißen muss, mit sehr heterogenen Ergebnissen: Bilanz: “Vaccination remains the key successful method of influenza prevention, with one to two-thirds of all vaccinated individuals receiving protection during the 2019/20 influenza season. Promotion of influenza vaccination should be maintained in line with national guidelines and recommendations in all European countries with ongoing influenza virus circulation. Given the variation in Vaccination Efficacy VE estimates against A(H3N2), it remains important that when national guidelines indicate neuraminidase inhibitors to be used, they are used regardless of vaccination status as prophylaxis and therapy where there is influenza A(H3N2) virus circulation to help prevent severe outcomes” (Juchu, Tamiflu is back!......)  SHN

 

26.3.2020

 

Wahrscheinlich wird es werden wie bei der Schweinegrippe: Corona rettet Leben......https://www.euromomo.eu/ :pooled estimates of all-cause mortality show normal expected levels of mortality in the participating countries.

https://www.worldometers.info/world-population/

schaue ich mir noch lieber an als https://www.worldometers.info/coronavirus/

 

26.3.2020

 

Wie ich es vorhergesagt habe: Die Kriegsgewinnler stehen bereit: 

FDA gives Gilead a seven year regulatory monopoly for remdesivir to treat COVID-19, on grounds it is an “Orphan” treating a rare disease. Posted on March 23, 2020 by James Love 

Today the FDA granted Gilead Orphan Drug status for remdesivir for the treatment of COVID-19, on grounds this is a rare disease. The morning of the designation, the U.S. had confirmed, through testing, more than 35 thousand cases, including 8,477 cases in the past 24 hours. Everyone wishes this was a rare disease, but unfortunately, it isn’t, and the testing will certainly confirm that shortly.

 

27.3.2020

 

Anbei ein sehr sehr hörenswertes kurzes Interview mit dem Immunologen Prof. S. Hockertz:

https://www.youtube.com/watch?v=7wfb-B0Bwmo&feature=youtu.be

 

27.3.2020

 

https://kenfm.de/corona-diktatur-machtergreifung-im-deckmantel-der-volksgesundheit/

Corona-Diktatur? Machtergreifung im Deckmantel der Volksgesundheit?

„Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen: „Ich bin der Faschismus“. Nein, er wird sagen: „Ich bin die Pandemie.“ Die Demokratie in Europa wurde vorübergehend auf Eis gelegt. „Wir befinden uns im Krieg“, sagen immer mehr Spitzenpolitiker. Der Feind heißt Corona. Corona ist extrem gefährlich, erklären Regierungen überall in der EU. Daher gilt: Hausarrest für Alle. Auf unbestimmte Zeit. Warten bis ein Medikament erfunden wurde, das uns alle rettet......  "

Oder eine Impfung.....  

 

28.3.2020

 

Jetzt kursieren z.B. die Berichte aus dem Würzburger Altersheim (siehe unten) - man muss sie aber genauer anschauen. Mir tun die Alten leid, die ohne jegliche menschliche Zuwendung isoliert sterben müssen, und denen die basalste menschliche Anteilnahme versagt bleibt.

Der Vater unserer Sängerin in der Swingband ist vor einer Woche im UKGM gestorben (Schenkelhalsbruch mit Komplikationen, ich würde fast sagen "wie immer") und hat am Telefon gewimmert und gefleht, dass man ihn besuchen möge...... Als er dann im finalen Koma lag, durften 4 Personen kommen.....

Solange wir keine verlässlichen Daten über die Durchseuchung haben, können wir über das Ausmaß der Verbreitung nichts sagen. Wir haben im Moment eine UNTERSTERBLICHKEIT, wie man dem Bericht des Mortality Monitoring (www.euromomo.eu) entnehmen kann, an dem auch das RKI beteiligt ist. Wahrscheinlich fallen die "üblichen" Todesursachen (Unfälle, Suizide etc. ) geringer aus. Der saisonale Peak der Vorjahre ist auch bis jetzt ausgeblieben. Das sind harte Daten von vorgestern, die ich anhänge.

Und allein darauf kommt es an: Bei der Schweinegrippe haben wir dasselbe gesehen: Sie hat durch den Ausfall des saisonalen Infuenza-Peaks 20.000 Leben "gerettet". Ob man mit oder an Corona stirbt, wird ja nicht mitgeteilt. In Italien liegt das Durchschnittsalter der Verstorbenen bei 79,5 Jahren.

Ich bin Kinderarzt, Vater und Großvater und der Jugend verpflichtet, die wir jetzt einsperren, medianabhängig machen und in eine körperfeindliche digitale Welt bugsieren. Dieser Schaden ist nicht wieder gutzumachen.

 

28.3.2020

 

Intubation und Intensivmedizin bei Corona

 

Man kann sicher davon ausgehen, dass aus unten genannten Gründen (Aerosolbildung) zu viel intubiert wird und damit Kapazitäten über 2 Wochen (solange dauert die durchschnittliche Intubationszeit) blockiert sind - wenn man sie überhaupt von der Beatmung wegbekommt!

Und es werden viel zu viele eingewiesen, denn alte kranke Menschen sterben jetzt nicht in der Betreuung eines klugen Hausarztes daheim oder im Pflegeheim an einer Influenza-assoziierten Pneumonie oder Myokarditis, mehr oder weniger friedlich, aber eher würdig und im Idealfall im Kreis der Angehörigen, wie eh und je. Ein familienorientierter Hausarzt schickt keinen multimorbiden > 80-Jährigen in ein Krankenhaus.

Aber jetzt werden sie als Corona-Patienten getestet, identifiziert, isoliert und stigmatisiert (Husten und Fieber: da muss sofort getestet werden!) und dann mit hohem Aufwand unter Verkleidung aller Beteiligten hospitalisiert und im Krankenhaus intensivmedizinisch versorgt. Die drohende und in vielen Ländern schon eingetretene Überlastung medizinischer Systeme, die selbst durch Quarantäne Gesunder lahmgelegt sind, kann kein Beleg für die Schwere der Erkrankung sein. Man geht selbst in Norditalien von maximal 30% Übersterblichkeit aus. 

 

28.3.2020

 

Was besagt das Vermummungsverbot in Deutschland?

 

Im Versammlungsgesetz ist festgeschrieben, dass Vermummungen bei öffentlichen Versammlungen oder sonstigen öffentlichen Veranstaltungen, die im Freien stattfinden, verboten sind. Auch auf dem Weg zu solchen Veranstaltungen dürfen Sie keine Utensilien tragen oder mit sich führen, mit denen Sie sich vermummen können.

Was passiert, wenn ich mich zu genannter Gelegenheiten dennoch vermumme?

Sie begehen eine Straftat, wenn Sie das Vermummungsverbot missachten. Das wird üblicherweise mit einer Geldstrafe oder mit einer Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr geahndet.

Gut, dass öffentliche Versammlungen ohnehin verboten sind....   SHN

 

28.3.2020

 

Ich habe gerade mit Helmut Uphoff gesprochen, der für Hessen das Mortality Monitoring (www.euromomo.eu) leitet. Ich kenne ihn schon sehr lang, er wohnt hier in Marburg, arbeitet in Dillenburg. Abgesehen davon, dass es sehr peinlich ist, dass für Deutschland nur Berlin und Hessen bei dem Monitoring mitmachen (kann man alles auf der website nachlesen, liegt wohl am Datenschutz) hat er mir sehr aufschlussreiche Dinge erzählt und ich bin sehr froh von kompetenter Seite Rückendeckung in Sachen Corona zu haben. https://www.ecdc.europa.eu/en/hessisches-landesprufungs-und-untersuchungsamt-im-gesundheitswesen-hlpug-epiet The epidemiology unit manages the national mandatory surveillance for the State of Hesse. In addition, the unit runs two: surveillance systems unique for Hesse: a system for death cases and one for carbapenemases in Gram-negative bacterial pathogens. A hospital sentinel system is in the pilot phase. The institute participated in the EURO-MOMO project and the I-MOVE project.

 

Für mich ist www.euromomo.eu derzeit eine der wichtigsten Informationsquellen, und daher habe ich bei ihm nachgefragt. Wir haben im Augenblick in der ganzen Saison europaweit eine erhebliche „Untersterblichkeit“, d.h., etwas zynisch gesagt, wenn es jetzt in Deutschland 20.000 Coronatote gäbe, wäre es im langjährigen Mittel immer noch „normal“. Die Abb. hatte ich bereits eingestellt, kann jeder auch selbst nachlesen. Neben vielen anderem hat er mir gesagt, dass die Bilder voller Särge in Leichenhallen in Italien u.a. daran lägen, dass sich Bestatter weigern, „infizierte“ Verstorbene zu bestatten! Da gibt es ein logistisches Problem, was medial enorm ausgeschlachtet wird.

Alles steht und fällt mit der völlig unklaren Frage nach der Durchseuchung und der protektiven Titer. Wenn man nur Tote untersucht und Corona findet, hat man 100% Sterblichkeit. Je mehr wir Abstriche machen, und das machen wir in Marburg erst seit dem 17. März in größerem Stil, umso mehr werden die Fallzahlen ansteigen, derzeit noch exponentiell. Keine Frage, aber auch nicht verwunderlich. Soviel zur Epidemiologie.

Man verstehe mich nicht falsch: ich zweifle nicht an einer schlimmen Epidemie, aber SO schlimm ist es auch nicht, sondern wird medial und politisch hochgespielt, und da haben wir als Ärzte einen großen Einfluss.

Und der Blick auf die erheblichen Kollateralschäden (insbesondere bei Kindern und Jugendlichen) fehlt mir. Wir zwingen die Kinder in die virtuelle Welt, „social distancing“ wird das Wort des Jahres - und bleiben, ebenso wie die Virtualisierung des Lebens und der Überwachungsstaat. Von den wirtschaftlichen Folgen will ich gar nicht reden: für mich ist es auch ein Machtspiel zwischen Gesundheitswirtschaft und der übrigen Wirtschaft.

Freue mich über weitere lebhafte aber inhaltliche Diskussionen!

 

PS: https://www.servustv.com/videos/aa-23g8k22691w12/  in Österreich sind die Medien noch nicht so gleichgeschaltet. Vorsicht, nur nichts Falsches sagen: Na so was!  https://www.journalistenwatch.com/2020/03/29/weil-corona-skeptiker/

 

29.3.2020

 

Steht nicht im Editorial im New England Journal of Medicine vom 26.3.:  

n engl j med 382;13 nejm.org March 26, 2020

Covid-19 — Navigating the Uncharted

Anthony S. Fauci, M.D., H. Clifford Lane, M.D., and Robert R. Redfield, M.D.

If one assumes that the number of asymptomatic or minimally symptomatic cases is several times as high as the number of reported cases, the case fatality rate may be considerably less than 1%. This suggests that the overall clinical consequences of Covid-19 may ultimately be more akin to those of a severe seasonal influenza (which has a case fatality rate of approximately 0.1%) or a pandemic influenza (similar to those in 1957 and 1968) rather than a disease similar to SARS or MERS, which have had case fatality rates of 9 to 10% and 36%, respectively.

 

29.3.2020

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/coronavirus-epidemiologe-folgen-helmholtz-100.html

Auch in den orthodoxen Medien dreht sich die Meinung...... SHN

 

29.3.2020

 

Mal was Belletristisches: Meine Lieblingslektüre derzeit mal wieder…. Leider nicht auf deutsch digitalisiert, und hierzulande weitgehend unbekannt. 100 Jahre alt – und jetzt wieder hochaktuell (siehe meinen Artikel aus dem KJA vor 10 Jahren....).

Corona ou Le Triomphe de la Médecine

“Les gens bien portants sont des malades qui s'ignorent”

Romains, Jules. Knock ou Le Triomphe de la Médecine (S.31). Editions Gallimard. Kindle-Version.

SCÈNE VI

LE DOCTEUR Vous allez dire que je donne dans le rigorisme, que je coupe les cheveux en quatre. Mais, est-ce que, dans votre méthode, l'intérêt du malade n'est pas un peu subordonné à l'intérêt du médecin?

KNOCK Docteur Parpalaid, vous oubliez qu'il y a un intérêt supérieur à ces deux-là.

LE DOCTEUR Lequel ?

KNOCK Celui de la médecine. C'est le seul dont je me préoccupe.

Silence. Parpalaid médite.

Oui, oui, oui.

KNOCK Vous me donnez un canton peuplé de quelques milliers d'individus neutres, indéterminés. Mon rôle, c'est de les déterminer, de les amener à l'existence médicale. Je les mets au lit, et je regarde ce qui va pouvoir en sortir : un tuberculeux, un névropathe, un artério-scléreux, ce qu'on voudra, mais quelqu'un, bon Dieu ! quelqu'un ! Rien ne m'agace comme cet être ni chair ni poisson que vous appelez un homme bien portant.

LE DOCTEUR Vous ne pouvez cependant pas mettre tout un canton au lit ! (bzw in die Quarantäne, SHN)

KNOCK (tandis qu'il s'essuie les mains). Cela se discuterait. Car j'ai connu, moi, cinq personnes de la même famille, malades toutes à la fois, au lit toutes à la fois, et qui se débrouillaient fort bien. Votre objection me fait penser à ces fameux économistes qui prétendaient qu'une grande guerre moderne ne pourrait pas durer plus de six semaines. La vérité, c'est que nous manquons tous d'audace, que personne, pas même moi, n'osera aller jusqu'au bout et mettre toute une population au lit, pour voir, pour voir ! Mais soit ! Je vous accorderai qu'il faut des gens bien portants, ne serait-ce que pour soigner les autres, ou former, à l'arrière des malades en activité, une espèce de réserve. Ce que je n'aime pas, c'est que la santé prenne des airs de provocation, car alors vous avouerez que c'est excessif. Nous fermons les yeux sur un certain nombre de cas, nous laissons à un certain nombre de gens leur masque de prospérité. Mais s'ils viennent ensuite se pavaner devant nous et nous faire la nique, je me fâche.

……..

LE DOCTEUR Il subsiste pourtant une sérieuse difficulté.

KNOCK Laquelle ?

LE DOCTEUR Vous ne pensez qu'à la médecine... Mais le reste ? Ne craignez-vous pas qu'en généralisant l'application de vos méthodes, on n'amène un certain ralentissement des autres activités sociales dont plusieurs sont, malgré tout, intéressantes ?

KNOCK Ça ne me regarde pas. Moi, je fais de la médecine.

LE DOCTEUR Il est vrai que lorsqu'il construit sa ligne de chemin de fer, l'ingénieur ne se demande pas ce qu'en pense le médecin de campagne.

KNOCK Parbleu ! (Il remonte vers le fond de la scène et s'approche d'une fenêtre.) Regardez un peu ici, docteur Parpalaid. Vous connaissez la vue qu'on a de cette fenêtre. Entre deux parties de billard, jadis, vous n'avez pu manquer d'y prendre garde. Tout là-bas, le mont Aligre marque les bornes du canton. Les villages de Mesclat et de Trébures s'aperçoivent à gauche ; et si, de ce côté, les maisons de Saint-Maurice ne faisaient pas une espèce de renflement, c'est tous les hameaux de la vallée que nous aurions en enfilade. Mais vous n'avez dû saisir là que ces beautés naturelles, dont vous êtes friand. C'est un paysage rude, à peine humain, que vous contempliez. Aujourd'hui, je vous le donne tout imprégné de médecine, animé et parcouru par le feu souterrain de notre art. La première fois que je me suis planté ici, au lendemain de mon arrivée, je n'étais pas trop fier ; je sentais que ma présence ne pesait pas lourd. Ce vaste terroir se passait insolemment de moi et de mes pareils. Mais maintenant, j'ai autant d'aise à me trouver ici qu'à son clavier l'organiste des grandes orgues. Dans deux cent cinquante de ces maisons – il s'en faut que nous les voyions toutes à cause de l'éloignement et des feuillages – il y a deux cent cinquante chambres où quelqu'un confesse la médecine, deux cent cinquante lits où un corps étendu témoigne que la vie a un sens, et grâce à moi un sens médical. La nuit, c'est encore plus beau, car il y a les lumières. Et presque toutes les lumières sont à moi. Les non-malades dorment dans les ténèbres. Ils sont supprimés. Mais les malades ont gardé leur veilleuse ou leur lampe. Tout ce qui reste en marge de la médecine, la nuit m'en débarrasse, m'en dérobe l'agacement et le défi. Le canton fait place à une sorte de firmament dont je suis le créateur continuel. Et je ne vous parle pas des cloches. Songez que, pour tout ce monde, leur premier office est de rappeler mes prescriptions ; qu'elles sont la voix de mes ordonnances. Songez que, dans quelques instants, il va sonner dix heures, que pour tous mes malades, dix heures, c'est la deuxième prise de température rectale, et que, dans quelques instants, deux cent cinquante thermomètres vont pénétrer à la fois...

 

Romains, Jules. Knock ou Le Triomphe de la Médecine S.135-140

 

30.3.2020

 

Intubation und Intensivmedizin

 

Ich ziehe mich überhaupt nicht zurück, sondern bin in der Diskussion sehr präsent, habe aber keine Lust, mich (vor allem vor jungen Kollegen, die noch im Stadium der "unberechtigten Sicherheit" sind und meine Kinder sein könnten) unqualifiziert desavouieren zu lassen. Ich habe selbst vor über 30 Jahren eine Intensivstation geleitet und mich mit Atmung und Beatmung intensiv befasst.

Ich habe keinem das Lebensrecht abgesprochen, habe lediglich darauf hingewiesen, dass die Intubation bei Pneumonien grundsätzlich ein schwieriges Unterfangen ist, dass voreilig intubiert wird, um Aerosolbildung zu vermeiden (siehe die geschilderten Leitlinien), also eher das Personal zu schützen als dem Patienten Gutes zu tun. Außerdem ist unter den Vermummungsbedingungen ein "informed consent" Illusion, es wird einfach gehandelt, auch aus Angst vor weiterer Ansteckung, etwa in einem Heim, wo man sich sonst eine Hospitalisation sehr viel genauer überlegen würde als unter Corona-Bedingungen.

Und ein Beatmeter blockiert 10-14 Tage einen Intensivplatz - eben vielleicht unnötigerweise, entweder, weil nicht so schlimm oder weil infaust. Dann kommt man schnell an die Kapazitätsgrenzen.

Wir kennen das doch zur Genüge aus dem Alltag: Das Kind mit Durchfall und Erbrechen "muss" in die Klinik - nein, es ist in die Klinik gegangen! Angst und Panik (wie jetzt bei Corona) ist immer ein schlechter Ratgeber und führt zu Überdiagnostik und Übertherapie. Wie Niedergelassenen behandeln doch zuhauf Kinder ambulant, die wir früher als Klinikärzte für unbedingt stationär behandlungsbedürftig angesehen hätten, und schütteln jetzt darüber den Kopf. Und jeder, der wie ich auch allgemeinen Notdienst sitzt und fährt, kennt die Wochenendbesuche in den Altenheimen, wo die besuchende Verwandschaft jetzt und sofort meint, dass etwas zu geschehen hätte, dass man die Oma doch nicht so rumliegen lassen kann - meist aus eigenem schlechten Gewissen!! Und die Würzburger Fälle betrafen nach meiner Info ein Heim mit dementen Betagten, deren durchschnittliche Verweildauer ein Jahr beträgt.

Das sind nur einige Schnipsel zur Diskussion, denen ich Bände hinzufügen könnte; zum Teil sind diese in den alten Nummern des KJA nachzulesen, oder ganz aktuell in der Zeitschrift für Allgemeinmedizin (peer-reviewed und werbefrei, im Gegensatz zum KJA...). Den Artikel hänge ich an, um den Hintergrund zu beleuchten, und freue mich auf inhaltlich fundierte Diskussion, aber nicht übles bashing. SHN (bekennender Anti-Aktionist wider jedes blindes umsichschlagen: "to do as much nothing as possible" - "do no harm" - Alles halb so schlimm)

 

31.3.2020

 

Öffentlich an einen Kollegen

 

Mein Hinweis auf private Nachrichten in private Postfächer bezog sich auf sinnlose postings wie "ich auch" oder, "ach" oder so. Es ist halt so, dass inhaltlich wenig konkret Stellung bezogen wird, sondern nur vorurteilsgeprägte Pauschalverurteilungen durchaus differenzierter Ansichten erfolgen, über die es sich vielleicht doch lohnt, mal nachzudenken. Ich habe niemals gesagt, dass 80-jährige nicht wert sind, intubiert zu werden oder ähnliches. Ich habe lediglich gesagt, was jeder aus seiner ärztlichen Praxis weiß, dass es vor allem im Alter sehr schwer ist, sich vor Übertherapie und blindem Aktionismus zu schützen, vor allem derzeit.

Sie brauchen nicht schlau aus mir zu werden, nur dafür, dass Sie mich gar nicht kennen (oder kennen wir uns irgendwoher?) muss man sich schon überlegen, wie man miteinander umgeht. Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom, das haben wir in der (jüngeren deutschen) Geschichte mannigfaltig erfahren. Nichts für Ungut

 

1.4.2020

 

Prof. Antes (Cochrane, Freiburg) im “Spiegel”

 

2.4.2020

 

Eine Frage, mit der ich mich herumschlage und die nicht erwähnt wird, ist, ob Fieber einen protektiven Effekt hat. Kinder können nun mal besser fiebern als Erwachsene, und vielleicht ist das ja das "Geheimnis" der Antipyretika (die wir ja ohnehin nur sehr zurückhaltend und mehr als Analgetika einsetzen sollten). Es gibt ja eine riesige Datenmenge, die an ganz unterschiedlichen Kollektiven (z.B. auch Sepsispatienten) erhoben wurde, und den prognostisch günstigeren Effekt von Fieber herausgearbeitet haben.

 

3.4.2020

 

Es gibt eben einen Unterschied zwischen Heilen und Behandeln! Aber das zu kapieren scheint schwer zu fallen. Heilen tut übrigens ausschließlich die Natur, wir können allenfalls Heilungsvoraussetzungen schaffen oder Heilungshindernisse beseitigen - in aller Bescheidenheit. Natura santa, Medicus curat.

Das Wichtigste ist, die Resilienz ("Lebenskraft") zu steigern. Bangemacherei ist da in unserer angstregierten Welt das Schlimmste. Heißt es nicht - die Hoffnung stirbt zuletzt?

 

5.4.2020

 

Nochmal zum von mir angeschnitten Thema Beatmung: Der Verband pneumologischer Kliniken (VPK) warnt vor denRisiken einer zu frühen Intubation mit Überdruckbeatmung und rät dazu, wennirgend möglich eine nichtinvasive Beatmung aufrechtzuerhalten:  https://www.vpneumo.de/fileadmin/pdf/VPK_Empfehlung_neu_21.03.2020.pdf

Amerikanische Intensivmediziner weisen auf ungünstigePrognose bei maschineller Beatmung und Intubierung hin: https://www.npr.org/sections/health-shots/2020/04/02/826105278/ventilators-are-no-panacea-for-critically-ill-covid-19-patients?t=1585914422669&t=1586023970106

 

Es wird mit Sicherheit (s.o. und mein Posting vom 28.3.) zuviel intubiert - und damit verschlechtert sich die Prognose erheblich und die Verknappung ist selbstgemacht

 

7.4.2020

 

„mein Gott wie recht ich hatte“

 

schrieb ich Mitte Februar und bezog mich auf meine eigenes Posting vom 18.2.: Tja, umso schlimmer nun zu sehen, WIE recht ich hatte! Was im Namen von Medizin und Hygiene Absurdes geschieht, spottet keiner Beschreibung: Soldaten-Desinfektionskommandos auf öffentlichen Plätzen etc. vor allem aber der entsetzliche Müll, der allerorten produziert wird, was täglich aus den Intensivstationen getragen wird - ich hatte leider nur zu recht, auch was den globalen Freizeitpark angeht - zur Zeit merken wir ja deutlich, was man alles NICHT braucht, auch an pädiatrischer Versorgung.....  Und die Schäden sind nicht wieder gutzumachen, was die Überwachung, das tracking, die demokratischen Grundwerte angeht. Wenn am Ende die Scherbenhaufen zusammengekehrt werden, wird es wie nach der Schweinegrippe werden: niemand wars gewesen, Impfstoffe und Tamiflu werden als Sondermüll entsorgt, um gleich wieder neu zu produzieren, denn die Idee hat gesiegt: der Triumpf der Medizin über den Rest der Gesellschaft!

 

7.4.2020

 

https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/id_87636856/coronavirus-hamburg-will-nur-echte-covid-19-tote-zaehlen.html

siehe auch: https://www.youtube.com/watch?v=EsAKe7frozI

Ich bin sehr gespannt auf Übermorgen: dann kommen mittags die neuen Daten von www.euromomo.eu mit der Mortalitätsstatistik (in der aus Deutschland nur Hessen und Berlin eingeschlossen ist - peinlich für unser Land und den Förderalismus an sich...)

 

7.4.2020

 

Douce France..  So geht es in Frankreich zu: Freunde schrieben: Voici l'attestation de déplacement que nous devons avoir remplie avant toute sortie du domicile. Si contrôle sans attestation : 135€ d'amende par personne! Was machen bloß die Leute, die kein Internet und keinen Drucker haben? Es wird selbstverständlich davon ausgegangen, dass es ohne nicht mehr geht.

Gut, dass wir in den Osterferien nicht nach Frankreich fahren können.

Wer doch fährt, darf dieses Formular ausfüllen.

 

9.4.2020

 

was es so alles gibt:

 

https://www.disabledveterans.org/2020/03/11/flu-vaccine-increases-coronavirus-risk/

Flu Vaccine Increases Coronavirus Risk 36% Says Military Study “Examining noninfluenza viruses specifically, the odds of both coronavirus and human metapneumovirus in vaccinated individuals were significantly higher when compared to unvaccinated individuals (OR = 1.36 and 1.51, respectively) (Table 5).”

 

9.4.2020

 

Sehnsüchtig erwartet: https://www.euromomo.eu/index.html  14. Woche

Man beachte vor allem auch die Untersterblichkeit der Kinder und Jugendlichen! Das liegt wohl am Wegsperren....  der Trend setzt sich fort.

 

14.4.2020

 

Prof. Dr. med. Dr. h.c. Paul Robert Vogt zum Stand des Wissens und vor allem des Nicht-Wissens, sehr fundiert.  Wenn ich auch nicht alles teilen kann: Man beachte vor allem die Hinweise zu Gesundheitsbürokratie und Politik.

https://www.theeuropean.de/paul-robert-vogt/coronakrise-falsche-politik-hat-

die-pandemie-nach-europa-gebracht/

auch in: https://www.mittellaendische.ch/zeitung/meistgelesen/

 

14.4.2020

 

Schrappe, Glaeske u.a. zur Pandemie: Thesenpapier:

 

Ein sehr lesenswerter Bericht zur Differenzierung in einer emotional geladenen, teils noch unüberschaubaren komplexen Lage. Gibt Orientierung, lässt aber auch manches unerwähnt.

Sehr gut der Hinweis auf die Komplexitätstheorie, die betont, dass komplexe Systeme nicht an einfachen Interventionen genesen. Dennoch kann ein kurzer Totstellreflex (shut down des Systems) evolutionsbiologisch dann für kurze Zeit sinnvoll sein, wenn die Lage völlig unübersichtlich ist und hohes Gefahrenpotential enthält.

 

Eigentlich sollte man Demokratie gegen Gesundheit nicht ausspielen, man tut es und vielleicht muss es so sein. Was aber passieren wird, ist, dass wir die derzeitigen machtpolitischen Kontrollambitionen nicht wieder loswerden, ebensowenig die wirtschaftliche Kontroll-, Konzentrations- und Digitalisierungsambitionen.  Die Kleinkonkurrenz wird damit ein für alle Mal abgeräumt: in Handel, Gastronomie, überall.

 

Wohl einmalig in der Geschichte wird in allen Ländern die Wirtschaft zugunsten gesundheitlicher Werte (oder ein Sieg einer Gesundheitsindustrie?) heruntergefahren. Eine andere Priorität für die Zukunft?

Ist der Fortschrittsglaube und die Wachstumsideologie nun hinfällig und wird hinterfragt? Ich bin sicher, es geht anders aus: Mehr desselben! Solche Schicksalsschläge kann und will sich die moderne Gesellschaft nicht bieten lassen.

 

Wenn ich mir das Worldometer anschaue, verweile ich einen Moment auf der ersten Seite, bevor ich die Coronaseiten aufrufe. Es lohnt sich, auf der Weltbevölkerungsseite einen Moment zu verharren. Überbevölkerung, Urbanisierung, Mega-Cities - hier werden Seuchen auch in Zukunft leichtes Spiel haben.

https://edition.cnn.com/world/live-news/coronavirus-pandemic-04-18-20-intl/h_e0d2a136beef210445661ea9cce09f53

 

19.4.2020

 

Antikörper verheißen Immunität?

 

The World Health Organization has warned there is no evidence to suggest the presence of antibodies in blood can determine whether someone has immunity to the coronavirus. Dr. Mike Ryan, the WHO’s executive director for health emergencies, said Friday there was no indication so far that a large proportion of the population had developed immunity. “There’s been an expectation, maybe, that herd immunity may have been achieved and that the majority of people in society may already have developed antibodies. I think the general evidence is pointing against that... so it may not solve the problem the governments are trying to solve.”

The number of recovered coronavirus patients who have retested positive for the virus has raised concerns about how antibodies work in response to Covid-19.

While scientists say there is no evidence yet that a person who has retested positive can spread the virus further, there haven’t been any conclusive studies to rule that out.

Professor Chris Dye, of the Oxford Martin School at Britain's University of Oxford, said substantial work to develop accurate antibody tests for coronavirus infection was ongoing.

“The WHO are right to highlight that any antibody test, if we get one, won’t be able to definitely say whether someone is immune to the infection, because we just don’t know enough yet about how immunity works with Covid-19," he told the Science Media Centre.

 

Pressemitteilung der Deutschen Liga für das Kind Berlin, 20. April 2020

Corona: junge Kinder und ihre Eltern nicht aus dem Blick verlieren

 

Deutsche Liga für das Kind fordert schrittweise Öffnung der Kitas und Kindertagespflegestellen

Nach einer langen Zeit des Shutdown öffnen wieder kleinere Geschäfte, und der Schulbeginn ist für die Schülerinnen und Schüler absehbar. Kitas und Kindertagespflegestellen demgegenüber bleiben weiterhin – abgesehen von einer Notbetreuung – geschlossen. Die meisten Eltern mit jungen Kindern sind demnach weiterhin darauf angewiesen, die Versorgung ihrer Kinder ohne Unterstützung zu leisten, auch dann, wenn sie erwerbstätig sind. Den Kindern fehlen Spielkameraden, eine anregungsreiche Umgebung und die Förderung durch pädagogische Fachkräfte. Eltern können die Kita nicht ersetzen, zumal Spielplätze, Schwimmbäder, der Zoo etc. geschlossen sind.

 

21.4.2020 Crowding und De-Crowding

 

Es ist nun schon seit langem bekannt, dass „Crowding“ die Hauptursache zur Verbreitung von Infektionskrankheiten ist. Jahrzehntelang wurde gepredigt, dass Massenkinderhaltung in KiTas und gigantischen Schulzentren die ultimative Lösung des Bildungsnotstandes darstellen. Jetzt haben wir den Salat – vorhersehbar. Kleine dezentrale Einrichtungen haben ein viel geringeres Risiko.

Als Beispiel sei die „Hand-Mund-Fußkrankheit“ genannt. In Studium und klinischer Ausbildung in den 70er Jahren gab es sie gar nicht. Heute ist sie endemisch geworden und zieht durch die Einrichtungen. Ich habe es für meine Praxis mal analysiert: vor 2008 wurde die Diagnose praktisch nicht gestellt, seither wellenförmig etwa 150x/Jahr – seit dem Versprechen der 800.000 Krippenplätze.

Es ist doch logisch: Mehr Kinder auf einen Haufen – mehr Krankheiten auf einem Haufen. Mit den derzeitigen de-crowding Maßnahmen ist auch die allgemeine Infekthäufung viel weniger geworden, die Kinder sind viel gesünder (und wir sind noch überflüssiger).

Schön früher wurde vielfach beobachtet, dass Kinder in echten „Waldkindergärten“ viel gesünder sind als andere. Die überhitzten, schlecht gelüfteten Räume, die nur notdürftigen Frischluftaufenthalte („das Wetter ist schlecht, es regnet, zu kalt.“) führen zu den Dauerrotznasen und ständig kreisenden Infekten. Theorie und Praxis der Kinderbetreuung liegen meilenweit auseinander.

Lasst die Kinder raus, lasst sie an die Luft, lasst sie in kleinen Gruppen spielen und hört mit der Megalomanie auf!

https://www.kinderaerztliche-praxis.de/a/praxiskolumne-xxl-brauchen-wir-wirklich-so-viel-adiposogigantismus-2072318

Gilt auch für Bildungseinrichtungen! 

 

21.4.2020

 

online-Veröffentlichung der „Kinderärztlichen Praxis“ Wie sich der Praxisalltag durch COVID 19 verändert hat, von SH Nolte.

Oft werde ich angefragt: Sie haben doch, wie alle Ärzte, jetzt sicherlich furchtbar viel zu tun? Nein, es ist genau anders. Viele Termine werden vorsichtshalber abgesagt oder, noch schlimmer, ohne Absage nicht wahrgenommen. Viele Praxen haben Kurzarbeit angemeldet und wissen nicht, wie sie ihr Personal bezahlen sollen. Denn viele Routinetermine fallen weg, die sonst gut und nachhaltig gefüllten Terminkalender dünnen sich aus. Wir müssen ja schon immer schauen, dass wir zu tun haben, können ja nicht sitzen und Däumchen drehen und auf die nächste Epidemie warten.

Das Einzige, was ständig rappelt, ist das Telefon. Besorgte Eltern, viele, viele Fragen. Nichts, was man nicht den Medien entnehmen könnte, aber man will es auch vom Arzt nochmal hören. Vor allem, was den Schutz Dritter angeht, der kranken Oma im Hause, dem Opa mit seinen Blutdruckmedikamenten. Angst vor eigener Krankheit oder vor Erkrankung der Kinder steht gar nicht so im Vordergrund, auch wenn das Seuchenangst-Niveau, über Jahre geschürt, sehr hoch ist. Überhaupt stehen Gesundheitsängste in der Hierarchie der Ängste ganz an der Spitze.

Nur gelegentlich hört man aus dem Alltag: Die Familie, die mit drei kleinen Kindern auf 66m2 im Hochhaus lebt, und von den Nachbarn angeschimpft wird, wenn sie nur mal auf den Flur geht. Parks und Spielplätze sind gesperrt. Wo geht man dann hin? Der Wald ist, im Gegensatz zu Frankreich, noch erlaubt, Städte im Grünen haben Glück. Zuhause werden die Kinder vor den diversen Bildschirmen geparkt, teils müssen sie, wegen der Hausaufgaben und dem Online-Unterricht, teils sollen sie, damit sie ruhiggestellt sind. Wir zwingen die Kinder genau in die virtuelle Welt, vor der wir sie immer bewahren sollten und wollten.

Wir machen weiter, wie bisher, nur etwas gemächlicher. Die Anmeldung ist mit Glasscheiben versehen worden. Unterlagen werden durch einen Schlitz geschoben, die Karten selbst eingelesen. Die Hälfte der Sitzgelegenheiten im Wartezimmer sind weggefallen, damit mehr Abstand da ist. Alle Spielsachen und Bücher sind weggeräumt. Wartezeiten fallen kaum an, ansonsten werden die Eltern nochmal spazieren geschickt. So gut es geht, werden Vorsorge- und Impftermine wahrgenommen, im ersten Lebensjahr grundsätzlich, denn wir wissen alle nicht, wie lange es noch so weitergeht. Das sagen wir den Eltern auch am Telefon: kommen Sie JETZT, denn jetzt funktioniert noch alles, Materialien, Impfstoffe und Medikamente sind vorhanden, wer weiß, was noch kommt. Inhaltlich spricht nichts gegen, aber viele für Routineimpfungen im Zeichen von Corona. Das löst weiteren Gesprächsbedarf aus. Vielleicht wird unsere Praxis morgen schon wegen Corona geschlossen und in Quarantäne geschickt! Am schwierigsten ist derzeit, unseren ausländischen Mitbürgern und manchen Unbelehrbaren zu vermitteln, mit ihrem frisch kranken Kind nicht sofort in die Praxis zu kommen. Außerdem haben wir eine Art Autoschalter auf dem Parkdeck hinter unserer Praxis, wo notwendige Papiere und Unterlagen schnell abgegeben oder geholt werden können. Das war früher nur Eingeweihten, Laborfahrern und Lieferanten möglich, jetzt dürfen es alle.

Am unübersichtlichsten war es im Anfang. Als ich am 22. Februar Wochenenddienst in der pädiatrischen KV-Zentrale am hiesigen Klinikum hatte, war noch volle Wintergrippenzeit, die Stationen voll, kein Bett zu haben. Glücklicherweise habe ich keines gebraucht. Eine Woche später, am 29.2., war es nicht besser. Kein Briefing seitens der Klinik oder des Gesundheitsamtes, keine Informationen. Testung? Ja, wo und wie denn? Verschiedene Modelle wurden ventiliert, zuerst in der Bereitschaftsdienstzentrale der Klinik, wobei die Wartenden vorher schnell noch ein Brötchen in der Bäckereifiliale im Klinikum oder eine Zeitung am Kiosk kauften, bevor sie dann in den „Hochsicherheitstrakt“ eintreten durften. Bis es zu einem Betretungsverbot der Klinik kam, bis zu regulären Testungen in einer außerhalb gelegenen Lokalität, letztlich einem Sportstadion, vergingen Wochen. Erst in der zweiten Märzwoche fingen Testungen überhaupt an, und dann auch nur für dringlich Verdächtigte oder Erkrankte. Rückkehrer aus Krisengebieten wurden daheim ruhiggestellt. Querschnittsuntersuchungen? Fehlanzeige. Äußerste Restriktion in der Indikationsstellung, bis heute. Dabei wird die große Zahl der Testungen in Deutschland international hoch gelobt!

Was am schmerzlichsten fehlte, war Desinfektionsmittel, und über die üblichen Lieferanten nicht zu bekommen. Etwaige Spender vor den Praxen wurden geraubt, in der Praxis konnten wir für die Patienten, die sich reichlich bedienten, schon bald keines mehr vorhalten. Scheibenreiniger und Brennspiritus wurden in Erwägung gezogen. Eine befreundete Zahnarztpraxis versorgte uns liebenswürdigerweise mit Masken und Desinfektionsmittel, hier und da wurde aus verschiedenen Apotheken zusammengekratzt. Rechnungen, die für den Sprechstundenbedarf an die AOK geschickt wurden, wurden postwendend retourniert.

Die gute alte Seife ist ja aus hygienischen Gründen schon lange aus den Praxen verbannt, obwohl sie ihren Zweck gut erfüllt. Mein Vater hatte 1962 auf dem Höhepunkt der Kubakrise mehrere Kisten Fissan-Kinderseife eingekellert, die ich nach seinem Tod vor einigen Jahren in seinem Haus fand. Ich erinnerte mich, dass meine Eltern als eine der ärgsten Mängel im Krieg den an Seife erlebt und sich deswegen eingedeckt hatten. So musste die 58 Jahre alte, original verpackte Seife wieder her.

Aber so schlimm kam dann alles doch nicht, und allmählich kehren wir in die gewohnten Bahnen zurück. Es gibt wieder Desinfektionsmittel, und auch Schutzausrüstungen. Ob wir die jetzt noch brauchen? Manche kommen mit Mundschutz, manche ohne, wenn Eltern drauf bestehen, ziehe ich beim Untersuchen den Mundschutz an, sonst schaue ich mir Eltern und Kind aus der Entfernung an. Bekanntlich kann man eine Pneumonie besser durch die Beobachtung der Atmung beim entkleideten Oberkörper des Kindes diagnostizieren als durch eine Auskultation beim schreienden Kind.

Ob wir selbst „schon durch“ sind, wissen wir nicht. Schön wärs! Ich vertraue auf meine durch viele Kontakte mit kranken Kindern geschulte Immunität. Immerhin habe ich in dreißig Jahren Praxis noch keinen Tag infektbedingt fehlen müssen, es hat mich immer freitags abends erwischt und Montag war ich wieder fit.

Aufgrund des Alters bin ich ohnehin derjenige, der in meiner Praxis am gefährdetsten ist.

Was leidet, ist die zwischenmenschliche Kultur. Menschen wollen behandelt werden, das heißt, mit den Händen berührt werden. Das fängt beim Händedruck an und hört bei der Untersuchung noch lange nicht auf. Wir Ärzte haben ohnehin schon lange die Kunst des Hand-Anlegens anderen überlassen, den Osteopathen und Manualtherapeuten, deren Besuch heute für junge Eltern schon so Routine geworden ist, dass sie sich rechtfertigen müssen, wenn sie noch nicht beim Osteopathen waren.

Es wird sich einiges ändern, und wir werden es nicht mehr loswerden. Als die Flugzeugentführungen in den frühen 70er Jahren Schule machten, begannen die Kontrollen an den Flughäfen, die uns durchleuchten, durch 9-11 wurden sie erheblich verschärft. Die allgemeine Kontroll- und Überwachungskultur, die uns die Chinesen so vorbildlich vorgemacht haben, wird noch selbstverständlicher werden und in eine Gesundheitsdiktatur münden, von der wir nicht mehr weit entfernt sind. Der Triumph der Medizin, vor fast 100 Jahren von dem französischen Dramaturgen Jules Romains in seinem Bühnenstück „Knock“ vorgezeichnet, ist unaufhaltsam.

 

21.4.2020

 

Wie erwartet: Coronoia rettet Menschenleben

 

Ich habe ja schon mehrfach gepostet, wie katastrophal es ist, dass außer Hessen und Berlin Deutschland nicht am mortality monitoring beteiligt ist.

https://www.hessenschau.de/gesellschaft/trotz-corona-in-hessen-sterben-nicht-mehr-menschen-als-sonst-,todesfaelle-hessen-100.html

Die Corona-Pandemie führt in Hessen bislang nicht zu einer höheren Gesamt-Sterberate. Im Gegenteil: Die Zahl der Verstorbenen war zuletzt etwas niedriger als im langjährigen Durchschnitt. Experten sehen darin einen "Kollateralnutzen" des Shutdowns.

 

21.4.2020

 

Zum Crowding:Ich möchte nicht missverstanden werden: natürlich sollen, können und müssen Kinder krank werden und ihr Immunsystem schulen, aber nicht in dem Umfang, in dem es die Massenkinderhaltung heute verursacht. Deswegen gilt gerade für Kinder: Corona macht nix, macht es durch, lasst es an euch vorübergehen. Leider kann man das für den Rest der Gesellschaft nicht sagen. Aber Kinder gaben keine Stimme, kein Stimmrecht, und sie werden von den Alten vollkommen majorisiert. DAS ist das Problem!

"Die Infektanfälligkeit und Dichte des Auftretens an ARI ist insbesondere bei Kindern in den letzten Jahren gestiegen, so die internationalen Quellen. In Deutschland rechnet man bei Säuglingen und Kleinkindern im Durchschnitt mit 6-8 Infekten pro Jahr, bei Epidemien auch bis zu 12-14 Infekten. Bei Schulkindern gibt es Normwerte von 3-4 Infekten/Jahr und bei Kindern über 12 Jahren wird im Durchschnitt mit 1-2 Infekten gerechnet. In der Genese werden 90% viralen und 10% bakteriellen Infekten zugeschrieben (Aberle 2009). Bei Erwachsenen werden 1-2 ARI Infektionen/Jahr als „normal“ angesehen und 3-4 Infekte / Jahr als häufige Infektanfälligkeit bezeichnet (DGPI 2009, WHO 2010).

 

Die Expositionen im Haushalt (Familiengröße als Variable) oder bei Besuch von Gemeinschaftseinrichtungen (crowding), wie z. B. dem Kindergarten oder der Kindertagesstätte ist altersspezifisch.

Kinder werden im Durchschnitt monatlich mit einem Pneumokokkenstamm konfrontiert.

Der Jahreszyklus mit Schul- und Kindergartenferien hat erhebliche Auswirkungen auf die Ausbreitung von ARI-Viren.

Die sozialen und körperlichen Kontakte der Kinder untereinander sind enger als im Erwachsenenalter.

Bei schlechterer Witterung, wie im Winter, rücken die Menschen näher zusammen, und eine Übertragung wird leichter möglich (Crowding-Effekt).

Je länger die Verweildauer in medizinischen Einrichtungen beim Vorliegen einer Grundkrankheit ist, umso leichter kommt es zu einer nosokomialen Infektion.

Eine Erhöhung der Luftfeuchtigkeit und ein Absinken der Außentemperatur im Winter begünstigt das Überleben von Viren. Die Virusausscheidung von Kindern dauert im Allgemeinen länger als bei Erwachsenen, insbesondere bei Frühgeborenen kann sie mehrere Monate betragen.

Je ausgeprägter die Genomvariabilität eines Virus, d. h. je größer die Zahl seiner Varianten, desto eher kommt dieses Virus auch bei älteren Kindern und Erwachsenen vor („Subtypenphänomen“, immunologisches „escape“).“

In der internationalen Literatur tragen Kinder (z.B. in Krippen, Kindergärten, Schulen und in Kliniken) erheblich zur Verbreitung von ARI, aber vor allem auch tiefen Atemwegsinfektionen bei. Sie sind selbst im Falle einer nur geringfügigen

Krankheitssymptomatik für die Übertragung von Atemwegsinfektionen und für die Ausbreitungsdynamik von entsprechenden Epidemien als Multiplikatoren von zentraler Bedeutung (Glezen 1996, Nicolson 1996, Reichert et al. 2001). Nach einer

1. Erkrankungswelle in der Spielgruppe, in der Vorschul- oder Schulklasse kommt es zu einer 2. Erkrankungswelle in den Haushalten/Familien. Dort werden die Infektionen auf vulnerable Familienmitglieder oder Bevölkerungsteile übertragen. Weigl (2003) spricht von einem „Turbomechanismus“."

Zitat aus Interkurrente Erkrankungen von Müttern und ihren Kindern, Mara Borovsky Hannover, 2013 p 11-13

 

27.4.2020

 

Ich hatte heute einen knapp 5-jährigen, der mir wiederholt, sowohl im Einzelgespräch als auch im Beisein der Mutter, bekräftigt hat, dass er nicht mehr leben wolle. Er ist Einzelkind, seine Freunde haben alle größere Familien und "keinen Bedarf", wenn er auf andere Kinder oder fremde Erwachsene zugeht, um mit ihnen zu reden, wehren sie ab. Er sieht die Schuld bei sich. Die Eltern arbeiten abwechselnd im Schichtdienst, sie wohnen in einer Mietshaussiedlung, und bislang war der Junge sozial und in seinen Lebensbezügen alles andere als auffällig, ein aufgeweckter, eher frühreifer Kerl. Ich habe ihm eine Betreuungsnotwendigkeit bescheinigt (dabei arbeitet die Mutter bei der Feuerwehr, aber nicht als Einsatzkraft und hat daher keinen Anspruch).

Die Psychiatrien werden voller werden als die Intensivstationen!

 

27.4.2020

 

Cholera-Epidemie vor 130 Jahren

Alles schon mal dagewesen, man lese, was Georg Groddeck, einer der Begründer der Psychosomatik und der "Erfinder" des Freudschen "Es" dazu schrieb. Was neu ist, ist die Universalität und Uniformität (aber das ist kein Zeichen des Rechthabens, wie uns die neuere deutsche Geschichte gelehrt hat).

PS: Die Zusammenstellung gebührt Michael Giefer, Arzt, Psychoanalytiker und Psychoanalysehistoriker in Bad Homburg

 

27.4.20

 

Es wird keine sichere, bald verfügbare Impfung, die ebenso wenig wie bei der Influenza mit ihren Variationen den letztendlichen Schutz geben wird, geben können, da können wir lange warten und müssen vorher unsere Kinder - und uns (die >65j) befreien.

 

30.4.20

 

Patienten von mir wollten (wegen der Video-Sprechstunde) heute die Praxis-App installieren und fanden sie nicht im AppStore, haben die österreichische erwischt und mich (natürlich) nicht gefunden. Konnte ich nicht glauben, habe es selbst versucht - nicht zu finden! Haben dann mit Herrn Monks telefoniert: Stimmt! Die App ist "vom System" rausgeworfen worden, weil was mit Corona drinstand, sie arbeiten fieberhaft daran, sie wieder einzustellen, wird ein paar Tage dauern. Es scheint so zu sein, dass "das System", um vermeintliche FakeNews zu blockieren, nach irgendwelchen Algorithmen durchsucht und so  wie in diesem Fall Apps rauswirft. Das riecht alles schwer nach Zensur! Das muss geklärt und aufgearbeitet werden!

 

30.4.20

https://www.euromomo.eu/  soeben ist die 17. KW erschienen.

Kommentiere ich heute nicht, kann sich jeder seinen Teil bei denken, z.B., wie viele Kinderleben "gerettet" worden sind.

 

1.5.20

 

Die Abwrackprämie soll wiederkommen

 

Krisenmanagement: was die Autolobby fordert, ist dreist: finanziert aus Steuergeldern. Dabei ist die nicht nur unökologisch und ungerecht, sondern auch wirtschaftlich nicht sinnvoll. Doch das ist der Autoindustrie egal – sie will die Coronakrise nutzen, um staatliche Zuschüsse durchzusetzen! Die Entscheidung fällt schon am kommenden Dienstag: beim Autogipfel im Bundeskanzleramt.

 

1.5.20

 

https://www.faz.net/-gpg-9z05i?GEPC=s1 Kitas und Schulen sollten möglichst bald wieder für alle Kinder öffnen. Denn vieles spricht weiter dafür, dass von den Kleinen nur eine geringe Ansteckungsgefahr ausgeht. Ein Gastbeitrag zweier Kinderärzte und Infektiologen.

Für viele Kinder und ihre Eltern ist es inzwischen die bestimmende Frage der Corona-Krise: Wann werden Schulen und Kitas wieder für alle öffnen? Am Mittwochabend erhielt die Veröffentlichung einer Studie von Professor Christian Drosten große Aufmerksamkeit. Sie zeigt, dass die Viruslast, also die Anzahl an Viren in den oberen Luftwegen, bei Kindern und Erwachsenen mit SARS-CoV-2-Nachweis ähnlich ist. Diese Forschungsarbeit ist wichtig. Doch der oft geäußerte Rückschluss, nun sei bewiesen, dass Kinder und Erwachsene vergleichbar infektiös sind, ist nicht zulässig.

Bei der Drosten-Studie liegt aufgrund der Auswahl der Patienten eine erhebliche Verzerrung vor. Insgesamt wurden 59.831 mehrheitlich symptomatische Patienten untersucht, 2181 davon waren jünger als zehn Jahre. Kinder sind damit im Vergleich zu ihrem Anteil an der Bevölkerung unterrepräsentiert.

 

Noch eine Verschwörungstheorie

 

Seit Wochen zerbreche ich mir den Kopf darüber, wer der Gewinner, der Drahtzieher, der Kopf hinter der Coronoia ist, eine Macht, die über den Regierungen, den gewählten und den nichtgewählten, den Diktaturen oder Demokratien steht.

Überall auf der Welt isolieren sich die Menschen, der Shutdown des öffentlichen Lebens ist genauso pandemisch wie die Ausbreitung des in seiner Virulenz doch sehr unterschiedlich betrachteten Virus.

Alle Welt ruft nach Schutzausrüstungen und Beatmungsgeräten, Medikamenten und Impfstoffen, obwohl der Wert all dieser Maßnahmen allenfalls marginal, wenn nicht sogar schädlich ist.

Wer zieht in der Krise an allem vorbei? Die weltumspannenden IT Größen, die elektronischen Medien, Google, Microsoft, und deren unmittelbaren Mitgestalter und Profiteure wie Amazon und Co.. Wer aber hat die Pandemie „vorausgesagt“ und alles getan, um die Ängste zu schüren? Eben die Gestalter genau dieser virtuellen Welten mit handfesten irdischen Zielen. Wer erreicht auch die hinterste Ecke unseres Globus? Und was ist deren Interesse?

In den letzten Jahren haben wir noch nie so eine geballte Macht einer Medizin von oben, einer top-down-Medizin erlebt. Uns wird gesagt, was wir zu tun haben, wie wir uns schützen und zu verhalten haben, wogegen wir uns demnächst impfen lassen müssen. Der Einzelne kann seine Meinung dazu haben, wie er will, er muss sich fügen und wird sanktioniert. Noch nie habe ich so eine Hilflosigkeit, ein Ausgeliefertsein, Untergrabung der Selbstwirksamkeit erlebt. Und das alles ist erst der Anfang, es ist ein Probelauf für eine Manipulation der Menschen, ein Umkrempeln der Gesellschaften.

Was passieren wird, ist Folgendes: in einer konzertierten Aktion werden die Mächtigen dieser Erde, zusammengesetzt aus IT, Wirtschaft und Pharmaindustrie unser globales Gesundheitswesen in ihrem Sinne umkrempeln. Wie das konkret funktioniert, kann man am Beispiel von www.amazon.care

schon heute sehen. Wir werden erleben, wie die von profitgesteuerten Drahtziehern programmierten Algorithmen das Gesundheitswesen bestimmen werden, so, wie wir das heute schon in der Leitlinienmedizin erleben, nur noch viel subtiler. Das von IBM entwickelte Computerprogramm Watson ist ein solches System, auf dem man schon heute nachlesen kann: „IBM hat Watson Assistant trainiert, um Antworten auf häufig gestellte Fragen zu COVID19 zu geben, unter Verwendung der Anweisungen des CDC in den USA sowie der neuesten medizinischen Anhaltspunkte“. Ich hatte schon vor Jahren vor diesen Entwicklungen gewarnt, weil wir medizinische Entscheidungen von der wie immer gesteuerten Gunst der Programmierer solcher Systeme abhängig machen: die diagnostischen und therapeutischen Pfade werden so beeinflussbar, dass nur unter Einsatz möglichst vieler möglichst lukrativer apparativer Verfahren Diagnosen abgesichert und Therapien eingeleitet werden können. Der Namensgeber, Thomas John Watson (1874-1956), war bis zu seinem Tod Vorstandsvorsitzender von IBM und einer der reichsten Männer der Welt. seiner Zeit und wurde bei seinem Tod als der weltbeste Verkäufer aller Zeiten bezeichnet. Die von ihm eingeführten Organisationsmethoden beeinflussten Generationen von Managern. Dass er schon 1913 wegen illegaler Verkaufspraktiken verurteilt wurde, lässt bei der Namensgebung des Systems tief blicken in das, was wir davon zu erwarten haben.

 

Statt Gesundheit von unten, durch humane Lebensbedingungen, Zugang zu Wasser, Nahrung, Bildung und Kultur zu organisieren, erleben wir ein „top down“- Medizin bislang ungeahnten Ausmaßes. Damit wird die Medizin noch manipulierbarer, noch mechanistischer, noch inhumaner. Und es wird für jeden Einzelnen immer schwieriger werden, Informationen zu filtern, einzuordnen und sie für uns und zugunsten derer, denen wir helfen wollen, zu nutzen.

 

4.5.20

 

Streeck-Studie: Endlich greifbare Zahlen. Das wird vielen Coronoikern nicht passen.

 

Coronavirus: France's first known case 'was in December'

https://www.bbc.com/news/amp/world-europe-52526554?xing_share=news

Das stellt alle unsere Vorstellungen auf den Kopf: Coronavirus: France's first known case was in December: A patient treated in a hospital near Paris on 27 December for suspected pneumonia actually had the coronavirus, his doctor has said.

This means the virus may have arrived in Europe almost a month earlier than previously thought.

Dr Yves Cohen said a swab taken at the time was recently tested, and came back positive for Covid-19.

The patient, who has since recovered, said he had no idea where he caught the virus as he had not travelled abroad.

Knowing who was the first case is key to understanding how the virus spread.

The World Health Organization (WHO) says it is possible more early cases will come to light, and spokesman Christian Lindmeier urged countries to check records for similar cases in order to gain a clearer picture of the outbreak.

The French health ministry told the BBC that the government was obtaining confirmation on the case and that it would consider further investigations if they proved necessary.

France is not the only country where subsequent testing points to earlier cases. Two weeks ago, a post-mortem examination carried out in California revealed that the first coronavirus-related death in the US was almost a month earlier than previously thought.

 

6.5.2020

 

Na, das wird was mit dem Impfstoff……  Coronavirus mutations: Scientists puzzle over impact

https://www.bbc.com/news/health-52557955

Researchers in the US and UK have identified hundreds of mutations to the virus which causes the disease Covid-19.  But none has yet established what this will mean for virus spread in the population and for how effective a vaccine might be. Viruses mutate - it's what they do.

The question is: which of these mutations actually do anything to change the severity or infectiousness of the disease? Preliminary research from the US has suggested one particular mutation - D614G - is becoming dominant and could make the disease more infectious. It hasn't yet been reviewed by other scientists and formally published. The researchers, from the Los Alamos National Laboratory in New Mexico, have been tracking changes to the "spike" of the virus that gives it its distinctive shape, using a database called the Global Initiative on Sharing All Influenza Data (GISAID).

They noted there seems to be something about this particular mutation that makes it grow more quickly - but the consequences of this are not yet clear. The research team analysed UK data from coronavirus patients in Sheffield. Although they found people with that particular mutation of the virus seemed to have a larger amount of the virus in their samples, they didn't find evidence that those people became sicker or stayed in hospital for longer.

 

Mutations not a bad thing

 

Another study from University College London (UCL) identified 198 recurring mutations to the virus.

One of its authors, Professor Francois Balloux, said: "Mutations in themselves are not a bad thing and there is nothing to suggest SARS-CoV-2 is mutating faster or slower than expected.

"So far, we cannot say whether SARS-CoV-2 is becoming more or less lethal and contagious."

A study from the University of Glasgow, which also analysed mutations, said these changes did not amount to different strains of the virus. They concluded that only one type of the virus is currently circulating. Monitoring small changes to the structure of the virus is important in understanding the development of vaccines. Take the flu virus: it mutates so fast that the vaccine has to be adjusted every year to deal with the specific strain in circulation.

 

Da hat es ja auch schon nicht funktioniert!

 

10.5.2020

 

Steigende Reproduktionszahlen

 

Wer mehr testet, findet auch mehr, ist doch klar!  Das RKI ist aktuell mit der Message in den Medien unterwegs, dass aktuell die Reproduktionszahl R wieder steigen würde, was laut RKI an den bundesweiten Lockerungsmaßnahmen liegen würde (z.B.: https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/corona-ansteckungsrate-robert-koch-institut-schaetzt-reproduktionszahl-r-auf-1-1-a-3f4ea31d-8731-4247-9612-54be077fc78d

Das ist eine unfassbare Irreführung des Bürgers.

Am 6. Mai wurden vom RKI ja die Richtlinien geändert, wer getestet werden soll. Von da an werden alle Personen mit respiratorischen Symptomen jeder Schwere getestet (https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Massnahmen_Verdachtsfall_Infografik_Tab.html),unabhängig davon, ob es irgendwelche zusätzlichen Risikofaktoren gibt (letzteres ist die Änderung, vorher musste eine Person zusätzlich zu Symptomen Risikofaktoren aufweisen). Zudem wird inzwischen zunehmend in der Breite völlig unabhängig von Symptomen getestet, wie die Medienberichte zu Testungen im Bereich des Fußballs (https://www.sportschau.de/fussball/bundesliga/dfl-zehn-corona-infektionen-profifussball-100.html) und im Bereich der Schlachthöfe zeigen – hier lässt beispielsweise Schleswig-Holstein die Belegschaften aller großen Betriebe im Land testen (https://www.agrarheute.com/tier/corona-ausbruch-weiteren-schlachthoefen-mehr-kontrollen-tests-568339).

Durch die damit verbundene deutliche Ausweitung der Tests – in den Wochen davor wurden ja bis zu 60% der vorhandenen Testkapazitäten nicht genutzt (https://www.swr.de/swraktuell/ungenutzte-testkapazitaeten-so-bleiben-viele-infizierte-unerkannt-100.html) – werden natürlich deutlich mehr Infektionen entdeckt. Deswegen haben sich aber nicht mehr Personen als vorher angesteckt, sondern die erhöhte absolute Anzahl an gefundenen Infektionen spiegelt nur die Ausweitung der Tests wider.

Deswegen ist es absolut irreführend, wenn das RKI hier von einem „gestiegenen R“ spricht. In Wirklichkeit spiegelt das gestiegene R nur die Ausweitung der Tests wider. Frappierender Weise ist das dem RKI durchaus bewusst. So schreiben die Autoren des Fachartikels zum Nowcasting-Modell vom RKI, auf dem die Schätzung des R beruht, in ihrem Fachartikel im Epidemiologischen Bulletin (https://edoc.rki.de/bitstream/handle/176904/6650/17_2020_2.Artikel.pdf?sequence=1&isAllowed=y):

„Ein weiterer Aspekt ist aber auch, dass in Deutschland die Testkapazitäten deutlich er-höht worden sind und durch stärkeres Testen ein insgesamt größerer Teil der Infektionen sichtbar wird. Dieser strukturelle Effekt und der dadurch be-dingte Anstieg der Meldezahlen, kann dazu führen, dass der aktuelle R-Wert das reale Geschehen etwas überschätzt.“ (Das Wort „etwas“ ist hier allerdings etwas untertrieben!).

Es ist ein echter Skandal, dass das RKI nach wie vor bei der Schätzung der Reproduktionszahl R den Faktor der Testanzahl nicht berücksichtigt. Denn dann würde man nicht nur sehen, dass das R in Wirklichkeit im März kaum gestiegen ist, sondern auch, dass das R aktuell in Wirklichkeit weiter sinkt.

Meiner Meinung nach müsste man diese Punkte so breit wie möglich und sobald wie möglich in die Öffentlichkeit tragen. Deswegen wäre meine Bitte an Sie, dass Sie all Ihre Kontakte nutzen, um das in den Medien richtigzustellen. Ich habe bereits all meinen Medienkontakten entsprechend geschrieben.

Herzliche Grüße Christof Kuhbandner, Inhaber des Lehrstuhls für Pädagogische Psychologie VI. der Uni Regensburg

 

RKI Empfehlungen zum Testen: Akute respiratorische Symptome jeder Schwere und/ oder Verlust von Geruchs-/ Geschmackssinn bei ALLEN Patienten unabhängig von Risikofaktoren.

 

10.5.20

 

Thomas Mann

 

Dieses Land befindet sich als im Krieg befindlich, und es ist, wie jedes kriegführende Land, außerordentlich reizbar und empfindlich und duldet keine unorthodoxen Äußerungen. Aber als geistiger Mensch kann man kein bedingungsloses Ja sagen......" (über die USA in der McCarthy-Ära)

 

12.5.20

 

„Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Fälle in Deutschland steigt um 933 auf 170.508, wie Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) für Infektionskrankheiten zeigen. Die Zahl der Todesopfer steigt binnen 24 Stunden um 116 auf 7533. Diese Meldung kam heute um 5.37 Uhr im Ticker von Tagesschau.de und wird im Laufe des Tages in vielen weiteren Nachrichtenformaten so zitiert werden. Warum lautet die Meldung nicht folgendermaßen: Die Zahl der aktiv am Coronavirus erkrankten und positiv getesteten Bürger in Deutschland sank um 783 auf 15.775, wie Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) für Infektionskrankheiten zeigen. Die Zahl der genesenen Bürger stieg binnen 24 Stunden um 1.600 auf 147.200.

Beide Meldungen sind gemäß der Zahlen des RKI korrekt und dennoch vermitteln beide Meldungen eine vollkommen unterschiedliche Botschaft. Während die Meldung der Tagesschau suggeriert, die Infektionen würden stetig steigen, suggeriert die zweite Meldung, dass die Zahl der Covid-19-Erkrankten rückläufig ist. Und diese Entwicklung ist bereits seit dem Osterwochenende zu beobachten.

 

Die Zahl der aktiv Erkrankten nimmt seit dem 17.04.2020 ab! Doch darüber redet das RKI nicht.

Man muss sich fragen: »Welche Zahl würden Sie veröffentlichen, wenn Sie bei den Zuschauern Zustimmung für die Maßnahmen der Bundesregierung und der Landesregierungen erreichen wollen? Und welche Zahl würden Sie veröffentlichen, wenn Sie für eine Lockerung der Maßnahmen plädieren? Das RKI stützt mit seinen Presserklärungen die Linie der Regierung, was für eine Bundesbehörde ja auch verständlich ist. Unverständlich ist jedoch, dass die Nachrichtenformate und die großen Zeitungen diese Linie 1:1 übernehmen und sich damit indirekt als Pressestelle der Bundesregierung betätigen.“

https://www.nachdenkseiten.de/?p=60913

 

13.5.20

 

So richtig weiß ich nicht, was ich davon halten soll. Man hört (auch hier) nichts davon. Wer weiß mehr? Zur Studie aus dem BMI über die falschen Maßnahmen der Politik zu Corona gibt es mit jedem weiteren Tag neue Erkenntnisse. Hier eine kurze Zusammenfassung:

1. Folgende Professoren haben den Verfasser bei der Ausarbeitung unterstützt und haben dies nun auch öffentlich bekannt und unterstützen die Studie! (Details zu ihrem offiziellen Schreiben an das BMI hier: https://www.achgut.com/artikel/das_corona_papier_wissenschaftler_korrigieren_seehofer

Prof. Dr. Sucharit Bhakdi, Universitätsprofessor für Medizinische Mikrobiologie (im Ruhestand) Universität Mainz 

Dr. med. Gunter Frank, Arzt für Allgemeinmedizin, Mitglied der ständigen Leitlinienkommission der Deutschen Gesellschaft für Familienmedizin und Allgemeinmedizin (DEGAM), Heidelberg 

Prof. Dr. phil. Dr. rer. pol. Dipl.-Soz. Dr. Gunnar Heinsohn, Emeritus der Sozialwissenschaften der Universität Bremen 

Prof. Dr. Stefan W. Hockertz, tpi consult GmbH, ehem. Direktor des Instituts für Experimentelle Pharmakologie und Toxikologie am Universitätskrankenhaus Eppendorf 

Prof. Dr. Dr. rer. nat. (USA) Andreas S. Lübbe, Ärztlicher Direktor des MZG-Westfalen, Chefarzt Cecilien-Klinik

Prof. Dr. Karina Reiß, Department of Dermatology and Allergology University Hospital Schleswig-Holstein 

Prof. Dr. Peter Schirmacher, Professor der Pathologie, Heidelberg, Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina 

Prof. Dr. Andreas Sönnichsen, Stellv. Curriculumsdirektor der Medizinischen Universität Wien, Abteilung für Allgemeinmedizin und Familienmedizin.

Dr. med. Til Uebel, Niedergelassener Hausarzt, Facharzt für Allgemeinmedizin, Diabetologie, Notfallmedizin, Lehrarzt des Institutes für Allgemeinmedizin der Universität Würzburg, akademische Lehrpraxis der Universität Heidelberg 

Prof. Dr. Dr. phil. Harald Walach, Prof. Med. Universität Poznan, Abt. Pädiatrische Gastroenterologie, Gastprof. Universität Witten-Herdecke, Abt. Psychologie 4

 

2. Das Ministerium schrieb am Sonntag in seiner Pressemitteilung von einer Privatmeinung, dies ist jedoch nicht der Fall. Bei den über 190 Seiten wirkten unterschiedliche Mitarbeiter des Ministeriums und Professoren (siehe oben) mit. Zitat aus: https://www.achgut.com/artikel/das_corona_papier_seehofer_im_bunker

Bereits am vergangenen Sonntag – ein für ein Ministerium ungewöhnlicher Arbeitstag – wurde in einer schnell zusammengeschusterten Pressemitteilung versucht, den drohenden Flächenbrand zu ersticken und als „Privatmeinung“ des Verfassers darzustellen, der sein Papier unerlaubterweise mit dem Briefbogen des Ministeriums verschickt habe. Dies entspricht nicht der Wahrheit. Mitarbeiter des Ministeriums und Vorgesetzte waren in die Entstehung des Papiers einbezogen und äußerten sich teilweise sogar lobend, wie Achgut.com hier nachgewiesen hat. Der Referatsleiter KM4, der das Dokument seines Referenten lobte, wurde vor wenigen Wochen sehr abrupt von seinem Posten versetzt, was sehr mysteriös ist, weil sein Nachfolger in wenigen Monaten in Pension geht. Reguläre Postenwechsel sehen anders aus.

Unsere Leitmedien halten sich bisher mit inhaltlichen Analysen des Papiers zurück. Stattdessen publizieren sie die Pressemitteilung des BMI vom Sonntag (siehe Nr. 2). Bleibt zu hoffen, dass die Leitmedien aufwachen und diesen Skandal aufarbeiten.

 

14.5.2020

 

 Namenstag am 14. Mai Die "Heilige Corona" als Schutzpatronin gegen Seuchen? Na, das passt ja beides gut: Seuchen und Geld. Von beiden Problemen haben wir ja gerade genug. Corona, Kranz, Krone, griech. Stephanos, da haben wir noch einen Märtyrer, meinen Namenspatron.

Es bleibt dabei: Coronamaßnahmen retten Kinderleben.... erhebliche Untersterblichkeit bis 16J

Bei den Erwachsenen sieht es anders aus, aber nicht in Dtl.: (nur Hessen und Berlin:)

 

 

14.5.2020

 

Fachliche Einschätzung zur Durchführung von Temperaturmessungen und anderen Methoden im Rahmen von Entry- und Exit-Screening an Flughäfen während der COVID-19-Lage, Deutschland (Epid Bull von heute)

Bei früheren Ausbrüchen wie SARS (2003) und der pandemischen Influenza A (H1N1) (2009) hat sich der Einsatz von Screening-Verfahren nicht als wirksam erwiesen, um Fälle zu erkennen. Entry- und Exit- Screening-Maßnahmen in Deutschland würden erhebliche personelle Ressourcen an Grenzübergangsstellen erfordern, die der ÖGD in anderen Bereichen sinnvoller einsetzen könnte. Insgesamt werden Entry- und Exit- Screening-Maßnahmen an Flughäfen mit Temperaturmessungen bei der COVID-19-Bewältigung in Deutschland für ineffektiv und der mögliche Mehrwert als vernachlässigbar eingeschätzt.

Das war bei der Maskenpflicht auch so - dann kam sie doch. Und so wird auch das auf uns zukommen.

 

21.5.2020

 

Ich habe gerade auf www.euromomo.eu die Daten der 21. KW angeschaut – lohnt sich! Und dass die deutliche Übersterblichkeit älterer Menschen in manchen Ländern (die übrigens vorbei ist) liegt mit Sicherheit auch an der falschen, zu intensiven Behandlung, das habe ich ja in diesem Forum schon sehr früh formuliert (Ich habe mich Anfang der 80er recht intensiv mit Beatmungsschäden beschäftigt, das war noch vor der Surfactant-Ära) und kenne von früher auch Gattinoni und Pesenti, die jetzt in den Medien so präsent waren, und die Beatmung auch schon kritisch hinterfragt haben. 1988 wurde ich von Gattinoni in Mailand zu einem Vortrag eingeladen…  Ich habe das Thema damals verlassen, weil Surfactant die Sachlage in der FG-Beatmung so revolutioniert hat, aber dass man darüber aber CO2-zentrierte Beatmung auch wieder vergessen hat, und die ECMO Leute damals "gesiegt" haben, klar, das macht ja echt was her! Das nur dazu. Zu GAVI WHO und Gates nur das:  https://www.medico.de/bill-gates-ist-ruecksichtslos-14782/

Also, liebe Leute, bleibt ruhig, denkt an die Kinder und hört mit dem ganzen Schmu auf! Fußballspiele mit 50.000 Zuschauern müssen ja nicht sein, aber ein Konzert soll man ja wohl besuchen können oder lieber mitspielen (aber die Saxophonistin "meiner" Swingband hat 10 m Abstandsauflage), daher wird das nichts.

Auf einen Impfstoff brauchen wir nicht zu warten, der hat ja Influenza auch nicht gerade revolutioniert (die Daten 19/20 dafür sind einen Tuck besser als 18/90, aber mehr als 60% Schutzwirkung können wir nicht erwarten). Oder wir bleiben den Rest des Lebens im Lockdown und Social Distancing, na dann prost!

Was die Übersterblichkeit angeht, werden wir es erst am Jahresende beurteilen können. Was den Lockdown angeht: England und Schweden waren ja auch erst später betroffen (siehe Euromomo), dann dauert es auch länger, bis es vorbei ist. Und dass die farbige Bevölkerung ungleich härter betroffen ist, ist auch Fakt. Woran es liegt, ist m.E. nicht schlüssig geklärt.

 

Wer viel mißt, mißt viel mist. Diese alte Weisheit sollten wir auch in Coronazeiten nicht vergessen. Epidemiologische Querschnittsuntersuchungen sind sinnvoll, aber nicht flächendeckend, vor allem dann nicht, wenn es keiner auswertet!

 

22.5.2020

 

Glaskugel Frage: Influenza Impfung für alle für 20/21?

 

Ich habe, wie immer, nichts vorbestellt. Eine Begründung dazu findet sich z.B. bei Peter Gøtzsche in seinem neuen Buch: Vaccines: truth, lies and controversy: Some vaccines are so beneficial - and have saved millions of lives – that we should all get them; some are so poor that many healthcare professionals do not use them for themselves or their families; and some are in-between.

We must evaluate carefully each vaccine, one by one, assessing the balance between its benefits and harms, just as is worth getting or recommending to other people. The book focuses on measles, influenza and HPV but discusses also childhood vaccination programmes and whether mandatory vaccination can be justified.

Ich habe schon oft betont: Es geht nicht um Impfen ja oder nein, sondern um welche wann für wen. Da sollte man schon differenzieren können.

 

23.5.

 

Noch eine Glaskugel: So einfach wird das nicht.

 

https://www.theguardian.com/world/2020/may/22/why-we-might-not-get-a-coronavirus-vaccine?

 

23.5.2020

 

Paulus Fürst Dr. Schnabel von Rom

 

1.6.2020

 

Buchempfehlung Laura Spinney "1918"Buchempfehlung, leider derzeit vergriffen, aber als ebook herunterzuladen. Spinney, Laura. 1918 - Die Welt im Fieber (2018) . Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG

 

Alles schon mal dagewesen: Masken ja nein, Schulschließungen ja nein, Geruchsverlust als Frühsymptom. Dieses Buch ist vor COVID19 geschrieben worden, aber es steht alles schon drin. Sehr empfehlenswert und auch noch unterhaltsam, wie sich die Ansichten gleichen, oder eben gerade nicht.

 

Die Spanische Grippe wird zu Unrecht als Fußnote des Ersten Weltkriegs behandelt – sie forderte wohl mehr Opfer als beide Weltkriege zusammen. Franz Kafka erkrankt Ende September 1918 in seiner Heimatstadt Prag an der Grippe und muss vom Bett aus dem Zusammenbruch des österreichisch-ungarischen Reiches zusehen. Ezra Pound beobachtet in den verregneten Straßen Londons die Auswirkungen des Waffenstillstands auf die Bevölkerung und kommt mit einem Schnupfen heim. Das dachte er zumindest. Apollinaire fiel ihr zum Opfer. Auch Woodrow Wilson erkrankte. Die Grippe traf Politiker und Schriftsteller, aber auch zu Tausenden die Männer in den Schützengräben Frankreichs, Frauen in der indischen Provinz und den Großstädten Brasiliens. Ob in Europa, Amerika, Asien oder Afrika, an vielen Orten brachte die Grippe die Machtverhältnisse ins Wanken, wahrscheinlich beeinflusste sie die Verhandlung des Versailler Vertrags und verursachte Modernisierungsbewegungen. Anhand von Schicksalen auf der ganzen Welt öffnet Laura Spinney das Panorama dieser Epoche. Sie füllt eine klaffende Lücke in der Geschichtsschreibung und erlaubt einen völlig neuen Blick auf das Schicksalsjahr 1918.

 

23.6.2020

Corona, der falsche Fuffziger

 

Allmählich regt er mich auf, der falsche Fuffziger....

Der Triumpf ist garantiert!

Wie hellseherisch Asterix schon 2017 war, fast wie Bill Gates.

 

1.6.2020

 

Asymptomatische SARS-CoV-2 Infektionen

 

Die Lage ist sehr unübersichtlich: Positiv getestet zB im Kittchen in Arkansa, North Carolina, Ohio, Virgina 70%! Davon 96% asymptomatisch. 

 

 

 

3.7.2020

 

Erneut ein schwarzer Tag für die Medizin

Die EU-Kommission hat das Medikament Remdesivir zur Behandlung von Covid-19-Patienten zugelassen. Dabei ist der Wirkstoff weiß Gott keine Wunderwaffe und hat bei den Ebola-Ausbrüchen auch keine Wirkung gezeigt. Dennoch machen alle Länder um die Wette mit. Die USA haben sich deshalb große Teile der geplanten Produktion für diesen Sommer gesichert. Gesundheitsminister Jens Spahn schmollte, aber versicherte, dass Deutschland noch Remdesivir-Reserven habe, der weitere Bedarf müsse aber noch geklärt werden. Wie viel des Medikaments aktuell in den Lagern ist, ließ das Bundesgesundheitsministerium unbeantwortet. Auch, ob es eine Schätzung gibt, wie viele Dosen des Mittels benötigt werden. Es seien, wie schon vom Minister betont "noch genug Reserven" vorhanden. Die Behandlung eines Patienten benötigt etwa 6 Dosen des Mittels, aktuell sind in Deutschland rund 4.500 aktive Erkrankungen registriert.

Anfang der Woche hat Gilead in einem offenen Brief die Preise des Medikaments für den US-Markt bekanntgegeben: Demnach soll eine Ampulle für die staatlichen Krankenkassen zwischen 390 und 520 US-Dollar kosten. Bei einer fünftägigen Behandlung mit insgesamt sechs Dosen ergeben sich so Gesamtkosten von 2.340 bis 3.120 US-Dollar pro Patient. Der Preis für Remdesivir in Europa steht noch nicht fest. Man sei aber auch schon mit Generikaherstellern in Verhandlungen, um Remdesivir für Entwicklungsländer günstiger herstellen zu lassen (wie soll das gehen, es geht bei anderen patentgeschützten Medikamenten doch auch nicht!). Der Hersteller rechtfertigt den Preis mit gesparten Kosten für das Gesundheitssystem (???), da Patienten schneller aus dem Krankenhaus entlassen werden könnten (???). Eine Annahme, die ja wohl sehr umstritten ist. 

Für den Direktor des Instituts für Klinische Pharmakologie am Klinikum Bremen Mitte, Bernd Mühlbauer, ist die schnelle Zulassung von Remdesivir eher ein Problem als ein Schritt in die richtige Richtung: „Ich habe erhebliche methodische Zweifel an der Studie, die zur Zulassung geführt hat, und damit zu ihrer Aussagekraft. Und nun, nach der Zulassung, wird die Durchführung von Studien mit einer Vergleichsgruppe erheblich erschwert“. Aus formalen ethischen Gesichtspunkten sei ein Studiendesign mit Kontrollgruppe ohne Remdesivir sehr viel komplizierter. Für Mühlbauer spielen zwei Aspekte eine große Rolle bei der Zulassung von Remdesivir: allem voran die öffentliche Profilierung: Die Regierungen, ob in Amerika oder Europa, wollten zeigen, dass sie aktiv sind und die Pandemie bekämpfen. Das ist ja überhaupt der große Motor für alle Maßnahmen gegen Corona! Und nach dem Scheitern von Remdesivir gegen Ebola muss Gilead nun mit Covid-19 die Kosten der gescheiterten Entwicklung als Ebola-Mittel refinanzieren.

Das Ganze wir ausgehen wie der Tamiflu-Skandal, der erst nach Jahren zum Eingeständnis geführt hat, dass das Mittel allenfalls marginal (wenn überhaupt) wirkt und demzufolge von der WHO von der Liste der „essential drugs“ gestrichen wurde. Vielleicht schafft es Remdesivir ja nun für ein paar Jahre (und Milliarden ausgegebener $$)

Quelle neben der eigenen Meinung: https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/coronavirus-remdesivir-zulassung-102.html; Mühlbauer ist Facharzt für Klinische Pharmakologie, Facharzt für Pharmakologie und Toxikologie und Direktor des Instituts für Klinische Pharmakologie am Klinikum Bremen Mitte, Außerordentliches Mitglied der Arzneimittelkommission 2002-2009, Ordentliches Mitglied seit 2008 und Vorstandsmitglied der Arzneimittelkommission seit 2010.

Tief betrübt über diese Entwicklung (wie auch über die ganze Coronoia) SH Nolte, der den Kopf darüber schüttelt, für was alles Geld mobilisiert werden kann, was sonst für die einfachsten (auch pädiatrischen) Bedürfnisse fehlt! 

PS: Schaut Euch mal die aktuellen Euromomo.eu Daten genau an! Es wird sicher dem Erfolg des Lockdowns zugeschrieben werden......

 

5.7.2020

 

Wo bleibt Corona?

 

 

Antwort vom 5.7.2020.

Diese Daten kann man jeden Donnerstag um 12h tagesaktuell bei euromomo.eu abrufen, ohne sich einzuloggen, dazu braucht man diese veralteten Daten nicht.......  Wir sind schon bei Woche 26!

Und wo wir am Jahresende stehen werden?? Wenn die Untersterblichkeit anhält, bestätigt sich die These der vorweggenommenen Todesfälle, für die Boris Palmer so gebasht wurde.

 

T. Berlin schrieb am Dienstag, 7. Juli 2020 um 12:03 +0200:

https://www.eurosurveillance.org/content/10.2807/1560-7917.ES.2020.25.26.2001214

 

20.7. Corona rettet Menschenleben

 

Wie im richtigen Leben. Auf die Dauer wird der automobile Verkehr aber überproportional zunehmen, aus Angst von Ansteckung im ÖPNV...

 

27.7.2020

 

Plötzlich vergisst man in der Krise alles, was man vorher gelernt hat

 

Habe ich das nicht schon in ähnlichem Tenor am 18. Februar gepostet?

"Was im Namen von Gesundheit und Medizin wieder für ein irrer ökologischer Unfug betrieben wird, treibt mir die Tränen in die Augen":  „Ein gigantisches Müllproblem“: Umweltinstituts-Leiter warnt vor Mikroplastik in Gesichtsmasken Von Susanne Ausic, Aktualisiert: 18. Juli 2020

 

Seit Ende April ist in Deutschland die Maskenpflicht Teil der Corona-Bekämpfungsstrategie. Ein Aspekt wird jedoch von den Behörden bislang völlig außer Acht gelassen.

Es gibt sie als Einwegprodukt oder als waschbare Variante, selbstgenäht oder gekauft. Zu Beginn der Corona-Krise warnte das Robert Koch-Institut ausdrücklich vor dem Gebrauch von Mund-Nasen-Schutz, inzwischen wird dieser als „Alltagsmaske“ ausdrücklich empfohlen. Und trotz sinkender Infektionszahlen gilt die inzwischen umstrittene Maskenpflicht noch immer bundesweit, auch wenn hier und da Stimmen nach einer Aufhebung auch aus Politikerkreisen laut werden.

 

Das größte Problem, das jedoch kaum jemand in Bezug auf die Gesichtsmasken erwähnen würde, sei folgendes: „Viele davon sind aus Polyester gemacht und damit haben Sie ein Mikroplastik-Problem“, sagte der Leiter des Hamburger Umweltinstituts Professor Dr. Michael Braungart in einem Interview mit Epoch Times. Das könne man deutlich messen. Durch Reibung löse sich das Mikroplastik ab und werde direkt eingeatmet. „Manche Masken enthalten Chlorverbindungen als Plastikschicht. Dadurch ist da auch nichts zu recyceln.“

Viele der Gesichtsmasken würden im Allgemeinen Polyester enthalten. „Wenn ich die Maske vor dem Gesicht habe, dann atme ich das Mikroplastik natürlich direkt ein“, erklärt Braungart. Das sei wie mit den Lösungsmitteln. Beim Einatmen seien diese viel giftiger, als wenn man sie schluckt, weil die Giftstoffe direkt ins Nervensystem gehen.

Erste Untersuchungen hätten ergeben, dass Mikroplastik oft zu Verhaltensänderungen im Gehirn führe und beispielsweise Depression oder Traurigkeit auslöse. Allein jede Woche nehme der Körper über Textilabrieb, Nahrung und Atmung Mikroplastik von fünf Gramm – also das Gewicht einer Kreditkarte – auf. „Das, was wir verspeisen, ist im Allgemeinen nicht so problematisch. Aber das, was wir einatmen, ist besonders kritisch“, betont der Wissenschaftler. Das gehe direkt ins Gehirn.

 

Mangel an Nachhaltigkeit in Corona-Krise

 

Und dann gibt es da noch das Problem mit der Entsorgung. Dass Gesichtsmasken nach dem Gebrauch als kontaminiert gelten und eigentlich als Sondermüll zu entsorgen sind, davon ist auch in Hamburg nichts zu spüren. „Die werden bei uns einfach im Park weggeschmissen.“ Zu Recht werde bei Wegwerfbechern für Kaffee und Tee auf das entstehende Müllproblem aufmerksam gemacht, heißt es vom Hamburger Umweltinstitut. Die Müllmenge durch Atemschutzmasken wird jedoch noch deutlich größer. Der vom Wirtschaftsministerium errechnete Bedarf von bis zu 12 Milliarden Atemschutzmasken pro Jahr sowie der größere Verbrauch an Einmalhandschuhen, weiterer Schutzkleidung und dergleichen sorgt für ein Abfallaufkommen von etwa 1,1 Millionen Tonnen pro Jahr. Das seien etwa sieben Prozent der gesamten Hausmüllmenge Deutschlands, die zusätzlich entständen.

„Es kann nicht sein, dass die Atemschutzmasken jetzt ein gigantisches Müllproblem verursachen“, betont der Professor.

 

Dabei wäre das Problem durchaus lösbar, wenn seitens der Hersteller nur Materialien eingesetzt würden, die nach der Verwendung in biologische Kreisläufe zurückgehen können. Durch ihre Abbaubarkeit könnten die Masken nach ihrer Nutzung sogar nützlich für die Umwelt sein, ohne dabei an Schutzwirkung einzubüßen. So könnte beispielsweise, nach entsprechender Aufbereitung, Pflanzvlies entstehen, das den Pestizid- und Bewässerungseinsatz senkt.

Die derzeitige Umwelt- und Gesundheitspolitik zeige insoweit „eine erhebliche Kurzsichtigkeit und Doppelbödigkeit“. Es dürfe nicht sein, dass man den Planeten krank macht, um gesund bleiben zu wollen.

Braungart fordert, dass entsprechende Umwelt- und Qualitätsauflagen an Atemschutzmasken gestellt werden. Andernfalls sei zu befürchten, dass wieder einmal Wirtschaft, Gesundheit und Umwelt gegeneinander ausgespielt werden.

 

https://www.epochtimes.de/gesundheit/ein-gigantisches-muellproblem-umweltinstituts-leiter-warnt-vor-mikroplastik-in-gesichtsmasken-a3292754.html

 

 

29.7.2020

 

Infiziert oder krank?

 

Was ich derzeit vermisse, ist die Zahl der Erkrankten bei der Zahl der Infizierten. Wie viele Tönnies-Mitarbeiter waren denn "krank"?? Wir reden bei den Zahlen der Infizierten gar nicht über die Krankheit! Inzwischen überwiegen schon lange die Kollateralschäden die Folgen der "Krankheit" bei weitem. Wie lange soll das noch gehen? Triumph der Medizin über den Rest des Lebens und der Wirtschaft......

Zwar eine andere Dimension, erinnert mich aber z.B. an FSME, wo auch seit Jahren die Zahl der serologischen Fälle, nicht aber Art und Schwere der Krankheit (von einigen aufregenden Einzelfällen abgesehen) kommuniziert wird. Tests oder Serologie ohne Krankheit - wohin soll denn das noch führen?

Jetzt schlagt mich tot, oder geht in Euch

www.euromomo.eu  - morgen gibt es neue Daten aus der europäischen Mortalitätsstatistik.

 

 

30.7.2020

 

Die Dementoren schlagen zu

 

Musste ja so kommen. Gewinner ist die Digitale Welt, auf der ganzen Linie (Honi soit qui mal y pense...) Verschwörungstheorie oder Digitaldiktatur? 

 

1.8.2020: Schulkompromiss: Ich bin auch einer von denen, die „sicher glauben“ dass Kinder sich weder relevant anstecken noch andere relevant anstecken. Vor allem nicht relevant erkranken!  Hier die neuesten Daten von euromomo.eu

 

5.8.2020

 

Keine Panik

Aus dem Schweizer Fernsehen: https://www.srf.ch/news/schweiz/debatte-um-durchseuchung-wir-muessen-keine-panik-vor-diesem-virus-haben#main-comments Mit den steigenden Fallzahlen werden Stimmen lauter, die eine «differenzierte Durchseuchung» fordern. Zu Recht? Lange genug gewartet... Vielleicht ist es sinnvoll, anfangs in eine Schockstarre nach dem Motto "Keiner verlässt den Raum" zu fallen, aber irgendwie muss man ja auch aus der Nummer wieder rauskommen!

 

6.8.2020

 

Auf den Impfstoff warten.... hahaha.

Es gibt keinen, und solange können wir nicht warten. Wenn es einen gäbe, sollten wir uns an die Pandemrix-Geschichte erinnern, und an die banale Influenza-Impfung, die so oft danebenliegt. Eine Erfolgsgeschichte ist das keineswegs. Genshift und -drift sowie die Unmöglichkeit, so viele Menschen durchzuimpfen (natürlich mehrmals) wird eine absehbare Lösung verhindern, die auch gar nicht erstrebenswert ist.

Ich vermisse bei der "2. Welle" die Krankheitszahlen; die Zahlen der Infizierten allein sagt noch gar nichts über die Krankheitslast aus: wer mehr sucht, der findet mehr. Wie viele Tönnies-Mitarbeiter sind denn "krank" gewesen? Wie ist es mit den wirklich Kranken in amerikanischen Gefängnissen mit fast vollständiger Durchseuchung? In den Slums von Mumbai mit 60% Durchseuchung?

https://www.srf.ch/news/international/hohe-durchseuchung-in-mumbai-fast-60-prozent-der-slumbewohner-haben-antikoerper-im-blut Lassen wir uns doch nicht an der Nase herumführen und von unseren eigenen hypochondrischen und seuchenphobischen Ängsten leiten lassen. In der Schweiz gilt für Kinder Maskenpflicht ab 11 Jahre, in Frankreich ab 12. Unsere ärztliche Aufgabe muss vor allem darin bestehen, Menschen und Kinder insbesondere vor dem allumfassenden Anspruch der Medizin zu schützen, sie durch das Labyrinth zu führen und verantwortungsvoll zu betreuen, wobei weniger oft mehr ist. Sonst leben wir nur noch für die Medizin! Die Gesundheitsindustrie und die IT-Industrie als Ganzes sind die Krisengewinner - und haben alle anderen besiegt. Traurig nur, dass alle, die das klar erkennen, als Verschwörungstheoretiker identifiziert und in die rechte Ecke gestellt werden.

Dieser Unsinn muss so schnell wie möglich beendet werden - zum Wohl der Kinder (die ja ohnehin nur indirekt betroffen sind - dafür aber massiv). Armes Kinderleben in dieser Welt, in die sie hineinwachsen, und ihre Wünsche nicht mal von den Lippen ablesen können sollen.    

PS: Heute kommen die neuen Daten aus dem europäischen Mortalitätsmonitoring: www.euromomo.eu

jeden Donnerstagmittag. Schaut sie kritisch an.

 

Kollege xx aus Bielefeld schrieb am Sonntag, 9. August 2020: „Ich habe es bisher so gehandhabt, das ich alle Anfragen in diese Richtung abgelehnt habe, aber immer betont habe, das wir natürlich wenn es eben Schwierigkeiten mit der Atmung unter der Maske gibt, ggf. noch mal über die  grundsätzliche Notwendigkeit oder Anpassung einer Dauermedikation reden müssen.  Das sehe ich eher als Chance die Compliance bzw die Art der Therapie grundsätzlich zu optimieren.“

Perfide!

Gut, dass der Vorbehandler nicht so perfide Ideen hat wie dieser Heidemann. Am besten setzen wir die ganze Bevölkerung gleich unter Dexamethason, dann haben wir alles gleich mitbehandelt.

 

Kollege xx aus Höchstadt schrieb am Sonntag, 9. August 2020: „Ihre Asthmakinder machen mir Sorgen bei einer so differenzierten Denkart.“

Mir nicht, ich versuche sie schlicht zu ent-Asthman. Meist gelingt es. Ich finde ß-Mimetika und ICS auf die Dauer ziemlich unoriginell. Kein Mensch schmiert mehr jahrelang Cortison aufs Ekzem, das ist längst passé. Und auch bei der heute so oft diagnostizierten angeblichen "bronchialen Hyperreagibilität" ist eine Intervallbehandlung genau so gut wie eine Dauertherapie. Hier wird des Guten viel zu viel getan; in 90% der Fälle Übertherapie und Chronizität auf Dauer wegen mal ein bisschen Giemen.... Früher gab es den "happy Wheezer", der inzwischen zum Chroniker geworden ist, zum allseitigen Gewinn.... Sorry.    

 

11.8.2020

 

Reden ist Silber - Schweigen ist Gold"

Denn:  Was ich verschwiegen habe, könnte ich noch sagen. Was ich gesagt habe, kann ich nicht mehr verschweigen. Als ich als Jugendlicher mit meinem Großvater über den Nationalsozialismus und seine passive Haltung diskutiert habe, gab er mir zur Antwort: Lüge ich denn, wenn ich schweige?

Da kann sich jeder seinen Reim draus machen.

Ach ja, da fällt mir noch was zu ein: Nach dem Krieg waren alle Braun-Schweiger...  

 

12.8.2020

 

Coronoia ist die Krankheit, für deren Therapie sie sich hält

Nach Karl Kraus war die Psychoanalyse die Krankheit, für deren Therapie sie sich hält. So kann man das auch über die Corona-Strategie sagen: Wo sind derzeit die Kranken, und wie krank sind sie? Die Zahl der Infizierten hilft da nicht weiter. Das ist nicht allein auf meinen Mist gewachsen: Ein pensionierter Kollege, der jetzt wochenlang bei einem Gesundheitsamt hier in Mittelhessen in Sachen Corona tätig war, sagt dasselbe:  er vermisst bei der Zahl der Infizierten die Zahl der Kranken - und vor allem eine Abschätzung, wie krank diese Kranken sind. Anekdoten, die jeder parat hat, helfen da nicht weiter.

Corona und Weltbevölkerung: bis heute hat die Weltbevölkerung in diesem Jahr um über 50 Mio. Menschen zugenommen. Die Zahl der registierten Coronafälle ist 20,694,549, von den 749,593 mit oder an Corona verstorben sind. Nur mal, um das Ganze in Relation zu setzen. Quelle: www.worldometers.info

 

13.8.2020

Afrika ausgespart?

 

The pandemic appears to have spared Africa so far. Scientists are struggling to explain why.

https://www.sciencemag.org/news/2020/08/pandemic-appears-have-spared-africa-so-far-scientists-are-struggling-explain-why?utm_source=Nature+Briefing&utm_campaign=b6db6ce366-briefing-dy-20200813&utm_medium=email&utm_term=0_c9dfd39373-b6db6ce366-45499662

 

By Linda Nordling: Science’s COVID-19 reporting is supported by the Pulitzer Center and the Heising-Simons Foundation. Although Africa reported its millionth official COVID-19 case last week, it seems to have weathered the pandemic relatively well so far, with fewer than one confirmed case for every thousand people and just 23,000 deaths so far. Yet several antibody surveys suggest far more Africans have been infected with the coronavirus—a discrepancy that is puzzling scientists around the continent. “We do not have an answer,” says immunologist Sophie Uyoga at the Kenya Medical Research Institute–Wellcome Trust Research Programme.

After testing more than 3000 blood donors, Uyoga and colleagues estimated in a preprint last month that one in 20 Kenyans aged 15 to 64—or 1.6 million people—has antibodies to SARS-CoV-2, an indication of past infection. That would put Kenya on a par with Spain in mid-May when that country was descending from its coronavirus peak and had 27,000 official COVID-19 deaths. Kenya’s official toll stood at 100 when the study ended. And Kenya’s hospitals are not reporting huge numbers of people with COVID-19 symptoms. https://www.sciencemag.org/tags/coronavirus

 

Grippe Versus Corona: „Ich fordere die generelle Impfempfehlung gegen Influenza in Deutschland!!! Die bisherige Impfempfehlung für Risikogruppen ist nicht ausreichend“. Keine gute Idee: Siehe z.B. Cowling BJ, Fang VJ, Nishiura H, Chan K-H, Ng S, Ip DKM, et al. Increased risk of noninfluenza respiratory virus infections associated with receipt of inactivated influenza vaccine. Clin Infect Dis. 2012;54(12):1778-83. Epub 03/15. doi: 10.1093/cid/cis307. PubMed PMID: 22423139

 

Dauerwelle? Zweite Welle? Es wird wohl eine Dauerwelle werden

Dauerwellen waren schon immer eine teure Angelegenheit - aber alles halb so schlimm. 

Die vielen neuen Fälle sind positiv getestete, keine Kranken. Je mehr getestet wird, umso mehr positive Fälle findet man natürlich, und umso mehr sinkt Morbidität und Mortalitat. Über die wird sich ausgeschwiegen. Aber die Todesfallstatistik spricht Bände: heute bei worldometer.

Ich habe schon im März gepostet: wenn man nur von den Toten Abstriche nimmt, hat man 100% Sterblichkeit. Wenn man nur Gesunde abstreicht, hat man 0%. Dazwischen bewegen wir uns.

 

19.8.2020

 

https://en.wikipedia.org/wiki/Peter_Schwartz_(futurist)

In 2010, Schwartz and GBN authored "Scenarios for the Future of Technology and International Development", which was published by the Rockefeller Foundation[2] and includes scenarios, detailed to either create positive change or massive political violence, that posture as future international development strategies. One scenario entitled 'Lock Step' describes a worldwide pandemic leading to international economic failures and oppressive authoritarian controls.[3][4] Other scenarios are entitled 'Clever Together', 'Hack Attack, and 'Smart Scramble', all of which illustrate pre- and post-pandemic governmental, business and societal responses.

 

"Selbst nachdem die Pandemie abgeklungen war, blieb die autoritärere Kontrolle und Beaufsichtigung der Bürger und ihrer Aktivitäten bestehen und wurde sogar noch intensiviert. … Die Bürger gaben bereitwillig einen Teil ihrer Souveränität – und ihrer Privatsphäre – an paternalistischere Staaten ab, im Austausch für mehr Sicherheit und Stabilität. Die Bürger waren duldsamer und sogar begierig auf Führung und Aufsicht von oben, und die nationalen Führer hatten mehr Spielraum, um die Ordnung so durchzusetzen, wie sie es für richtig hielten." 2010: Planspiel Pandemie  

https://norberthaering.de/die-regenten-der-welt/schwartz-lock-step/

https://en.wikipedia.org/wiki/Center_for_a_New_American_Security

Natürlich sind das alles Verschwörungstheorien, aber von der Sorte, an die sich die diversen “Faktenchecker” und die “Correctiv”-Zensoren aus guten Gründen nicht herantrauen, weil sie leicht zu belegen sind. Irgendwoher muss der Wind ja wehen, bei diesem Sturm.

 

19.8.2020

 

Alles halb so schlimm, alles halb so wichtig........

 

Aufgrund der Corona-Krise werden Operationen verschoben und Menschen gehen seltener zum Arzt. Für die gesetzliche Krankenversicherung bedeutet dieser Saldo tatsächlich eine Nettoentlastung, und zwar in Milliardenhöhe. Zwar stiegen die Aufwendungen für Arzneimittel, massive Rückgänge aber gab es in den „nicht lebenswichtigen“ Feldern, etwa bei Vorsorge und Reha (minus 33 Prozent), bei Heilmitteln wie Physio- oder Ergotherapie (minus 15 Prozent) sowie bei den Zahnarztabrechnungen (minus 13 Prozent). Trotz der Aufrüstung der Kliniken im Corona-Kampf sanken sogar die Krankenhauskosten um mehr als 8 Prozent. https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/corona-beschert-krankenkassen-ueberschuesse-16910665.html. Ich frage mich nur, wie die vielen, vielen sinnlosen Testungen bezahlt werden sollen. Am Ende zahlen doch alle den Unfug mit.

 

Risikokommunikation zu COVID-19 in den Medien

 

https://www.ebm-netzwerk.de/de/veroeffentlichungen/nachrichten/risikokommunikation-covid19

Das EbM-Netzwerk hat eine Stellungnahme zum Thema Risikokommunikation zu COVID-19 verfasst. In den Medien werden die Informationen über COVID-19 oft in einer irreführenden Art und Weise dargestellt, z. B. durch missverständliche Ranglisten, fehlende Vergleichsgruppen und umstrittene Einzelfallberichte. Die aktuellen Daten zu COVID-19 sind mit großer Unsicherheit behaftet. Es ist zumutbar der Bevölkerung diese Unsicherheit verständlich zu kommunizieren. Die Menschen wollen ehrlich und unmissverständlich informiert werden.  

Bereits in zwei früheren Stellungnahmen zu COVID-19 (20. März und Update vom 15. April 2020) hat das EbM Netzwerk die Beachtung wissenschaftlicher Kriterien einer evidenzbasierten Risikokommunikation in der medialen Berichterstattung gefordert. Auch wenn es Verbesserungen im zeitlichen Verlauf gibt, besteht das Problem der missverständlichen Kommunikation weiterhin. Selbst in renommierten Medien wie beispielsweise der Süddeutschen Zeitung, im öffentlichen Fernsehen, aber auch international, etwa beim Fernsehsender der BBC oder CNN, werden die Informationen über COVID-19 oft in einer irreführenden Art und Weise berichtet. Andererseits finden sich auf den Websites mancher Leitmedien inzwischen auch qualitativ hochwertige Hintergrundinformationen.

 

Wissenschaftsbasierte Risikokommunikation

 

Seit nunmehr drei Jahrzehnten beschäftigen sich verschiedene internationale Arbeitsgruppen mit der Frage, wie Informationen zu Gesundheits- und Krankheitsfragen präsentiert werden sollen, damit sie von einer breiten Bevölkerungsschicht verstanden werden können. Auch das EbM Netzwerk hat schon vor Jahren gemeinsam mit Vertreter*innen aus den Medien, Medizin und Gesundheitssystem Kriterien für eine wissenschaftsbasierte und verständliche Risikokommunikation definiert. Es gibt dazu Publikationen wie die „Gute Praxis Gesundheitsinformation 2.0“ und eine Leitlinie zur Erstellung von evidenzbasierten Gesundheitsinformationen. Die Kriterien finden sich inzwischen in den Methodenpapieren von Institutionen, die Gesundheitsinformationen erstellen, beispielsweise dem IQWiG (https://www.gesundheitsinformation.de/, Methoden), medizinischen Fachgesellschaften wie der AWMF oder dem ÄZQ (Entwicklung von Patientenleitlinien) oder anderen Entwickler*innen von Gesundheitsinformationen, etwa der Stiftung Gesundheitswissen.

Auch das Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin hat immer wieder eine wissenschaftsbasierte Risikokommunikation zu Gesundheitsthemen in den Medien eingefordert. Ein aktueller Beitrag von Odette Wegwarth und Koautor*innen zur COVID-19-Risikokommunikation nennt eine Reihe relevanter Kriterien, wie sie auch vom EbM Netzwerk formuliert wurden. Die unzureichende Befolgung dieser wissenschaftlichen Erkenntnisse der Risikokommunikation führt aktuell zu missverständlichen Informationen.

 

Irreführende Darstellungen in den Medien

 

Selbst in den Leitmedien wurden zur Beschreibung des Infektionsrisikos über Monate lediglich Fallzahlen ohne Bezugsgrößen und unter Verwendung unpräziser Bezeichnungen benutzt, etwa „Bisher gibt es X Infizierte und Y Todesfälle“. Dabei wird nicht zwischen Testergebnissen, Diagnosen, Infektionen und Erkrankungen differenziert. Üblicherweise handelt es sich um „gemeldete positive Testergebnisse“. Dabei bleibt unklar, ob das Testergebnis richtig positiv ist, also eine Infektion mit SARS-CoV-2 tatsächlich anzeigt. Auch wäre jeweils relevant, ob und wie schwer die Personen erkrankt sind. Diagnosen sind noch keine Krankheiten. Gerade für COVID-19 wäre wichtig zu wissen, wie viele Personen tatsächlich so krank sind, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen. Die immer noch genutzte Aussage „Heute gab es X Infektionen“ ist falsch, da die Gesamtzahl der Infizierten unbekannt bleibt. Dazu bräuchte es eine zeitgleiche vollständige Testung einer repräsentativen Stichprobe aus der Bevölkerung. Eine korrekte Formulierung könnte lauten: „Heute wurden XY neue positive Testergebnisse gemeldet.“ Und „Die Anzahl der Testungen hat sich in der letzten Woche von AA auf BB erhöht.“

Die tägliche Berichterstattung der gemeldeten Fälle ist kaum interpretierbar, wenn nicht bekannt ist, wie viele Tests bei welchen Personen durchgeführt wurden. Je mehr getestet wird, umso häufiger finden sich auch richtig oder falsch positiv getestete Personen (Lühmann D, KVJ Hamburg Sep/2020). Je häufiger gesunde und beschwerdefreie Menschen untersucht werden, umso eher gibt es auch positive Ergebnisse von fraglicher Bedeutung. Die falsch-positiv-Rate müsste dementsprechend erwähnt werden.

Missverständliche Ranglisten

 

Der amerikanische Präsident rühmte sich am 1. April 2020 mit der Meldung, dass nirgendwo in der Welt so viel auf das Coronavirus getestet würde wie in den USA. Gleichzeitig überschlugen sich die Medien in der Dramatisierung der Todesfälle in den USA – nirgendwo in der Welt würden aktuell so viele Menschen an Covid-19 versterben wie in den USA. Beide Meldungen sind höchst irreführend. Eine Bewertung der rohen Fallzahlen ist nicht möglich, da Bezugsgrößen wie die Gesamtzahl der Menschen, die in einem Land leben, nicht berücksichtigt werden.

 

In verschiedenen Medien wurden über Monate Ranglisten von Fällen präsentiert. Grafiken zeigten für die einzelnen Länder, Bundesländer oder Regionen Rohdaten ohne Bezug zur Bevölkerungsgröße. Die Listen mit Fallzahlen täuschen die Leserschaft, auch wenn die Quellen genannt werden und Seriosität vermitteln sollen. Es fehlen die Nenner. Die Angaben müssten sich auf eine konstante vergleichbare Größe beziehen, üblicherweise auf 100.000 Einwohner. Die Daten für Ländervergleiche sind verfügbar, z.B. über das ECDC. Damit ändern sich die Rangfolgen zum Teil erheblich. Mit Stand 19. August 2020 hat England bisher mit 62 Covid-19 assoziierten Todesfällen pro 100.000 Einwohner mehr Fälle gemeldet als die USA mit 52 pro 100.000, Deutschland verzeichnet 11 pro 100.000, Peru hingegen 82 pro 100.000. Es ist nicht ersichtlich, warum dennoch eine nicht interpretierbare Darstellungsform gewählt wird. Im ARD-Fernsehen wird auch Anfang August noch behauptet, dass die am schlimmsten betroffenen Länder die USA und Brasilien wären.

 

Manche Ranglisten enthalten absurde Informationen. Die niedrigen Fallzahlen unterliegen starken Schwankungen. Ein numerischer Anstieg von 2 auf 4 Fälle wäre rein rechnerisch eine Zunahme um 100%. Die Süddeutsche Zeitung markierte dennoch über Wochen täglich die Veränderungen mit gelben bis roten Pfeilen. In der Ausgabe vom 30. Mai findet sich für Mecklenburg-Vorpommern in der Spalte „Neue Fälle“ die Zahl „0“. Der Pfeil in der Spalte „Trend“ ist rot und markiert einen Anstieg. Auch wenn es mathematisch korrekt sein mag, die Leser*innen können solche Informationen nicht einordnen.

Gelegentlich werden in letzter Zeit auch die Genesenen berichtet, wodurch zumindest eine Abschätzung der aktuell als positiv getestet und gemeldeten Personen möglich ist. Genesene sind keine Kranken.

Fehlende Vergleichsgruppen

 

Auch Angaben zu Covid-19 Fällen im Krankenhaus ohne Vergleichsmöglichkeiten mit anderen Erkrankungen und Todesursachen bleiben sinnentleert. Welche Botschaft soll vermittelt werden? Welche Bedeutung hat die tägliche Nennung der bisher gemeldeten Fälle? Wir interessieren uns auch nicht für die bisher und täglich gemeldeten Fälle von Grippeinfektionen, Schlaganfällen oder Unfalltoten, auch nicht, wie viele Menschen sich von einer Grippe wieder erholt haben oder aus der Intensivstation entlassen wurden.

 

Die Nennung von Rohdaten ohne Bezug zu anderen Todesursachen führt zur Überschätzung des Risikos. In Deutschland versterben etwa 2500 Personen pro Tag, pro Jahr sind es fast eine Million Bürger*innen, die an den unterschiedlichsten Todesursachen versterben. Die Angaben zu den Todesfällen durch Covid-19 sollten daher beispielsweise auch die wöchentlich verstorbenen Personen mit Angabe der Gesamttodesfälle in Deutschland nennen. Auch ein Bezug zu Todesfällen durch andere akute respiratorische Infektionen sollte berichtet werden. Die Zuordnung zu Altersgruppen müsste möglich sein. So zeigen Daten des Statistischen Bundesamts für den Monat April 2020 eine etwa 10%ige Erhöhung der Gesamtsterblichkeit. Allerdings hatte in der Vergangenheit schon eine ‚einfache‘ Grippe-Welle deutlich höhere Sterblichkeitsanstiege verursacht.

 

Darstellung des natürlichen Verlaufs

 

Ein wichtiges Kriterium einer verständlichen Risikokommunikation ist die Darstellung des sogenannten natürlichen Verlaufs einer Erkrankung bzw. im Fall von COVID-19 der Pandemie. Was würde passieren, wenn es keine Interventionen gäbe? Im Falle der SARS-CoV-2 Infektion – was wäre, wenn keine präventiven Maßnahmen umgesetzt worden wären? Zur Beschreibung des sog. Präventionsparadox gab es in den Medien gelungene Beispiele, wie „Aufspannen des Regenschirms und nicht nass werden“. Hochrechnungen nennen für Deutschland dazu Zahlen bis zu etwa 500.000 Todesfälle durch COVID-19, die durch die präventiven Maßnahmen verhindert werden konnten (Flaxman S et al. 2020). Letztlich bleiben diese Schätzungen jedoch hoch spekulativ. Die Ausbreitung von SARS-CoV-2 unter natürlichen Bedingungen ist unbekannt. Theoretisch könnte das nur in einem Land analysiert werden, in dem keinerlei präventive Maßnahmen gesetzt würden und das zudem über eine vertrauenswürdige Dokumentation und Berichterstattung verfügt. Auch Schweden eignet sich nur bedingt als Beispiel, da selbst dort unterschiedliche Maßnahmen zur Eindämmung der Epidemie empfohlen und umgesetzt wurden.

 

Umstrittene Einzelfallberichte 

 

Die Frage, inwieweit es gerechtfertigt ist, in den Medien exemplarisch schwer verlaufende Einzelfälle emotionsreich darzustellen, ohne Einordnung in das Gesamtspektrum von Krankheit und Tod, bleibt aus Perspektive der EbM umstritten. Aktuell werden Einzelfälle von schwer Erkrankten ausführlich präsentiert. Es wird auf spezifische Folgeerkrankungen aufmerksam gemacht, darunter äußerst seltene Krankheitsbilder bei Kindern. Für eine sinnvolle Einordnung der Beobachtungen wären jedoch Vergleiche notwendig. So gibt es auch bei Grippe schwere Folgeerkrankungen, insbesondere des Herzens. Jede Behandlung auf einer Intensivstation hat zudem ein bestimmtes Risiko von Folgeschäden. Inwiefern die Komplikationen auf die COVID-19 Erkrankung selbst oder die Behandlung auf der Intensivstation, eventuell aufgrund schwerer Grunderkrankungen, zurückzuführen sind, müsste systematisch im kontrollierten Vergleich untersucht werden.

Nur im kontrollierten Vergleich ließe sich beurteilen, welche Ereignisse spezifisch auf COVID-19 zurückzuführen wären. Einzelfallberichte können Hypothesen generieren, nicht jedoch ursächliche Zusammenhänge belegen. Für eine mediale Berichterstattung ohne umfassende Einordnung der Befunde erscheinen Falldarstellungen ungeeignet. Insgesamt ist die Sprache in der medialen Berichterstattung oft alarmierend. Es scheint als würde die eigene Angst der Berichterstatter*innen in der Auswahl und Formulierung der wissenschaftlichen Daten mittransportiert.

 

Berichterstattung über Nebenwirkungen

 

Die Nennung von Nebenwirkungen präventiver Maßnahmen und die Abschätzung des Ausmaßes dieser Effekte wäre für eine ausgewogene Berichterstattung unverzichtbar. Es gibt unerwünschte negative, aber auch positive Nebenwirkungen. Eine verlässliche Beurteilung der Kollateraleffekte erscheint aktuell nicht möglich. Dazu braucht es eine systematische Dokumentation und Auswertung von medizinischen Diagnosen, Krankhauseinweisungen und Todesursachen. Auch die Mitberücksichtigung nichtmedizinischer Effekte erfordert eine systematische wissenschaftliche Aufarbeitung. Eine seriöse Beurteilung der erwünschten und unerwünschten positiven und negativen Effekte der präventiven Interventionen wird erst in Laufe der nächsten Monate und Jahre möglich sein.

 

Kommunikation von Unsicherheit

 

Die große Unsicherheit, die eine neue Infektionskrankheit von pandemischem Ausmaß begleitet, erfordert eine verständliche Kommunikation dieser Unsicherheit zu allen Angaben. In der medialen Berichterstattung müsste auf die Unsicherheit der Daten immer wieder aufmerksam gemacht werden. Odette Wegwarth und Koautor*innen formulieren in ihrem Artikel einige Vorschläge für die Kommunikation dieser Unsicherheit. Zudem präsentieren sie eine Faktenbox zur Abschätzung der Wahrscheinlichkeit und Risiken einer Infektion mit Grippe- im Vergleich zu SARS-CoV-2-Viren. Allerdings müssen die Daten einer solchen Faktenbox auch regelmäßig aufgrund neuer Evidenz aktualisiert werden.

EbM Netzwerk fordert offene Diskussion

Evidenzbasierte Medizin lebt von einer offenen Diskussion kontroverser wissenschaftlicher Ergebnisse. Ein öffentlicher Diskurs ungeklärter Fragen wäre wünschenswert. Aktuell werden die Kontroversen aus unserer Sicht unzureichend in den etablierten Medien aufgegriffen. Die Präsentation der Daten erscheint einseitig, offene Fragen werden nicht angemessen angesprochen.

Die aktuellen Daten zu COVID-19 sind mit großer Unsicherheit behaftet. Es ist zumutbar der Bevölkerung diese Unsicherheit verständlich zu kommunizieren. Die Menschen wollen ehrlich und unmissverständlich informiert werden. Evidenzbasierte Medizin sieht dies als Kernelement der Kommunikation mit Bürger*innen und Patient*innen. Nur so kann in einer aufgeklärten Gesellschaft langfristig eine Vertrauensbasis hergestellt und aufrechterhalten werden, die ein rationales, auf wissenschaftlichen Fakten basierendes Handeln ermöglicht und die Kooperation der Bevölkerung im Katastrophenfall sichert.

 

26.8.2020

 

Der Berliner Senat hat Demokratie offenbar nicht begriffen

 

Die linke Stadtregierung der Hauptstadt hat mehrere Großdemonstrationen verboten, die sich gegen die deutsche Corona-Politik wenden. In der Begründung vermischt sie virologische und weltanschauliche Bedenken. Das ist skandalös - findet die NZZ: https://www.nzz.ch/international/demo-verbot-die-begruendung-des-berliner-senats-ist-skandaloes-ld.1573331?mktcid=nled&mktcval=137_2020-06-08&kid=_2020-8-26&ga=&trco=

 

26.8.2020

 

Zahlen zur Testentwicklung in Deutschland

 

So ein Wahnsinn. Und wie viele der positiv getesteten sind krank? Das wird nicht kommuniziert. Die Todesfälle sind jedenfalls nicht angestiegen. Dabei muss man noch von einer 4-5x höheren Dunkelziffer ausgehen.

 

28.8.2020

Die Bilder von Worldometers. von heute sprechen für sich: Fälle ja, Tote nein, über die Morbidität der Fälle wissen wir nichts. Wird auch nicht kommuniziert.

 

1.9.2020

Also natürlich doch! Immune cells for common cold may recognize SARS-CoV-2. A study of blood samples taken before the COVID-19 pandemic showed that some people already had certain immune cells that recognize SARS-CoV-2. These immune cells also reacted with coronaviruses that cause common colds.

The findings suggest that existing immune cells may help account for the wide range of symptoms experienced by people with COVID-19. https://www.nih.gov/news-events/nih-research-matters/immune-cells-common-cold-may-recognize-sars-cov-2  Wieso „also doch“? Weil alle so getan haben, als käme ein böses Killervirus auf die gesamte ungeschützte Bevölkerung, und andere Ansichten als Verschwörung bezeichnet wurden und werden. Alles halb so schlimm. Wir haben es mit einer eklatanten Fehlinformation, zu tun, die in den Medien täglich neu geschürt wird. Wenn es heißt, z.B. "1100 Neuinfektionen" ist das schlichtweg Unsinn. Sondern es sind 1100 positive Testergebnisse. Die Zahl der Infizierten kennen wir gar nicht (vielleicht 5-10x höher oder auch viel niedriger, weil falsch positiv), und ein positiv getesteter ist noch kein Kranker. Ich halte das für gezielte Meinungsmache, die einfach schlicht falsch ist. Und noch falscher ist, nun deswegen alle gegen Influenza impfen zu wollen.

Kopfschüttelnd, SHN

 

2.9.2020

 

Zum Grippeimpfungsaufruf

Lasst doch den Blödsinn! Es konnte noch nie gezeigt werden, dass die Krankschreibungen, Hospitalisationen und die Mortalität durch die Influenza-Impfung entscheidend verändert wurde. Diesen Hype müssen wir nun wirklich nicht auch noch mitmachen.

Hier ein aktueller Artikel dazu: The 2018 Cochrane review by Demicheli et al. included 22 studies that addressed the effectiveness of the parenteral flu vaccine in preventing infection based on whether patient was diagnosed clinically by a provider with influenza-like-illness (ILI) or empirically with laboratory confirmed illness (LCI) by reverse transcriptase PCR (RT-PCR).3 Overall, the flu vaccine effectiveness in preventing ILI was found to be 16% (95% CI 5–25%; RR 0.84) and number needed to vaccinate (NNV) to be 29 while in the effectiveness in LCI was 59% (95% CI 53–64%; RR 0.41) with a NNV of 71. The review authors did clarify that the reason for their seemingly inconsistent NNV between ILI and LCI studies was because the incidence of clinical versus lab confirmed infection are very different and incidence is factored into calculation of the NNV. The 2014 Cochrane review further had very similar results but also did note from their panel of studies that the NNV decreased from 40 to 17 in the ILI studies if the flu vaccine was antigenically mismatched then no statistically significant efficacy was found.4 In the LCI studies, matched vaccines were 62% effective (95% CI 52%−69%) with a NNV of 52 and even unmatched antigen vaccines had a 55% efficacy (95% CI 41% −66%) with a NNV of 60.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6677258/

The evidence from four systematic reviews indicates inactivated influenza vaccination efficacy of between 16–59% in healthy adults based on whether the results are clinically derived or empirically derived. The literature that did address hospitalization and pneumonia both indicated at best a small benefit of vaccination with low certainty of evidence. Finally, no evidence exists regarding the impact of the influenza vaccine on mortality. Based on this evidence, healthy individuals can be educated that the influenza vaccine decreases the likelihood of developing the influenza infection but it is less certain if there is a benefit on the severity or complications of the infection.

 

2.9.2020

 

Coronakritik: Neonazismus oder Rechtsradikalismus

Was für ein hahnebüchener Unfug, Coronakritik mit Neonazismus oder Rechtsradikalismus zu verknüpfen. Das ist derzeit der mediale Trick, um von der Einsicht abzulenken, dass man aus der Nummer irgendwie wieder heraus muss. Der allergrößte Teil der Demo war inhaltlich sachlich und richtig, und wenn, durch Provokateure angeheizt, ein paar Reichsbürger Aktionen machen, ist das zwar medial wirkungsvoll, geht aber am Kern der Diskussion völlig vorbei. Ein unzulässiges Junctim! Im Übrigen sind Fallzahlen keine Krankheitszahlen. Wer viel misst, misst viel Mist: soviel z.B. zu Frankreich, das hätten Sie fairerweise dazusetzen müssen.

Nicht mehr ganz frisch, aber einfach zur Erinnerung! Wo sind denn die Kranken der Dauerwelle? Nicht in den Kliniken jedenfalls.

 

Welche Folgen hat die SARS-CoV-2-Pandemie für die psychische Gesundheit? Dieser Frage sind Donya Gilan und Nikolaus Röthke von der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Mainz und Co-Autoren in der aktuellen Ausgabe des Deutschen Ärzteblatts nachgegangen.

Die Forscher gehen davon aus, dass die erheblichen Anforderungen an das Gesundheits­system und Maßnahmen wie der Lockdown der Wirtschaft, Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen sowie Quarantäneanordnungen infolge der Pandemie zu Belastungen führen, die das psychische Wohlbefinden der Menschen beeinträchtigen.

Um herauszufinden, wie sich diese Belastungen manifestieren und welche Risiko- und protektive Faktoren es gibt, werteten sie die Daten von 18 Studien, hauptsächlich aus China, zu Stress und psychischen Belastungen in der Allgemeinbevölkerung und bei Beschäftigten im Gesundheitswesen aus.

Außerdem analysierten sie die Resultate aus 3 Querschnittbefragungen der deutschen Bevölkerung zu psychischen Belastungen und Resilienz (COSMO-Studie).

In den Studien aus China und anderen nichteuropäischen Ländern ließ sich im Zusammenhang mit der Pandemie eine Steigerung von depressiven und ängstlichen Symptomen, posttraumatischen Belastungssymptomen sowie Schlafstörungen in der Allgemeinbevölkerung erkennen, wobei sich eine stärkere Ausprägung bei Beschäftigten im Gesundheitswesen zeigte.

Als Risikofaktoren für psychische Stresssymptome identifizierten die Wissenschaftler den Kontakt mit Patienten, weibliches Geschlecht, einen reduzierten Gesundheitsstatus, Sorgen um nahestehende Menschen und eine schlechte Schlafqualität.

Protektiv wirkten sich unter anderem Informationen über den Anstieg an genesenen Patienten (nicht pure Zahlen positiver Tests, SHN), soziale Unterstützung und ein als gering wahrgenommenes Infektionsrisiko aus.

Also: Bangemacherei hat (natürlich) psychische Folgen! Hören wir doch damit auf!

 

https://www.pronovabkk.de/presse/pressemitteilungen/corona-krise-kinder-in-seelischen-noeten.html

 

 

Leverkusen, 17. August 2020: Kinderärzte beobachten Zunahme psychischer Beschwerden bei ihren jungen Patienten / Anzeichen für Entwicklungsprobleme

Kinderärzte schlagen Alarm: In der Corona-Krise beobachten sie eine Zunahme körperlicher und vor allem seelischer Beschwerden. Schul- und Kitaschließungen sowie Kontaktbeschränkungen belasten besonders die Psyche ihrer jungen Patienten, so das Fazit der Mediziner: 89 Prozent beobachten vermehrt psychische Probleme. 37 Prozent diagnostizieren eine Zunahme körperlicher Beschwerden. Dies sind Ergebnisse der Studie „Homeschooling und Gesundheit 2020“ der pronova BKK, für die 150 niedergelassene Kinderärztinnen und Kinderärzte befragt wurden.

 

Besonders betroffen sind nach den Erfahrungen in den Sprechstunden Kinder und Jugendliche ab sechs Jahren. Eine Zunahme von Verhaltensänderungen wie Antriebslosigkeit oder Rückzug aber auch Reizbarkeit und Angststörungen beobachtet jeder zweite Pädiater. 46 Prozent berichten von vermehrt aggressivem Verhalten, 45 Prozent von Schlafstörungen. Aber auch Bauchschmerzen, Depressionen, Kopfschmerzen und Konzentrationsschwierigkeiten seien häufiger geworden.

 

Kinder litten unter Corona-Beschränkungen

 

Die Ursache für die Zunahme der Beschwerden sehen die Pädiaterinnen und Pädiaterin den Einschränkungen im täglichen Leben während der Corona-Krise. Kinder waren stark betroffen, die Einschnitte in ihren Alltag erheblich. Besonders folgenschwer waren aus Sicht einer Mehrheit der Mediziner die mangelnden Freizeitmöglichkeiten wie Sport im Verein (70 Prozent) und dafür zu viel Zeit am Bildschirm von Handy und Computer (69 Prozent). Hinzukamen die fehlende Tagesstruktur (69 Prozent) infolge von Kita- und Schulschließungen und Konflikte in den Familien (67 Prozent). 66 Prozent der Kinderärzte sprechen von Isolation ihrer jungen Patienten. Auch die Enge zu Hause in der Wohnung, fehlende Rückzugsmöglichkeiten sowie die Übertragung von Ängsten der Eltern auf das Kind machten dem Nachwuchs zu schaffen, wie mehr als jeder zweite Kinderarzt feststellte. „Erst die Wiederaufnahme der Routinetermine sowie die Rückkehr in Schulen und Kitas dürfte den ganzen Umfang entstandener Probleme bei Kindern und Jugendlichen ans Licht bringen“, sagt Dr. Gerd Herold, Beratungsarzt bei der pronova BKK. Nicht nur die Erwachsenen, auch die Kinder haben die ersten Monate der Corona-Krise als eine Ausnahmesituation erlebt und vielfach als verstörend oder gar bedrohlich empfunden. Es ist nun die Aufgabe der Erwachsenen, die Kinder bei der Bewältigung dieser Erlebnisse zu begleiten und zu unterstützen“, sagt Herald.

 

Anzeichen für Entwicklungsverzögerungen bei Heranwachsenden

 

Die Auswirkungen der Corona-Einschränkungen auf Kinder könnten sogar noch tiefere Spuren hinterlassen: Knapp vier von zehn Kinderärzten beobachten Anzeichen für Entwicklungsverzögerungen bei ihren Patienten, die sie auf die Corona-Krise zurückführen. Bei motorischen Fähigkeiten sind Kinder zwischen sechs und neun Jahren besonders betroffen, bei kognitiven Fähigkeiten betreffen die Verzögerungen Kinder zwischen drei und dreizehn Jahren. Ursachen für die Schwierigkeiten vermuten die Mediziner wiederum im zu hohen Medienkonsum, in der Überforderung der Eltern sowie fehlendem Kontakt zu Gleichaltrigen. Das hat direkte Konsequenzen für die Praxen: 54 Prozent der Kinderärzte rechnen damit, dass mehr Kinder Hilfe von Ergo- und Physiotherapeuten benötigen; 43 Prozent erwarten, dass sie häufiger an Psychotherapeuten überweisen werden müssen. „In den kommenden Monaten wird sich erst das gesamte Ausmaß der Corona-Folgen für die Kindergesundheit abschätzen lassen“, sagt Herold. 57 Prozent der befragten Kinderärzte sagen, dass viele Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen in der Corona-Krise verschoben wurden. „Erst die Wiederaufnahme der Routinetermine, aber auch die Rückkehr in Schulen und Kitas dürfte entstandene Probleme bei Kindern und Jugendlichen ans Licht bringen“, so Herold.

Zur Studie: Die Kinderärztebefragung „Homeschooling und Gesundheit 2020“ wurde im Juni und Juli 2020 im Auftrag der pronova BKK im Rahmen einer Online-Befragung durchgeführt. Bundesweit nahmen 150 niedergelassene Pädiaterinnen und Pädiater daran teil.

 

Cochrane for Clinicians: Putting Evidence into Practice: Vaccines for Preventing Influenza in Healthy Children, Healthy Adults, and Older Adults William E. Cayley Jr., MD, MDiv, University of Wisconsin School of Medicine and Public Health, Eau Claire, Wisconsin

 

Clinical Question: Do influenza vaccines reduce the risk of influenza in healthy children, healthy adults, and older adults?

 

Evidence-Based Answer: Influenza vaccination reduces rates of laboratory confirmed influenza and symptomatic influenza-like illness in healthy children, healthy adults, and older adults. There is no consistent evidence that influenza vaccination reduces school absenteeism in children, parental absenteeism from work, or adult hospitalizations, nor is there conclusive evidence that influenza vaccination decreases mortality. (Strength of Recommendation: A, based on consistent, good-quality patient-oriented evidence.)

 

https://www.afp-digital.org/afp/august_1__2019/MobilePagedArticle.action?articleId=1508329#articleId1508329

 

Man muss sich überlegen, ob das den ganzen Aufriss wert ist.

 

3.9.2020

 

Ich habe heute folgendes an das Hessische Sozialministerium gepostet: Zur täglichen Übersicht der bestätigten SARS-CoV-2-Fälle in Hessen möchte ich doch bitte um Richtigstellung bitten. Es sind positive Testergebnisse, die kommuniziert werden, und nicht, wie es im Text heißt, neu aufgetretene Anzahl an Krankheitsfällen. Denn die allermeisten der positiv getesteten sind nicht krank. Das muss der Bevölkerung dringen korrekt kommuniziert werden (auch wenn es Rundfunk und Fernsehen auch nicht korrekt machen). Wir haben viele positive Testergebnisse, aber wenig Kranke und noch weniger Todesfälle. Die aktuellen Daten für Hessen können sie, jeden Donnerstag aktualisiert, im Mortalitätsregister www.euromomo.eu (so auch heute) nachlesen.

Ich bitte doch sehr um Beachtung der feinen Unterschiede, die die Wahrnehmung ganz entscheidend beeinflussen, und freue mich über Rückmeldung. Mit freundlichen Grüßen SH Nolte

 

Ich war früher auch Meldepraxis der AGI und habe dann aufgehört, weil ich gemerkt hatte, dass die AGI (damals über das Grüne Kreuz) von der Pharmaindustrie aufgebaut und betrieben wird. Deren Interessenlage ist klar: Mehr desselben! Die Cochrane-Analyse ist ja nicht neu (2018) und fußt auf ähnliche Analysen von Cochrane und anderen EB-Netzwerken, die zu demselben Ergebnis kommen.

Peter Goetsche hat es in seinem Buch gut zusammengefasst: Vaccines: truth, lies and controversy.

 

Ein nettes kleines Liedchen…… https://www.youtube.com/watch?v=y_-mbg4oQPM.

 

Fröhliches Mitsingen, dazu hier der Text:

 

Die Erde brennt

Wie Napalm in der Nacht

Macht eure Augen auf

Habt ihr's noch nicht gerafft

 

Wenn wir jetzt nicht zusammen steh'n

Wird unsre Freiheit untergeh'n

Für die Elite sind wir doch nur Dreck

Und übermorgen weg

 

Die ganze Welt in Angst und Schrecken

Deutschland unter Schock

Zu viel der Herde hängen immer

Noch an Muttis Rock

 

Der Mainstream lenkt

Und Umweltthemen sind versenkt

Demokratie wird Diktatur

Die Politik bleibt stur

 

Öffnet die Augen

Wacht doch endlich auf

Der Plan der Macht

Geht noch am Ende auf

 

Isolation ist angesagt

Da wird der Bürger nicht gefragt

Selbstbestimmung gibt es bald nicht mehr

Zu leben, das wird schwer

 

Denunzianten werden hochgelobt

Nach SED-Manier

Ist es nicht das, was wir schon kannten

Aus dem östlichen Revier

 

Und jedem wird

Eine Impfung oktroyiert

Unsre Freiheit wird im Keim erstickt

Meinung unterdrückt

 

Billionen Dollar

Für die Pharma-Industrie

Produzieren Heil

Soviel gab es noch nie

 

Reiben sich die Hände

Und gewinnen noch am Ende

Der neue Mensch ist nun gebor'n

Die Seele ist erfror'n

 

Menschenrechte

Treten, die Verfassung außer Kraft

Mit einem Chip im Körper

Ist man besser überwacht

 

Maskenpflicht

Doch die Tränen sieht man nicht

Und wir waschen fleißig unsre Hände

Bis zum Ende

 

Ja! Ich zitiere einen ähnlich denkenden Kollegen, nur beispielhaft: „Beim Fall Tönnies wurde breitestens darüber berichtet, dass über 1900 seiner Arbeiter infiziert seien. Die mussten alle aufgrund einer Dienstanweisung vorher schon Masken tragen und waren dennoch angesteckt; was die weitgehende Wirkungslosigkeit dieses "Schutzes" zeigt. Vor allem aber wurde von den Leitmedien nie darüber informiert, dass von fast 2000 Menschen ganze 21 krank wurden, keiner stationär behandelt werden musste und keiner verstarb. Das war dann keine griffige Story mehr. Aber es wurde dennoch ein Lockdown über den ganzen Landkreis Gütersloh verhängt, bis das Verwaltungsgericht Münster ihn als unrechtmäßig aufhob.

 

Und die großen Zusammenkünfte von Menschen bei Demonstrationen haben in keinem einzigen Fall zu irgendeinem Anstieg der Zahlen geführt - aber zu einer krassen verurteilenden Bewertung in Medien und Gesellschaft: Während die Großveranstaltungen von Black Lives Matter von Politik und Medien allseits bejubelt und als ganz richtig bewertet wurden (ja, gegen Rassismus soll gekämpft werden, sehe ich auch so), obwohl hier die Leute weder mit Masken unterwegs waren noch die Abstände eingehalten wurden, werden andere, die sich Sorgen um den rechtlichen Zustand unseres Staates und um die Lebensbedingungen der Menschen machen, als Covidioten, Verschwörungstheoretiker, Nazis etc. beschimpft und teilweise verprügelt.“

 

4.9.2020

 

Laut NRW-Gesundheitsministerium lassen sich bis Ende Juli 2119 Corona-Fälle direkt dem Ausbruch bei Tönnies zuordnen. Die meisten Infizierten entwickeln milde Symptome oder können sich zu Hause erholen. Insgesamt 41 Personen erkranken in diesem Zeitraum aber so schwer, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen. Zwei müssen sogar in eine Universitätsklinik verlegt werden. Keiner der Infizierten ist an COVID-19 gestorben. Heute gelten alle Infizierten als genesen und sind wieder zu Hause. Todesfälle, die direkt mit dem Ausbruch in Verbindung stehen, gibt es nicht, sagt Anne Bunte: „Wir hatten vor Tönnies 20 Fälle, wir haben heute noch 20 Fälle. Also wir haben keinen Todesfall gehabt. Aber man muss auch sehen: Es war eine bestimmte Gruppe Menschen betroffen – nämlich Menschen, die auch zum Teil schwer körperlich gearbeitet haben und damit natürlich auch eine andere gesundheitliche Voraussetzung mitbringen. Ich hatte in meinem Posting von Tönnies-Mitarbeitern gesprochen, nicht von der Gesamtzahl der Infizierten, die dem Ausbruch zuzuordnen sind. Das ist ein Unterschied. Es geht mir vor allem um die Verhältnismäßigkeit, damit nicht mehr an der Therapie der Epidemie als an der Krankheit sterben. Da haben Menschen verschiedene Prioritäten.

 

4.9.2020

 

Liebe Frau xx, lassen Sie sich doch nicht einlullen vom interessengesteuerten Geschwätz des Mainstreams, sondern schauen Sie sich als kritischer Selbstdenker die Dinge an. Es ist alles nicht so einfach, wie es aussieht, und "Wat jeht mich mein Jeschwätz von Jestern an" sollte in der Medizin nicht die Grundhaltung sein. Seit 15 Jahren habe ich z.B. mit gutem Grund das 2+1-Schema gepredigt und in meiner Praxis durchgeführt - jetzt wird es als Innovation der STIKO gefeiert, ohne dass auch nur ein kritisches Wörtchen gefallen ist: Ja, haben wir dann nicht jahrelang zuviel geimpft, haben wir uns nicht reinlegen lassen, als der aP-Impfstoff vom Markt genommen wurde? Und dass die Pneumokokken mit 3+1 einfach "drangekleckert" wurden, ist das auch vergessen? Nur eines von vielen Dingen, die uns zu denken geben lassen sollten (= > 0,2 Mrd €). Haben wir dem Tamiflu-Skandal, das Pandemrix-Desaster vergessen? Und wer kam überhaupt vor einigen Jahren auf die Idee, sich auf einen Pockenangriff zu rüsten? Waren das auch Verschwörungstheoretiker?? Was hört man heute davon? Gruß in den Hochstift, SHN

 

aus dem blitz-a-t vom 4. September 2020 - Die Coronoia läßt vieles Undenkbare zu! 

SARS-COV-2, REKONVALESZENTENPLASMA U.A.: FDA BEUGT SICH POLITISCHEM DRUCK: EIN LEIDER NOTWENDIGER KOMMENTAR

Die Daten zum Nutzen des Virustatikums Remdesivir (VEKLURY) bei COVID-19 sind widersprüchlich. Allenfalls bei bestimmten schwer erkrankten hospitalisierten Patienten verkürzt Remdesivir in der für die Zulassung maßgeblichen Studie (ACTT-1) die Zeit bis zur Entlassung aus dem Krankenhaus um wenige Tage, ohne dass ein Einfluss auf die Sterblichkeit nachgewiesen ist (a-t 2020; 51: 57-9).1 Die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA weitet aktuell jedoch die Notfallzulassung (EUA, Emergency Use Authorization) des Virustatikums auf alle hospitalisierten Patienten mit COVID-19-Erkrankung aus – unabhängig von der Schwere der Erkrankung.2 Wie passt dies zusammen? Die Zulassungserweiterung beruht auf der Auswertung einer Subgruppe von Patienten der ACTT-1-Studie1 mit milder und mäßiger Erkrankung, bei denen Remdesivir die Krankheitsdauer „numerisch“ verkürzt haben soll,2 sowie auf einer kleinen randomisierten offenen Studie,3 der die europäische Arzneimittelbehörde EMA4 methodische Mängel bescheinigt und bei der sie in einer Zwischenauswertung keinen Nutzen ableiten konnte. Die Datenbasis ist somit noch schlechter als bei der EUA für schwere COVID-19-Erkrankungen. Die breite Notfallzulassung ignoriert den Mangel an wissenschaftlicher Evidenz, kommentiert Eric TOPOL, Chefredakteur von Medscape, einem internetbasierten medizinischen Informationsdienst für Kliniker, und viel zitierter Wissenschaftler im Bereich der Medizin. In einem scharf formulierten offenen Brief an den Leiter der FDA, den erst im Dezember 2019 von US-Präsident TRUMP ins Amt eingeführten Onkologen Stephen HAHN, beklagt TOPOL eine dramatische Vertrauenskrise aufgrund von zunehmend politisch motivierten Entscheidungen der Behörde.5

Unmittelbar nachdem Präsident TRUMP Hydroxychloroquin (QUENSYL, Generika) im März 2020 aggressiv als Wundermittel gegen COVID-19 propagiert hatte, folgte trotz fehlender Nutzenbelege die Notfallzulassung des Malariamittels in dieser Indikation durch die FDA (e a-t 4/2020b).5 Bereits zehn Wochen später widerruft die Behörde diese EUA und warnt vor der Anwendung von Hydroxychloroquin bei COVID-19 wegen unzureichender Evidenz für eine Wirksamkeit und kardialer Störwirkungen (blitz-a-t vom 19. Juni 2020).6

Einen eklatanten Verstoß gegen die wissenschaftlichen Standards, denen die FDA verpflichtet ist, leistet sich der Leiter der FDA im August 2020 in einer Pressekonferenz mit Präsident TRUMP aus Anlass der Notfallzulassung von Rekonvaleszentenplasma*, dem TRUMP eine „unglaubliche Erfolgsrate“ bei COVID-19 mit zahllosen geretteten Leben attestiert.7 HAHN pflichtet dem Präsidenten bei. Er spricht von einer 35%igen Mortalitätsreduktion durch das Plasma und behauptet, dass von 100 COVID-19-Kranken 35 überleben würden,5,8 wenn sie mit hoch konzentriertem Plasma behandelt werden. Das ist offensichtlicher Unsinn. Später korrigiert sich der Leiter der FDA halbherzig per Twitter, er habe lediglich eine relative Risikoreduktion gemeint und keine absolute.9 Aber auch für eine relative 35%ige Reduktion der Sterblichkeit fehlt eine hinreichende Datenbasis. Die Wirksamkeitsbehauptung geht auf eine vorab – ohne Peer Review – veröffentlichte Beobachtungsstudie10 aus der Mayo Clinic zurück, in der retrospektiv erhobene Daten von mehr als 35.000 COVID-19-Patienten ohne Vergleichsgruppe ausgewertet werden. In kleineren Subgruppen von rund 1.000 Patienten soll beispielsweise ein höher konzentriertes Plasma mit geringerer Mortalität assoziiert sein als ein niedriger konzentriertes (13,7% versus 8,9%; Differenz absolut 4,8%, relativ 35%).5,9,10 Solche Daten eignen sich nicht dazu, eine Verringerung der Mortalität zu belegen, sondern allenfalls zur Hypothesenbildung.

In randomisierten Untersuchungen ließ sich ein Nutzen von Rekonvaleszentenplasma bei COVID-19 bislang nicht belegen: Eine auf einem Preprint-Server veröffentlichte holländische randomisierte Studie, in der bei hospitalisierten Patienten das Plasma mit alleiniger üblicher Therapie verglichen werden sollte, wurde nach Aufnahme von 86 Patienten vorzeitig abgebrochen, da die meisten COVID-19-Patienten bereits bei Klinikaufnahme hohe Titer neutralisierender Antikörper hatten, die überwiegend auf dem Niveau der Plasmaspender lagen. Ein Nutzen des Plasmas wurde daher bezweifelt.11 Eine kleine chinesische Multicenter-Studie (Wuhan) wurde wegen mangelnder Rekrutierung ebenfalls abgebrochen. Anhand der erfassten 105 Teilnehmer lässt sich in der wahrscheinlich unterpowerten Studie ein Effekt von Rekonvaleszentenplasma im Vergleich zur Standardtherapie nicht feststellen.12

Auch die Ankündigung des FDA-Leiters HAHN, dass es abhängig von den Daten möglich sei, eine SARS-CoV-2-Vakzine bis zum 3. November 2020, dem Tag der Präsidentenwahl in den USA, zuzulassen, selbst wenn die Phase-III-Erprobung noch nicht abgeschlossen ist, lässt auf einen Mangel an Autonomie der FDA von der TRUMP-Administration schließen und gefährdet das ohnehin fragile Vertrauen der Öffentlichkeit in Impfstoffe.5**

„Gefangen zwischen Wissenschaftlern und dem Präsidenten“, beschreibt die New York Times die Situation.14 Jahrzehntelang galt die FDA als Blaupause für eine Arzneimittelbehörde, die für akkurate und wissenschaftsbasierte Entscheidungen im Sinne von Patienten und Fachkreisen steht. Derzeit ist beinahe täglich zu beobachten, wie Qualität und Standards bei FDA-Entscheidungen abnehmen beziehungsweise missachtet werden. Dies hat Konsequenzen für die übrigen relevanten Arzneimittelbehörden der Welt, insbesondere auch für die europäische EMA. Deren Verantwortung steigt, unabhängig von finanziellen Interessen und politischem Druck evidenzbasiert über die Zulassung von Arzneimitteln zu entscheiden, –© 2020 arznei-telegramm, publiziert am 4. September 2020

 

4.9.2020

 

Update der Stellungnahme zu COVID-19: Wo ist die Evidenz?

 

Das EbM-Netzwerk hat ein Update der Stellungnahme zu COVID-19 veröffentlicht, hier die Zusammenfassung: Als Ende Dezember 2019 über die ersten Coronavirusinfektionen in China berichtet wurde, war kaum absehbar, dass sich hieraus eine weltweite Pandemie entwickeln würde. Anfänglich bestand die Vorstellung, die Ausbreitung des SARS-CoV-2 durch Isolierung der Erkrankten und Quarantänemaßnahmen für Verdachtsfälle stoppen zu können. Inzwischen ist klar, dass das Virus weltweit verbreitet ist und die Menschheit sich wahrscheinlich dauerhaft mit seiner Existenz auseinandersetzen muss. Es stellt sich die Frage nach der bestmöglichen Strategie für ein Leben mit dem Virus, die einerseits der Erkrankung entgegenwirkt und andererseits die Lebensqualität und Gesundheit der Menschen nicht durch Kollateralschäden der Eindämmungsmaßnahmen gefährdet.

Die Zeiten des exponentiellen Anstiegs der Anzahl der Erkrankten und der Todesfälle sind im deutschsprachigen Raum seit fünf Monaten vorbei. Der momentan zu verzeichnende Anstieg an Test-positiven ohne gleichzeitige Zunahme von Hospitalisierungen, Intensivbehandlungen und Todesfällen rechtfertigt derzeit keine einschneidenden Maßnahmen, die über die übliche Hygiene hinausgehen.

Die mediale Berichterstattung sollte unbedingt die von uns geforderten Kriterien einer evidenzbasierten Risikokommunikation beherzigen und die irreführenden Meldungen von Absolutzahlen ohne Bezugsgröße beenden.

Statt ungezielter Massentestungen sollten zum einen gezielte repräsentative Stichproben aus der Bevölkerung gezogen und angemessen berichtet werden, zum anderen die Testungen auf Hochrisikogruppen beschränkt werden, um die Vortestwahrscheinlichkeit zu erhöhen (also Personen mit COVID-typischer Symptomatik und vorangegangener Exposition).

Es gibt insgesamt noch sehr wenig belastbare Evidenz, weder zu COVID-19 selbst noch zur Effektivität der derzeit ergriffenen Maßnahmen, aber es ist nicht auszuschließen, dass die trotz weitgehend fehlender Evidenz ergriffenen Maßnahmen inzwischen größeren Schaden anrichten könnten als das Virus selbst. Jegliche Maßnahmen sollten entsprechend wissenschaftlich begleitet werden, um den Nutzen und Schaden bzw. das Verhältnis von Nutzen und Schaden zu dokumentieren. Es werden insbesondere randomisierte Studien dringend benötigt um die politischen Entscheidungen angemessen zu stützen.

Mit dieser ausführlichen Stellungnahme möchten wir anregen, mit kritischem Blick aus der Perspektive der evidenzbasierten Medizin den derzeitigen Umgang mit SARS-CoV-2 und der möglicherweise resultierenden Erkrankung COVID-19 zu hinterfragen, um daraus Schlussfolgerungen für die Wissenschaft und den Umgang mit dem Virus zu entwickeln.

https://www.ebm-netzwerk.de/de/veroeffentlichungen/pdf/stn-20200903-covid19-update.pdf

 

Hier ein Kommentar von Jasper von Altenbockum: Der Blick, die Bewertung des Virus muss sich ändern.

"Spahns „Entwarnung“ für die Pflegeheime hat deshalb gar nicht so sehr mit der Krankheit selbst zu tun. Die Grausamkeit, einen Sterbenden im Pflegeheim allein zu lassen und den Angehörigen den Abschied zu verwehren, muss abgewogen werden gegen das Russisch-Roulette mit Todesfolge. Ist diese Gefahr so grausam wie das andere? ....    Der Staat hat die Frage noch vor wenigen Wochen seinem Auftrag untergeordnet, Schutz zu bieten. Weder kann er aber Schutz vor jedem Schicksal bieten noch darf er selbst Schicksal spielen. Da birgt der beste Schutz schon wieder Brutalität."

Link: https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/spahns-corona-politik-es-gibt-schlimmeres-als-das-virus-16934906.html

Unsere armen Abgeordneten. Aber Schüler sind ja in der Regel etwas jünger: Bereits nach 30 Minuten Tragedauer kann es je nach Art der Mund-Nasen-Bedeckung zu einem signifikanten Anstieg der CO2-Werte im Blut kommen, da die ausgeatmete Luft unter Umständen nicht so gut entweichen kann. Ein ständiges Aus- und wieder Anziehen der Mund-Nasen-Bedeckung ist aber auch nicht sinnvoll, da so das Risiko einer Kontamination erhöht wird. Zwischendurch sollte man sie also zum Durchatmen eher unters Kinn schieben, aber weitertragen. https://www.focus.de/politik/deutschland/hausmitteilung-an-abgeordnete-maske-sorgt-fuer-co2-anstieg-im-blut-bundestags-empfehlung-wirft-fragen-auf_id_12397938.html Man sieht halt daran wieder: Quod licet Jovi, non licet bovi - oder anders: Wasser predigen und Wein trinken.

 

6.9.2020

 

Einer fängt an, alle machen es nach

 

We analyze the adoption of nonpharmaceutical interventions in the Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD) countries during the early phase of the coronavirus disease 2019 (COVID-19) pandemic. Given the complexity associated with pandemic decisions, governments are faced with the dilemma of how to act quickly when their core decision-making processes are based on deliberations balancing political considerations. Our findings show that, in times of severe crisis, governments follow the lead of others and base their decisions on what other countries do.

Governments in countries with a stronger democratic structure are slower to react in the face of the pandemic but are more sensitive to the influence of other countries. We provide insights for research on international policy diffusion and research on the political consequences of the COVID-19 pandemic.

Explaining the homogeneous diffusion of COVID-19 nonpharmaceutical interventions across heterogeneous countries. Abiel Sebhatu, Karl Wennberg, Stefan Arora-Jonsson, Staffan I. Lindberg

Proceedings of the National Academy of Sciences Sep 2020, 117 (35) 21201-21208; DOI: 10.1073/pnas.2010625117 (open text, kann jeder herunterladen).

 

7.9.2020

 

Ich habe immer und so auch jetzt auf die Statistik von www.euromomo.eu verwiesen, die jeden Donnerstag neu erscheint. Ich habe die Kurven auch hier in diesem Forum wiederholt gepostet. Man betrachte vor allem die Kinder. Hier die aktuellen Kurven für ganz Europa und für Frankreich, Hessen und Berlin. In der 2. Aprilhälfte (17.-18.KW), als die Maskenpflicht nach und nach eingeführt wurde, war der Peak (den es Deutschland gar nicht gab) vorbei. Praeter oder propter, darüber werden sich die Gelehrten weiter streiten.....

 

Wegen Angst und Depressionen infolge der Corona-Pandemie verzögern viele Menschen in den USA ihre medizinische Versorgung. Das ergab eine Umfrage unter 73.000 Erwachsenen aus dem vergangenen Juni. Insgesamt waren psychische Belastungen weit verbreitet:

65 Prozent der Befragten gaben an, nervös, ängstlich oder genervt zu sein,

56 Prozent berichteten von dauerhaftem Grübeln,

53 Prozent waren antriebs- und freudlos

52 Prozent fühlten sich depressiv und hoffnungslos.

41 Prozent der Teilnehmer gaben zudem an, in den vorausgegangenen vier Wochen Arzttermine herausgeschoben oder auch Therapien verzögert zu haben, dabei betrafen 30 Prozent Symptome oder Erkrankungen, die nichts mit dem Coronavirus zu tun hatten. „Patienten müssen besser über Risiken und Nutzen der medizinischen Versorgung während der Pandemie aufgeklärt werden“, betonen die Studienautoren. Gefordert wird auch ein besserer Zugang zu Telemedizin (J General Intern Med 2020; online 1. September).

 

Aktuelle Corona-Studien: Viele Kinder werden über Wochen nicht virusfrei

 

Neue Studien zu COVID-19: Kinder, die oft über mehr als drei Wochen Virusträger sein können.

Kinder können simultan Virus- und Antikörperträger sein: Damit unterscheidet sich die SARS-CoV-2-Infektion von anderen viralen Infektionen, berichten Forscher vom Children’s National Hospital in Washington. Die Forscher haben retrospektiv Daten aus ihrer Klinik von 6369 SARS-CoV-2-positiv getesteten Kindern und Jugendlichen analysiert, dabei lag bei 215 auch ein Antikörpertest vor. Von den zwischen Mitte März und Mitte Juni getesteten Kindern waren 33 während ihrer Erkrankung sowohl Antikörper- als auch Virus-positiv. Bei neun davon wurden zunächst Antikörper und erst später die Viren nachgewiesen. Insgesamt galt: Je jünger die Kinder waren, desto länger dauerte die Zeit bis zur Virusfreiheit. Bei 6- bis 15-jährigen verstrichen im Median 32 Tage ab dem positiven Test, bei 16- bis 22-Jährigen 18 Tage. 6- bis 15-jährige Mädchen brauchten zudem deutlich länger, bis sie virusfrei waren, als die Jungen (Median 44 vs 25,5 Tage). Fazit: Symptomfreiheit oder Antikörper gegen SARS-CoV-2 sind kein Zeichen dafür, dass Kinder nicht mehr infektiös sind, so die Studienautoren (J Ped 2020; online 3. September) Autoren: Anne Bäurle, Marco Mrusek, Denis Nößler, Wolfgang Geissel

 

8.9.2020

 

Darf man nicht mal in Ruhe sterben auf dieser Welt? Wollen wir nur noch leben, um nicht zu sterben? Das ist doch absurd! Es gibt doch auch andere Dinge im Leben! Es geht um die Verhältnismäßigkeit der Dinge, das, was das Leben lebenswert macht: das Lächeln, die Gemeinsamkeit, das Berühren.... Wenn Menschen nur noch als Virenschleudern betrachtet werden, hat jeder Angst vor jedem. Es gibt Dinge, mit denen müssen wir nun mal leben, das akzeptieren wir doch sonst auch, bei den Verkehrstoten, bei den ertrinkenden Flüchtlingen und den sterbenden Kindern in armen Ländern. Es ist alles so unverhältnismäßig. Allein in diesem Jahr hat die Weltbevölkerung (trotz und mit Corona) um 56 Mio. Menschen zugenommen (www.worldometers.info).

Aber glaubt nur weiter, was Ihr glaubt, glauben zu müssen: an die durchmedikalisierte durchgeimpfte brave new world und das ewige Leben in einer vollständig kontrollierten Welt.

 

Lieber xx, vielen Dank für Deinen Kommentar.

Eines dazu: In letzter Zeit wurde in der Wissenschaft nichts so sehr gebasht wie "anekdotische Berichte". Im Augenblick ist es aber das, was jeder aus dem Zauberhut zieht. Das sieht man z.B. auch an der sich aus meinem Posting zur Evidenzlage der Influenzaimpfung entwickelten Diskussion. Und genau so ist es mit der Evidenzlage zu Corona. Ich kann auch erzählen, dass in meiner Praxis eine Mitarbeiterin an einer Subarachnoidalblutung verstorben ist und wie schlimm das für ihre Familie und auch für uns waren, oder eine andere am plötzlichen Herztod. Man darf aber über die Einzelfallmitteilungen, so tragisch sie auch sein mögen, das große Ganze nicht vergessen. Natürlich will keiner, der z.B. ein Kind hat an MenB sterben sehen, das nochmal erleben. Aber den Preis, der für eine flächendeckende Impfung gesamtgesellschaftlich (ich meine nicht €, sondern der psychische Preis der "Risikoaufklärung", der Bangemacherei, der Arztbesuche etc., alles im Ganzen, natürlich auch die ca. 300.000 Impfungen, um einen Todesfall zu verhindern) zu zahlen ist, steht dazu in keinem Verhältnis. So ist das auch mit COVID. Es geht nicht um Läugnen, es geht um Verhältnismäßigkeit. Und die besteht hier nicht mehr. Wir sehen das täglich in den Praxen. Die Schäden im mitmenschlichen Beisammensein sind nachhaltig und unermeßlich. Schenk mir ein Lächeln durch die Maske, Dein Stephan

 

10.9.2020

 

Der ganze Artikel ist frei verfügbar: https://wwwnc.cdc.gov/eid/article/26/5/19-0994_article

Xiao J, Shiu E, Gao H, Wong JY, Fong MW, Ryu S, et al. Nonpharmaceutical Measures for Pandemic Influenza in Nonhealthcare Settings—Personal Protective and Environmental Measures. Emerg Infect Dis. 2020;26(5):967-975. https://dx.doi.org/10.3201/eid2605.190994: There were 3 influenza pandemics in the 20th century, and there has been 1 so far in the 21st century. Local, national, and international health authorities regularly update their plans for mitigating the next influenza pandemic in light of the latest available evidence on the effectiveness of various control measures in reducing transmission. Here, we review the evidence base on the effectiveness of nonpharmaceutical personal protective measures and environmental hygiene measures in nonhealthcare settings and discuss their potential inclusion in pandemic plans. Although mechanistic studies support the potential effect of hand hygiene or face masks, evidence from 14 randomized controlled trials of these measures did not support a substantial effect on transmission of laboratory-confirmed influenza. We similarly found limited evidence on the effectiveness of improved hygiene and environmental cleaning. We identified several major knowledge gaps requiring further research, most fundamentally an improved characterization of the modes of person-to-person transmission.

 

22.9.2020

 

Aus dem aktuellen BMJ, das m.E. eine der seriösesten medizinische Zeitschrift weltweit ist, werbefrei und umfassend interessenskonfliktdeklariert, eingestellt von dem ja so verblendeten SHN:  

 

But by 2020 it seems that (the swine flu) lesson had been forgotten

 

Covid-19: Do many people have pre-existing immunity? BMJ 2020; 370  doi: https://doi.org/10.1136/bmj.m3563, 17. September 2020, von Peter Doshi, associate editor

 

 

Hier auf Deutsch: Liebe KollegInnen, im letzten BMJ ist ein bemerkenswertes Editorial von Peter Doshi, welches ich hier kurz zusammenfasse:  Could pre-existing immunity be more protective than future vaccines? Without studying the question, we won’t know.

 

Vorbestehende Immunität gegen Covid-19?

 

Bislang wurde die Ansicht vermittelt, dass die Menschheit keine Immunität gegen das neue Coronavirus habe, und ihm deshalb schutzlos ausgeliefert sei. Selbst in sehr stark betroffenen Regionen haben aber höchstens 20% der Bevölkerung Antikörper gegen SARS-CoV-2. Inzwischen gibt es aber immer mehr Hinweise auf eine verbreitete vorbestehende Immunität gegen das Virus, gemessen an der T-Zell Antwort aus den Zeiten vor einer möglichen SARS-CoV-2 Infektion. In mehreren Studien wurde festgestellt, dass bis zu der Hälfte der in der Vor-Coronazeit erhobenen Blutproben eine T-Zell Antwort aufweisen.

 

Doshi erinnerte an die Schweinegrippe: Nachdem die WHO Ende 2009 sie zu einer globalen Pandemie erklärt hatte, wurde schnell klar, dass es keinen wesentlichen Unterschied zu der normalen Influenza gab: Es gab eine vorbestehende Immunität in der Bevölkerung, vor allem bei älteren Menschen, die sonst für besonders anfällig gehalten werden: besonders die T-Zell vermittelte Immunität führte, wenn überhaupt, nur zu leichterer Erkrankung. Selbst das US-amerikanische Centers for Disease Control and Prevention (CDC) berichtete, das ein Drittel der über 60-Jährigen kreuzreaktive Antikörper gegen das Schweinegrippevirus (2009 H1N1) hatte. Diese Erkenntnisse scheinen heute vergessen, obwohl die WHO selbst in ihrem wöchentlichen Report 84/2009 verkündet hat, dass bei einer Pandemie die Empfänglichkeit der Bevölkerung von der vorbestehenden Immunität gegen das Virus abhängig sei. Insbesondere im Fall der Coronaviren, die in einem recht hohen Prozentsatz normale Erkältungen verursachen, scheint bei vielen Menschen eine Grundimmunität vorhanden zu sein.

 

Die Konsequenz liegt auf der Hand: Die Grundannahmen der Epidemiologen, dass ein neues Virus auf eine völlig ungeschützte Bevölkerung trifft, ist falsch. Das hat erhebliche Folgen für den Umgang mit der gegenwärtigen Situation. Wir können die Pandemie durch eine solide Herdenimmunität bekämpfen – am besten durch eine natürlich erworbene Immunität, denn ob es mit einer Impfung gelingt, steht noch in den Sternen.

Eine zufallsverteilte natürliche Immunität ist unwahrscheinlich, diese dürfte durch Lebensbedingungen, epidemiologische und psychosoziale Faktoren bedingt sein. Dadurch sind örtliche Cluster erklärbar, auch wenn wir heute noch keine befriedigende Erklärung dafür haben.

Man kann an all dem sehen, dass es mit der Immunologie nicht so einfach ist: Kontakt mit dem Virus ist noch keine Infektion, Infektion ist nicht gleichbedeutend mit Krankheit, und eine durchgemachte Erkrankung hinterlässt nicht unbedingt Antikörper, aber vielleicht doch Immunität. Denn Antikörper werden von B-Zellen produziert, die wiederum von den T-Zellen reguliert werden, die die infizierten Zellen bekämpfen. Das gilt auch für andere Infektionen und machen serologische Titerbestimmungen fragwürdig.

In Familien, in denen bestätigte Covid-19 Fälle vorkamen, fand sich auch bei asymptomatischen und seronegativen Mitgliedern in 90% eine T-Zell Antwort, aber nur bei 60% Antikörper. Auch diese gehen nach 2 bis 3 Monaten zurück. Dagegen waren SARS-CoV-1 reaktive T Zellen in SARS Patienten noch 17 Jahre nach Infektion nachweisbar.

 

23.9.2020

 

So geht`s, wenn man nichts oder nicht viel macht: Manaus in seiner Isoliertheit im Amazonasbecken ist „durch“. Versagen oder Triumph?  Immerhin gibt es realistisch erscheinende Daten zur „natural history“:

https://www.technologyreview.com/2020/09/22/1008709/brazil-manaus-covid-coronavirus-herd-immunity-pandemic/?utm_source=Nature+Briefing&utm_campaign=7eed7a384f-briefing-dy-20200923&utm_medium=email&utm_term=0_c9dfd39373-7eed7a384f-45499662

 

A city in Brazil where covid-19 ran amok may be a ‘sentinel’ for the rest of the world

 

Der Epidemieverlauf in der isolierten 2-Millionenstadt Manaus im Amazonasbecken hat eindrucksvoll gezeigt, was passiert, wenn man der Verbreitung des Virus nichts Ernsthaftes entgegenzusetzen hat. Es gab dort initial so viele Erkrankungen und Todesfälle, dass sich die Seuche nach 4-5 Monaten totlief, weil es keine anzusteckenden Menschen mehr gab. Im Mai gingen Bilder über Gräberfelder und Leichen in Tiefkühltransportern durch die Medien, während im September nur in Randnotizen erwähnt wurde, dass es kaum noch Todesfälle gibt. Wenn man das Beispiel für repräsentativ hält (was wegen der sehr viel jüngeren, aber auch sehr viel ärmeren Bevölkerung schwer mit den Verhältnissen in Deutschland vergleichbar ist), zeigt sich, dass die Sterblichkeit an Covid-19 bei 0,28% lag, also einer von 350 Erkrankten verstarb. Weil aber, durch Antikörperbestimmungen abgesichert, “nur” die Hälfte bis zwei Drittel der Bevölkerung infiziert war, ist es realistisch, anzunehmen, dass insgesamt einer von 500-800 Menschen der Krankheit zum Opfer fallen würde.

Warum sich das Virus initial so schnell ausbreitete, dürfte an der Bevölkerungsdichte, überfüllten Booten als öffentlichen Transportmitteln und den prekären sanitären Verhältnissen liegen. Im September 2020 war schließlich die Epidemie durch, und Manaus war die erste Stadt Südamerikas, die den Lockdown beenden und das berühmte Opernhaus wiedereröffnen konnte.

 

Nicht alle finden das gut: Es war zwar zu erwarten, dass bei schweren Ausbrüchen regional eine Herdenimmunität entstehe, aber das könne nicht das erklärte Ziel eines öffentlichen Gesundheitswesens sein, so die Meinung der Epidemiologen.

 

Da baut man lieber auf das wackelige Konzept einer Impfung.

 

Quellen: https://www.france24.com/en/20200923-amazon-city-of-manaus-may-have-reached-herd-immunity-study

https://www.technologyreview.com/2020/09/22/1008709/brazil-manaus-covid-coronavirus-herd-immunity-pandemic/

https://www.newsweek.com/herd-immunity-manaus-brazil-coronavirus-1533840

 

Die Impfung ist kein Allheilmittel und wird nicht verhindern, dass sich Menschen infizieren. Das Ziel einer Herdenimmunität durch eine Impfung, die auch die Ausbreitung des Virus verhindert, ist in weite Ferne gerückt und wird derzeit gar nicht weiterverfolgt. In den jetzt verfolgten Impfzielen wird nicht untersucht, ob und wie gut die Sars-CoV-2 Impfstoffe die Infektion allgemein verhindert, sondern lediglich, wie schwer man an Covid-19 erkrankt. Die Schwere der Erkrankung ist aber im Voraus nicht abschätzbar. Die derzeitigen risikoarmen Testpersonen werden wahrscheinlich ohnehin meist leichte Verläufe haben, und damit wird letztlich gar nicht festzustellen sein, ob ein Impfstoff, der nicht zur Herdenimmunität führt, wenigstens ausgeprägte oder gar tödliche Covid-19-Erkrankungen verhindern kann. Die ernüchternden Lehren aus der Geschichte der Influenza-Impfung werden auch aus einer Impfung gegen Sars-CoV-2 zu ziehen sein. Es gibt zwar Impfstoffe, die mit einer einmaligen Injektion nicht nur eine gute Schutzwirkung zeigen, sondern auch zu einer Herdenimmunität beitragen, wie die Lebendimpfstoffe gegen Masern und Gelbfieber, aber eine solche Lebendimpfung ist derzeit nicht in der Pipeline. Das Durchmachen einer Infektion mit einem abgeschwächten Virus bei einer Lebendimpfung sorgt nicht nur für eine gute Antikörperbildung, sondern provoziert eine zelluläre Immunität, die für eine längerfristige andauernde Immunität wichtig ist. Totimpfstoffe, auch die neuen RNA- und DNA-Impfstoffe, sind wahrscheinlich weniger effizient und werden nicht nur öfter geimpft werden müssen, sondern auch nicht generell vor Ansteckung schützen können, allenfalls vielleicht gegen schwerere Verlaufsformen.

 

Ob dann diese Menschen auch weniger infektiös sind, kein oder nur sehr wenig Virus ausscheiden und andere nicht so leicht anstecken können, steht bei Covid-19 in den Sternen und kann je nach gewählter Impfstoffstrategie sehr unterschiedlich ausfallen. Die Impfprotagonisten nehmen an, dass auch ein wenig wirksamer Impfstoff, der nicht jeden einzelnen vor einer Infektion schützt, immer noch verhindern würde, dass sehr viele Menschen schwer erkranken oder sterben. Dadurch würden sich aber die derzeitigen Eindämmstrategien auch nicht ändern: Die aufgezwungenen und fragwürdigen Hygieneregeln des Alltags und die Massentestungen werden weiter gehen, denn viel hilft viel.

 

Jüngste Studien lassen vermuten, dass Antikörper, die nach einer natürlichen Infektion mit Sars-CoV-2 gebildet werden, bei manchen Infizierten schon nach Wochen wieder verschwinden, insbesondere wenn die Infektion symptomarm oder still durchgemacht wird. Auch sind die ersten gesicherten Zweitinfektionen bereits beschrieben. Nach einer Impfung dürfte die Schutzwirkung noch weniger langlebig sein.

 

 

24.9.2020

 

Wieviel ist eine Menschenleben wert?

 

 Für Vorträge vor Hebammen im Rahmen einer größeren Fortbildung suchte ich Informationen zur Sinnhaftigkeit des SCID-Screenings (d.h., Therapieerfolg nach Stammzell -Tx) und auch zur Nabelschnurblutspende: Wie viele SCID-Kinder wurden entdeckt, wie vielen konnte geholfen werden, und wie vielen Menschen insgesamt wird durch eine Nabelschnurblutspende geholfen, was ist von kommerziellen Agenturen zu halten. Heute erhielt ich von Frau Kirsten Mischke, Studienkoordination PRST - Pädiatrisches Register Stammzelltransplantation, das anhängende aktuelle Paper zu SCID, welches zwar meine Fragen nicht beantworten konnte, aber folgende Angaben enthält:

What is the value of a life? While it is impossible to truly equate a life with a financial quantity, the United States (US) government defines the value of each individual life. Five federal agencies pegged the statistical value of one life at $9.5–$10 million:

US Dept. of Health and Human Services (HHS) $9.5million

US Dept. of Agriculture (DOA) $9.5 million

US Dept. of Transportation (DOT) $9.5 million

US Environmental Protection Agency (EPA) $10 million

US Office of Mgmt. and Budget (OMB) $10 million

A Harvard Medical School study based on findings from “the Global Burden of Disease project” reported that 8 million people die every year from illnesses we know how to treat or cure. Deaths from lack of high-quality healthcare cost the world over $6 trillion annually.

 

Da die Weltbevölkerung in diesem Jahr um knapp 60 Mio. Menschen gestiegen ist, hat der Wert der Menschheit um 60 Mio. x 10 Mio. $ zugenommen…. Oder gilt der Preis nur für US-amerikanische WASPs? (White, AngloSaxon Protestants). Ich nehme an, dass man eine solche Aufstellung ermittelt, um daraus abzuleiten, wieviel Geld eine medizinische Maßnahme (ich denke hier zB an Zolgensma für SMA, für die ja auch gescreent werden soll) ausgegeben werden darf. Für Flüchtlinge auf Lesbos gilt das natürlich nicht, erst recht nicht für die, die dort gar nicht erst ankommen.

 

25.9.2020

 

Ein skandinavisches Soziologenteam ist kürzlich der Frage nachgegangen, warum in der COVID-19 Bekämpfung alle Länder der restriktiven Linie des Lockdowns und Schulschließungen gefolgt sind, und kamen zu dem Schluss, dass die Maßnahmen eines Landes wesentlich davon abhängen, was andere Länder machen. Demokratische Länder tun sich grundsätzlich zwar schwerer damit, solche restriktiven Maßnahmen zu verordnen, folgen aber wiederum eher dem Beispiel anderer Länder. Das führte dazu, dass Entscheidungen weniger auf der Grundlage der eigenen Situation im Lande als aufgrund dessen, was in den Nachbarländern geschieht, gefällt werden. Das betrifft nicht nur den Zeitpunkt und das Ausmaß eines Lockdowns, sondern wird auch die Lockerungsmaßnahmen und gegebenenfalls die Verschärfung von Bestimmungen beeinflussen. Durch die gegenseitige Beeinflussung der einzelnen Länder können so, vorsichtig ausgedrückt, suboptimale Vorgehensweisen entstehen. Diese folgen nämlich dem allgemeinen Gesetz des Herdentriebes: Wahrscheinlich macht man alles richtig, wenn man sich so wie die anderen verhält. Oder: Je mehr Länder ein Vorgehen richtig finden, umso korrekter ist die Maßnahme. Das nennt man „social proof“, auf Deutsch etwa Gruppenbeweis. Es ist ein bekanntes psychologisches Phänomen, dass Menschen oder in diesem Falle ganze Länder die Maßnahmen anderer unter der Annahme übernehmen, dass dieses Vorgehen ein der Situation angemessenes Verhalten widerspiegelt. Dadurch entsteht wiederum ein kollektiver Druck der Anpassung, selbst dann, wenn man selbst nicht davon überzeugt ist, dass die Maßnahmen korrekt sind. Wenn alle es so machen, kann es ja so falsch nicht sein. Dazu kommt, dass die Menschen dazu neigen, bestehende Hypothesen zu bestätigen, was man „confirmation bias“, Bestätigungsverzerrung nennt. Ein daraus resultierender Bestätigungsfehler entsteht, wenn Annahmen, unabhängig von ihrem Wahrheitsgehalt durch die Auswahl, das Erinnern und das Interpretieren von Informationen eher bestätigt werden. (Sebhatu A. et al.: Explaining the homogeneous diffusion of COVID-19 nonpharmaceutical interventions across heterogeneous countries www.pnas.org/cgi/doi/10.1073/pnas.2010625117)

 

26.9.2020

 

Wem das Manaus - Beispiel noch nicht reicht: Hier Japan

 

Japan is well-known for not having imposed a lockdown and yet having by far the lowest covid death rate among G8 countries – 1400 official covid deaths in a population of 125 million; excess mortality is higher but still within the normal range – in spite of having the oldest population in the world.

Japan also did not engage in mass PCR testing; for instance, Germany is testing more people per week than Japan has tested since April. The highly questionable mass PCR testing of the general population is costing Germany and other Western countries billions of dollars.

Due to the low testing rate, it wasn’t clear how widespread the new coronavirus really was in Japan; early antibody tests indicated a prevalence of only a few percent. However, since then there was a first infection wave in April and a second and stronger infection wave in July/August.

A new preprint study by researchers in Tokyo and Boston now shows that cumulative antibody seroprevalence (IgM and IgG) in Tokyo climbed from 5% in May to almost 50% by late August, when daily new infections were already dropping again (still without lockdown). The study included about 1900 healthy employees of a large corporation from 11 disparate locations across Tokyo.

If this result is representative, it means that Tokyo has achieved a high degree of collective immunity with a minimal death rate (about 300 deaths in 14 million people), resulting in a record low IFR of just 0.0006% (page 8 of the study), and a very low hospitalization rate.

This result moreover means that even in Japan, face tasks did not work – they didn’t prevent the spread of the coronavirus. Japan’s very low death rate must then be due to genetic factors, health factors (very low rate of obesity and cardiovascular disease), or pre-existing immunity.

Indeed, Japanese researchers argue that they are observing a specific immune response pattern (IgG rising faster than IgM antibodies) indicating earlier exposure to similar SARS-like coronaviruses that may be prevalent in some Southeast Asian countries.

There are some limitations to this study, however. The cohort wasn’t based on random sampling of the entire population and included mostly people of working age and few senior citizens. It is possible that antibody seroprevalence among senior citizens is still lower due to self-isolation; then again, collective immunity of the general population is their best protection, anyway.

Study (preprint): Dynamic Change of COVID-19 Seroprevalence among Asymptomatic Population in Tokyo during the Second Wave

 

26.9.2020

 

Der Gebrauch von Masken im öffentlichen Raum ist schon allein aufgrund des Fehlens von wissenschaftlichen Daten fragwürdig. Zieht man dazu noch die erforderlichen Vorsichtsmaßnahmen in Betracht, müssen Masken nach den aus Krankenhäusern bekannten Regeln im öffentlichen Raum sogar als ein Infektionsrisiko betrachtet werden. Werden Masken von der Bevölkerung getragen, ist also potenziell das Infektionsrisiko erhöht, ganz gleich, ob es medizinische Masken sind oder ob es sich um wie auch immer gestaltete sog. Community-Masken handelt.

Betrachtet man die Vorsichtsmaßnahmen, die das RKI wie ebenso die internationalen Gesundheitsbehörden ausgesprochen haben, müssten alle Behörden die Bevölkerung sogar dahingehend informieren, dass Masken im öffentlichen Raum möglichst gar nicht getragen werden sollen. Denn ganz gleich, ob Pflicht für alle Bürger oder freiwillig getragen von den Bürgern, die das aus welchen Gründen auch immer wollen, bleibt es ein Faktum, dass Masken in der Öffentlichkeit mehr Schaden als Nutzen bringen können. Kappstein Ines. Mund-Nasen-Schutz in der… Krankenhaushygiene up2date 2020; 15: 279–297. Wenn man das alles weiß, gibt es sogar 3 CME-Punkte

 

Nachwort:  Fortsetzung folgt bestimmt!

Ich habe mich in der Folgezeit aus dem Forum weitgehend abgemeldet, das es zu üblen Angriffen und unsachlichem Bashing kam. Das wollte ich mir aus psychohygienischen Gründen nicht mehr antun. Es war auch alles gesagt, auch zur Impfung, die dann erst später kam. Aber auch da waren meine Prognosen richtig und wurden so auch in meinem Buch „Maßvoll Impfen“, Neuauflage Herbst 2022, veröffentlicht.